Bürgermeister Bruno Metz (rechts) ehrte die Frauen und Männer der ersten Stunde. Foto: Decoux-Kone Foto: Lahrer Zeitung

Festakt: Ettenheimer Altenwerk feiert 40-Jähriges / Viel wichtige Pionierarbeit geleistet

Von Irene Bär

Der Tenor der Redner war einhellig: offen für die Ökumene mit viel ehrenamtlichem Engagement und Impulsen für das Leben in der Stadt – das Altenwek hat sein 40-jähriges Bestehen gefeiert.

Ettenheim. "Wir haben viel gelacht, viel unternommen, oft ging es fröhlich und gesellig zu", brachte es die Vorsitzende Luise Cebulla in ihrer Rede auf den Punkt. Das Gesellige ist ein wesentlicher Baustein im Engagement für die Senioren in der Stadt, wobei nicht vergessen werden darf, dass aus diesem Verein einiges für die Bedürfnisse der Senioren entwickelt wurde.

An Letztgenanntes dachten die 140 Frauen und Männer bei der Gründungsversammlung vor 40 Jahren nicht. Bis zu diesem Zeitpunkt fand Altenarbeit im Spital statt, das von den Schwestern aus Hegne geführt wurde. Nachdem sie abberufen wurden, entstand eine Lücke, die es zu füllen galt. Wichtiger Baustein war laut Cebulla die Geburt des "Altersstübles" im Jahr 1974 neben dem Spital.

Heute trifft man sich einmal in der Woche beim "Städtletreff". Auf dem Programm stehen Feste, Vorträge, Gymnastik, Basteln, Kochen und Backen, Ausflüge und mehr. Mehr als 2000 Veranstaltungen dürften es bis heute gewesen sein, schätzte die Vorsitzende. Im vergangenen Jahr habe es 47 Veranstaltungen gegeben, zu denen insgesamt 1528 Besucher gekommen seien. 129 Mitglieder gehörten 2015 Jahr dem Altenwerk an, 47 sind aktive Helfer.

Zweimal ist das "Städtletreff" umgezogen, seit 2010 finden dessen Aktivitäten im Winefeldsaal statt. Dort fühlt man sich gut aufgehoben, die Zusammenarbeit sei gut – und: "Wir sind mitten in der Stadt, das ist ein Zeichen dass wir dazu gehören", sagte die Vorsitzende. Seit 2013 gibt es zudem ein "Städtletreff"-Taxi, damit auch in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen, das Angebot des Altenwerks wahrnehmen können.

Wichtige Pionierarbeit leistete das Altenwerk beim Bereich "Essen auf Rädern". Laut Cebulla ist man stolz auf die "Vorreiterrolle" in der Ortenau auf diesem Gebiet. Rund 400 000 Essen wurden bis 2011 im Namen des Vereins ausgeliefert, ehe die Sozialstation die Aufgabe übernahm.

"Sie haben früh erkannt, dass die zweite Lebenshälfte andere Gestaltungsmöglichkeiten braucht", sagte Bürgermeister Bruno Metz. Der Bedarf sei da: Waren 1980 noch 60 Prozent der Einwohner unter 40 Jahre alt, seien heute 60 Prozent der Einwohner über 40 Jahre alt. Besonders freute es nicht nur den Rathauschef, dass von Anfang an großer Wert auf die Ökumene gelegt wurde. Dafür dankten Stadtpfarrerin Severine Plöse und der katholische Pfarrer Martin Kalt. In einem Nebenraum des Pfarrzentrums St. Martin war eine Ausstellung über das Altenwerk und seine Aktivitäten der vergangenen 40 Jahre zu sehen, den Festakt umrahmte ein Klarinettenquartett der Stadtkapelle.

Gründungsmitglieder: Anna Bronnekant, Erika Bill, Heide Weber, Albert Wilhelm, Dieter Weis, Joachim Schwab, Margrit Frey, Erich Biehler, Gertrud Stehle, Werner Krieger, Anton Haas, Wolfgang Heizmann, Lucia Angster, Magda und Rolf Zimmermann, Herta Haas-Lauer, Luise Cebulla, Dorothea Uttenweiler und Josef Rombach