Das Gebäude auf der Erweiterungsfläche muss noch abgerissen werden.Archiv-Foto: Holzer-Rohrer Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Der Kindergarten in Bochingen soll per Bausteinsystem erweitert werden

Während der Erweiterungsbau am Kindergarten in Boll immer mehr Form annimmt, laufen parallel schon die Planungen für eine Kindergarten-Erweiterung am Standort Bochingen. Das dafür benötigte Grundstück wurde bereits gekauft.

Oberndorf. Das beauftragte Architekturbüro Glück + Partner aus Dornhan hat das Grundstück für den Erweiterungsbau bereits im vergangenen Jahr untersucht. Dort steht bislang noch das Gebäude Scheuergasse 14, das abgebrochen werden soll.

Die Planung von Verónica Munín-Glück beinhaltete sowohl mittel- als auch langfristige Erweiterungsmöglichkeiten. Im Bestandsgebäude sind drei Kindergartengruppen untergebracht. Die Aufgabenstellung sah einen Erweiterungsbau für mindestens eine Gruppe vor, der so gut wie möglich an den Bestandsbau angeschlossen werden und den öffentlichen Weg zwischen Bestand und Erweiterungsgrundstück berücksichtigen soll.

Die zwei bisherigen Zugänge zum Kindergarten schränkten die Möglichkeiten zur Erweiterung ein, weil sie Vorgaben zur Eingangssituation machen. Durch den öffentlichen Weg sei eine geschlossene Anbindung zum Kindergartengebäude zudem nicht möglich.

Als Möglichkeiten für die Anordnung der neuen Gruppenräume sei eine geradelinige, eine radiale oder eine winkelförmige möglich.

Laut Planung soll der gemeinsame Eingangsbereich für Bestand und Erweiterung am aktuellen Fußweg entstehen, der zwischen den Gebäuden überdacht wird. Angeschlossen werden dann auf dem Erweiterungsgrundstück ein Versorgungstrakt und ein Verkehrsbereich. An diesen wird dann der erste neue Gruppenraum angedockt.

In einem zweiten Bauabschnitt könnte dann ein weiterer Gruppenraum angedockt, der Verkehrsbereich verlängert und ein zusätzlicher Mehrzweckraum Richtung Kaltenbergstraße gebaut werden. Auch für einen dritten Gruppenraum wäre Platz auf dem Grundstück an der Scheuergasse. Benötige man dann noch mehr Platz, könne man das Bestandsgebäude wieder überplanen, so Munìn-Glück.

Bürgermeister Hermann Acker bezeichnete das Bausteinsystem als gute Möglichkeit, habe sich doch zuletzt beim Kindergarten St. Martin auf dem Lindenhof gezeigt, wie schwer es sei, bei einer Erweiterung sinnvoll ins Bestandsgebäude einzugreifen.

Bochingens Ortsvorsteher Martin Karsten (CDU) berichtete, der Ortschaftsrat habe sich im Februar mit dem Vorschlag der Architekten auseinandergesetzt und diesen begrüßt. Ihm war es wichtig, noch einmal auf die Dringlichkeit des Vorhabens hinzuweisen, lasse sich in Bochingen doch erhebliche Bautätigkeit beobachten, was das Problem verschärfe. So könne man doch schon einmal mit dem Abriss des alten Gebäudes auf dem Erweiterungsgrundstück beginnen, fand er. "Auf uns kommt eine riesige Nachfrage zu. Und auch mit Blick auf einen Ganztagskindergarten eines Tages besteht Handlungsbedarf", meinte Karsten.

"Diese flexible Planung hat Charme", fand Ruth Hunds (SPD). Ihre Fragen zur Zeitschiene und den Kosten konnte Munín-Glück noch nicht beantworten. Bislang habe man nur untersucht, was das Grundstück hergebe. Die Planung mit allen Details komme erst noch.

Bürgermeister Acker meinte, es sei wichtig, gleich bei der ersten Maßnahme den Versorgunsgtrakt zu realisieren, so dass man die Gruppen nur noch andocken müsse. Der erste Schritt werde dann sein, eine Krippe einzurichten, um die bestehende Nestgruppe mit 15 Kindern von einem bis dreieinhalb Jahren in eine "normale" umwandeln zu können, erklärte Hans-Joachim Ahner vom Amt für Bildung und Sport.

Siegmar Wehner (FWV) fragte, ob man den Weg, der Bestandsgebäude und Erweiterungsbau dann teile, nicht stattdessen nach oben verlegen wolle. Der Weg sei kein Problem, erwiderte die Architektin. Schwieriger seien die zwei Eingänge, die es nur deshalb gebe, weil das Gebäude schon einmal erweitert worden sei.

Thorsten Ade (CDU) sprach die ohnehin schon kritische Parkplatzsituation an mit Blick darauf, dass bestehende Parkplätze am Erweiterungsgrundstück mit dem neuen Bau wegfallen sollen. Für drei Kindergartengruppen brauche man einen großen Außenbereich und die ganze Grünfläche, erklärte Munín-Glück. Sechs bis sieben Parkplätze fielen weg. Die Parkplatzsituation werde aber ohnehin noch untersucht.