Im Bereich Schachen hat die Gemeinde Probleme bei Starkregen, weshalb der Gemeinderat die Erstellung eines Starregenrisikomanagements in Auftrag gegeben hat. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Wasser: Vertrag für Risikomanagement

Eschbronn-Mariazell (lh). Einstimmig hat Gemeinderat in seiner vorvergangenen Sitzung die Verwaltung beauftragt, mit dem Ingenieurbüro BIT (Beratene Ingenieure Tiefbau) einen Vertrag zur Erstellung eines Starkregenrisikomanagements abzuschließen. Die Kosten dafür betragen rund 37 000 Euro. Über die Förderrichtlinie Wasserwirtschaft erhält die Gemeinde eine bereits bewilligte Förderung in Höhe von 70 Prozent. Dies war Grundvoraussetzung für die Vergabe des Auftrags.

Nach Auskunft von Bürgermeister Franz Moser erschwere das bisher geringe Risikobewusstsein der Kommunen und der Bevölkerung die Vorsorge. Überflutungen durch Starkregen könnten auch abseits von Gewässern eintreten. Meist steige das Bewusstsein erst nach einem Schadensereignis, um dann ohne regelmäßige Info- und Aufklärungsmaßnahmen schnell wieder abzusinken. Ein Starkregenrisikomanagement werde künftig die Grundlage für Förderanträge bei geplanten Maßnahmen sein.

Im Ziegelhüttenweg und Schachen Probleme

Die Gemeinde habe in den Bereichen Ziegelhüttenweg und Schachen Probleme. Maßnahmen zur Abhilfe dürften jedoch nicht zur Folge haben, dass dann der Nachbar das Wasserproblem bekomme, erläuterte der Bürgermeister.

Gemeinderat Fred Zehnder erinnerte daran, dass es im Wohngebiet "Hoberten" in der Vergangenheit wiederholt Schachtdeckel aus der Verankerung gedrückt habe. Und da plane die Gemeinde eine Erweiterung, drückte Zehnder seine Bedenken aus.

Moser räumte ein, bei dem Thema handle es sich um ein zweischneidiges Schwert. Das Wasserwirtschaftsamt reagiere sehr streng und ordne den Bau von Rückhaltemaßnahmen in Form von Retentionsmulden an. Das werde der Kommune auch im Gewerbegebiet "Ob Heckenwald" noch blühen.

Künftig würden für jedes neu geplante Wohn- und Gewerbegebiet Retentionsflächen gefordert. Manches werde die Gemeinde finanziell nicht stemmen können, weil es für Neubaugebiete keine Förderung gebe. Im Bestand rechne er dagegen schon mit deutlichen Zuschüssen.

Da leider nur wenige Büros auf dem Markt seien, die ein Starkregenrisikokonzept anböten, habe sich die Gemeinde der Entscheidung Dunningens angeschlossen. Eine einheitliche Vergabe mache Sinn, warb der Bürgermeister um Zustimmung für einen Ingenieurvertrag mit dem Büro BIT aus Villingen-Schwenningen, die einstimmig erfolgte.

Zum Leistungsumfang des Kontrakts gehört eine hydraulische Gefährdungsanalyse, Risikoanalyse und ein kommunales Handlungskonzept. Die Ergebnisse werden in einem Erläuterungsbericht mit Plänen dokumentiert.