In Villingen gibt es eine neue Freizeit-Attraktion, bei der Rätselfreunde auf ihre Kosten kommen. Denn der Betreiber der Laser-Tag-Arena im ehemaligen Gebäude von Burger Spritzguss bietet seit neuestem Escape Rooms, Arcade-Automaten und mehr an.
Alles ist in rotes Dämmerlicht getaucht, Rauchschwaden wabern durch die Luft, im Raum steht eine blutbeschmierte Badewanne. Dazu eine bedrückende Geräuschkulisse, die ein beklemmendes Gefühl des Unwohlseins hervorruft.
Und das mitten in Villingen am helllichten Tag. Was sich anhört, wie eine Szene aus einem Horrorfilm, soll auch genau das sein: Eine Szene aus einem Horrorfilm, aus der es scheinbar kein Entrinnen gibt. Denn es ist eine neue Freizeit-Attraktion in Villingen: ein Escape Room.
Ein Escape Room ist ein Raum, den man allein oder in kleinen Gruppen betritt, mit einer scheinbar unlösbaren Szenerie konfrontiert wird und dann durch das Lösen von Rätseln und Finden von Hinweisen nach einem Ausweg sucht. Drei dieser nach professionellem Konzept gestalteten Räume hat Rainer Schobries nach mehrjähriger Bauzeit in seinen Räumlichkeiten im ehemaligen Burger Spritzguss-Gebäude an der Goldenbühlstraße/Vockenhauser Straße gebaut und nun eröffnet. Und nicht nur das. Auch mehrere Arcade-Automaten, einen Raum für Virtual Reality (VR) und eine 40 Meter-lange Carrera-Rennstrecke bietet er dort an. Doch der Weg dahin war nicht leicht.
„Mehr als sechs Jahre hat es am Ende gedauert“, erzählt der sympathische 31-Jährige. 2014 hat er das Lasermaxx, das er im Stockwerk darüber ebenfalls betreibt, eröffnet. Zwei Jahre später sind dann die Räumlichkeiten frei geworden und die Vermieterin hat ihm ein Angebot gemacht. „Ich wollte was für Villingen bieten“, erzählt er, und da sei er auf die Idee mit den Escape Rooms gekommen. Jedoch hatte er zu dem Zeitpunkt nicht mit dem gerechnet, was ihn in den kommenden Jahren erwarten würde.
Behördenmarathon und Corona verzögern Eröffnung
„Es fing an mit der Beantragung der Nutzungsänderung“, erinnert er sich. Darauf folgte ein kleiner Behördenmarathon: die ehemaligen Lagerräume genügten nicht den Brandschutzvorschriften, Luft und Gemäuer mussten aufwendig auf mögliche Schad- und Gefahrenstoffe untersucht werden. Und natürlich wurde umfangreich umgebaut und renoviert und der Bau der Escape Rooms konnte beginnen. „Und dann kam Corona. Aber zum Glück war unsere Vermieterin sehr entgegenkommend, sonst hätte ich das geschäftlich wahrscheinlich nicht überlebt“, erzählt er weiter.
Jetzt ist es aber soweit und die neuen Räumlichkeiten wurden vor Kurzem eröffnet. Dort erwartet die Besucher der Escape Room „Bombe“, in dem durch das Lösen der Rätsel in vorgegebener Zeit eine Explosion verhindert werden muss. Das Besondere daran ist die offene Gestaltung, die auch Zuschauer zulässt. Das soll für besonderen Nervenkitzel und einen leichten Druck sorgen. Aber auch die liebevolle Gestaltung und der Hang zum Detail springen sofort ins Auge.
Weiter hinten ist der Raum mit dem Motto „Saw“. Dieser ist nicht ohne Grund nur für volljährige Spieler zugelassen. Neben der horrorfilmartigen Szenerie ist es vor allem die Geräuschkulisse, die den besonderen Reiz ausmacht. „Die Musik wurde extra für unseren Raum komponiert“, erzählt Schobries stolz. Und sie wirkt. Sobald die Türe geschlossen ist, entsteht eine Stimmung, der man unbedingt wieder entkommen möchte. Damit es jedoch nie zu ernst wird, stehe allerdings Sicherheit an oberster Stelle. „Die Räume sind kameraüberwacht, die Türen lassen sich jederzeit von innen öffnen und wir haben eine Telefonanlage verbaut.“
Damit es nicht langweilig wird, sind weitere Escape Rooms im Bau und in Planung. Daneben gibt es aber noch mehr Neues zu entdecken. Die Gäste erwartet eine sogenannte Mind Arena. Dort muss man interaktive Rätsel lösen und sich durch das Öffnen versiegelter Kisten kämpfen. Aber auch verschiedene Arcade-Automaten stehen im Vorraum. Dazu kommt der VR-Raum. In diesem können bis zu vier Spieler gleichzeitig eine Raumstation gegen Roboter verteidigen. Besonders stolz ist er allerdings auf die riesige Carrera-Bahn. „Sie ist 40 Meter lang und eine Spezialanfertigung – ein Einzelstück, dass es nur bei uns gibt“, erzählt er.
Es soll ein Weltrekord aufgestellt werden
Und da es für die Besucher immer eine Überraschung geben soll, hat der gelernte Industriemechaniker jede Menge Pläne und Projekte in der Hinterhand – die er, wie er eindrucksvoll zur Schau stellt, auch umsetzt. So ist für den Sommer der Umbau des Laser-Tag-Labyrinths geplant, aber auch Veranstaltungen wie ein Carrera-Cup liegen in der Schublade. Doch vorerst steht noch ein anderes Projekt im Vordergrund: In den neuen Räumen soll ein offizieller Guinness-Weltrekord aufgestellt werden. „Aber dazu möchte ich aktuell noch nicht zu viel verraten, das wird eine Überraschung“, sagt Schobries verschmitzt lächelnd.
Anmeldung und Preise
Wer schon immer einen Escape Room spielen wollte, kann sich im Internet auf match-area.de oder unter Telefon 0176/32 97 52 05 anmelden. Dort erhält man auch weitere Informationen. Der Preis liegt je nach gewähltem Angebot bei circa 20 Euro pro Person.