In den Gemeinden wird gerade intensiv nach Kandidaten für die Kommunalwahl gesucht. Auch in Eschbronn gestaltet sich die Suche bislang schwierig. Symbolfoto: © vegefox.com – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunalwahl: Manfred Schmieder sucht noch Freiwillige / Gemeinderat erhält ein anderes Gesicht

Manfred Schmieder ist im Grunde ein Optimist. Deshalb ist er überzeugt, dass es zur Kommunalwahl am 26. Mai eine attraktive Kandidatenliste geben wird. Er sollte es wissen, denn er sucht gerade in Eschbronn nach geeigneten Kandidaten.

Eschbronn. Schmieder, Gemeinderat und Bürgermeister-Stellvertreter, ist quasi im offiziellen Auftrag unterwegs. In der jüngsten Gemeinderatssitzung war er von seinen Kollegen gebeten worden, mit geeigneten Mitbürgern Kontakt aufzunehmen, ob diese sich vorstellen könnten, als Kandidat anzutreten. Indes, das Geschäft ist schwierig, wie Schmieder im Gespräch mit unserer Zeitung einräumt.

Dass sich der Eschbronner Gemeinderat verändern wird, zeichnet sich bereits deutlich ab. Von den zehn Räten haben sechs bereits im Vorfeld signalisiert, dass sie nicht wieder antreten werden, darunter beispielsweise die beiden "kommunalpolitischen Urgesteine" Manfred Schmieder und Erwin Ebert. Schmieder sagt zu seinem Entschluss: "25 Jahre im Gemeinderat reichen, jetzt sollen mal andere ran."

Aber davon abgesehen ist für Schmieder die Kandidatensuche eine Herzenssache: "Ich hätt’s auch gemacht, wenn ich nicht gebeten worden wäre." Er hat schon einige Erfahrung bei der Kandidatensuche: "Es ist jedes Mal schwierig." Von "Katastrophe" will er allerdings nicht reden.

Aber wen spricht man an? Zielgruppe seien die, die sich bereits engagieren, vornehmlich in den Vereinen. "Aber die haben eigentlich schon einiges am Hals." Insofern stehe das kommunalpolitische Engagement durchaus in Konkurrenz mit den Vereinen.

Er sucht unter anderem die "Etablierten", Mitte 30, die sich nach Ausbildung, Familiengründung und Hausbau "freigeschaufelt" haben, um sich für die Allgemeinheit zu engagieren. Diesen Familien lägen Themen wie Schule und Kindergarten, die die Zukunft der Gemeinde mitbestimmen werden, am Herzen. Vielleicht sei dies für sie ein Beweggrund, sich als Kandidat aufstellen zu lassen. Zu diesem Wagnis gehöre auch, eventuell nicht gewählt zu werden. "Das tut natürlich weh", so Schmieder, gehöre aber zum demokratischen Prozess. Und die Bereitschaft, zu kandidieren, sei allemal lobenswert. Auswahl sollte der Wähler bei einer Wahl schon haben.

Bei der Bürgerversammlung am kommenden Mittwoch habe er, so Schmieder, "einen kleinen Auftritt", um noch einmal für sein Anliegen zu werben. Vielleicht zeigt sein Hinweis Wirkung. Seine Altersgenossen und Kumpels brauche er hingegen gar nicht erst ansprechen. Mit Mitte 60 werde es sich jeder genau überlegen, ob er sich das aufwendige Amt eines Gemeinderats noch zumutet.

Obwohl: Vor einigen Jahren habe er auch Kandidaten gesucht. Als er durchs Dorf fuhr, entdeckte er einen Bekannten. Mit der Lichthupe habe er er ihm signalisiert, stehenzubleiben. Schmieder fragte ihn nach einer möglichen Kandidatur, und siehe da, es klappte.

Und nun zur Gretchenfrage: Wie läuft’s? Bei drei bis vier Leuten, die er angesprochen habe, habe er das gute Gefühl, sie könnten es sich überlegen. Bei ihnen habe seine Ansprache wohl Wirkung gezeigt. Natürlich habe er sich auch "glasklare Absagen" eingehandelt. Dennoch gibt sich Schmieder hoffnungsfroh: "Ich schaff’ das." Bis Ende März ist ja noch ein bisschen Zeit.

Weitere Informationen: Interessierte können sich an Manfred Schmieder, Teufenstraße 95, Telefon 07403/75 52 oder manfred.schmieder@t-online.de wenden.