Der Kindergarten Windrad in Erdmannsweiler wird erweitert, da es im Kurort weiteren Bedarf für Betreuungsplätze gibt. Der Rat unternimmt hierfür die nächsten Schritte. Fotos: Klossek-Lais Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Betreuungsangebot soll in Erdmannsweiler und Buchenberg erweitert werden / Planung hierfür vorgestellt

In Königsfeld steigt der Bedarf an Betreuungsplätzen. Die Kommune reagiert nun mit einem Ausbau in zwei Teilorten. Dabei muss aus Förderungsgründen eines der beiden Projekte priorisiert werden, wie sich in der jüngsten Gemeinderatssitzung zeigte.

Königsfeld. Den nächsten Schritt zur Erweiterung des Kindergartens Windrad in Erdmannsweiler und des Einbaus einer Krippe im Kindergarten Regenbogen in Buchenberg unternahm der Gemeinderat. Die Gesamtkosten liegen nach ersten Schätzungen bei etwa 490 000 Euro.

Größere Kleiderzone, mehr Garderoben

Bürgermeister Fritz Link nannte als Grund für die Maßnahme weiteren Bedarf im Ü3- und U3-Bereich. Das Architekturbüro Haas aus Donaueschingen habe mit dem Ortsbauamt innerhalb weniger Wochen die Planungen erstellt.

Aufgabenstellung in Erdmannsweiler war laut Architekt Alexander Haas, insgesamt 40 Kinder unterzubringen. Dazu sind mehrere Maßnahmen nötig. So soll unter anderem die Kleiderzone vergrößert und mit 15 weiteren Kindergarderoben sowie einem Stiefelschrank versehen werden.

Gartenbereich bleibt von Ausbau unberührt

Garderoben für Erzieherinnen sind auch geplant. Unter dem vorhandenen, aber zu vergrößernden Vordach soll ein abgeschlossener Leitungsraum entstehen und das WC muss entsprechend der Kinderzahl ausgebaut werden. Geplant ist schließlich die Einrichtung eines Spielgeräteraums.

In den Gartenbereich werde nicht eingegriffen, beantwortete Link eine Frage von Beate Meier. Thomas Fiehn wollte angesichts eines neuen Baugebiets in Buchenberg wissen, ob 40 Plätze ausreichen. Man schaffe 19 weitere und derzeit seien nur neun Kinder auf der Warteliste, so Link.

Sie freue sich bei dem zunehmenden Umfang des Arbeitspensums über den neuen Leitungsraum, so Birgit Helms. Auch sei alles ebenerdig untergebracht. Der Essbereich erfülle alle Anforderungen, so Link auf ihre Nachfrage.

Im Dorfgemeinschaftshaus in Buchenberg soll im Untergeschoss eine Krippe für zehn Kinder entstehen. Nötig dafür ist westlich des Gebäudes der Anbau eines Treppenhauses als Zugang zu Garten und Spielplatz, zudem soll ein kleiner Besprechungsraum angebaut werden.

Im ehemaligen Durchgang sollen ein WC und ein Wickelplatz entstehen, der vorhandene Duschbereich zu einem Schlafraum für Krippenkinder umgebaut werden. Die Duschen würden so gut wie nie gebraucht, so Link. Allerdings soll ein Teilbereich mit zwei bis drei Duschen neu eingerichtet werden, so Ortsbaumeister Jürg Scheithauer auf eine Anmerkung von Matthias Weisser.

Eine separater Raum für Eltern und Kinder in der Eingewöhnungsphase ist nicht geplant, so Link auf Nachfrage von Helms. Das Untergeschoss wird bisher von kirchlichen Gruppen genutzt. Link dankte in diesem Zusammenhang der evangelischen Kirchengemeinde, da Pfarrer Ewald Förschler Gesprächsbereitschaft darüber signalisierte, die Gruppen anderweitig unterzubringen.

Die Tendenz gehe im Moment in Richtung Sitzungsraum im Rathaus. Als Vorteil für den Kirchenchor sah Link die dort vorhandene Küche, "um die Stimmbänder zu ölen". Helms dankte für "große Solidarität" im Ort. Ihr zufolge darf der Chor hin und wieder auch die Räume der Trachtenkapelle nutzen.

Kirchliche Gruppen zeigen sich kooperativ

Die Kosten für die Erweiterung in Erdmannsweiler bezifferte Haas auf knapp 229 000 Euro, wobei Zuschüsse von etwa 126 000 Euro erwartet werden. Der Anteil der Gemeinde läge dann bei etwa 102 000 Euro.

In Buchenberg war ursprünglich angedacht, die Krippe in einem neu zu bauenden Kubus im Außenbereich unterzubringen, was 550 000 bis 600 000 Euro gekostet hätte. Die Einrichtung im Untergeschoss kostet dagegen nach ersten Schätzungen nur etwa 265 000 Euro, wobei mit Zuschüssen von 172 000 Euro gerechnet wird. Dann läge der Gemeindeanteil bei 93 000 Euro.

Link sprach von einer "sehr guten Zuschussquote". Allerdings musste eine Priorisierung der Projekte vorgenommen werden, da möglicherweise im ersten Anlauf nur ein Zuschuss gewährt wird. Die Gemeinde entschied sich für die Krippe als wichtigere Maßnahme, da es sieben Kinder auf der Warteliste gibt.

In Erdmannsweiler könnten schon jetzt bis zu neun Kinder in einer Kleingruppe untergebracht werden. Der dortige Umbau müsste gegebenenfalls im Folgejahr nochmals beantragt werden.

Planungen, Ausschreibung und Vergabe für beide Projekte sollen bis August 2021 erledigt sein, die Bauphase von September 2021 bis Juni 2022 laufen.

Der Gemeinderat stimmte der vorgestellten Planung zu.