Lukas Bing und der TuS Ottenheim freuen sich auf das Derby gegen Nonnenweier am Freitagabend. Foto: Wendling

Die Vorfreude auf beiden Seiten ist riesig: Erstmals seit 18 Jahren trifft der TuS Ottenheim wieder auf den Nachbarn aus Nonnenweier. Beide spielen in der Landesliga bislang eine gute Saison, das Derby bildet nun den emotionalen Jahresabschluss.

Ottenheim - Es ist das Handball-Ereignis schlechthin im Ried zum Jahresabschluss: In der Landesliga kreuzen die Nachbardörfer Ottenheim und Nonnenweier am Freitagabend in mit hoher Wahrscheinlichkeit voll besetzter Rheinauenhalle erstmals seit 18 Jahren wieder die Klingen (Anpfiff: 20.30 Uhr). In nahezu allen Beteiligten – Vereinsspitzen, Trainer-Teams, Spielern, aber auch Anhängern – brennt das Derbyfieber wie eine weißglühende Flamme.

Wie ein Sechser im Lotto für den Aufsteiger

Die Historie weiß, dass das Verhältnis der Vereine, aber auch der Dörfer über die Jahrzehnte nicht immer durchgängig das Einfachste war. Heute jedoch herrscht längst gesunde sportliche Rivalität vor. "Dass wir als Aufsteiger erfolgreich in dieser Liga spielen, jetzt noch ein echtes Lokalderby gegen den Nachbarn bestreiten können – für uns ist das wie ein Sechser im Lotto", sagt Thomas Kasper, Handball-Abteilungsleiter beim TuS Nonnenweier.

Auf beiden Seiten ist die Vorfreude riesengroß

Sportlich sind beide Mannschaften in sicheren Tabellengefilden anzutreffen. Der Fünfte Ottenheim (16:6 Punkte) empfängt den Siebten Nonnenweier (15:9). Gästecoach Robin Ziegler empfindet vor dem Derby "pure Vorfreude, der gesamte Verein fiebert dieser Konstellation entgegen". Das Markante für ihn: Ziegler ist "Odner", wurde bei den Hausherren groß, steht nun für Nonnenweier an der Linie (und auf dem Feld). "Das ist etwas ganz Besonderes, keine Frage", betont er.

Derbyfieber ist nicht mehr zu bremsen

Die Vorbereitung auf die Partie begann unmittelbar nach der Niederlage im Hanauerland, "das Derbyfieber war nicht mehr zu bremsen. Warum auch?", fragt Ziegler. Er denkt in Bezug auf das Spiel am heutigen Freitagabend nicht in Kategorien wie Favorit und Außenseiter, ein Derby schreibe stets eigene Geschichten. "Wir freuen uns auf ein emotionales, fair umkämpftes Spiel, auf Erlebnisse, von denen alle Beteiligten zehren können", hofft Ziegler.

Gegenüber Frank Mild stammt nicht aus Schwanau, weiß aber: "Das wird ein emotionales Spiel, in dem es auch darum geht, weniger Fehler zu machen als der Gegner, in wichtigen Phasen seine Coolness zu wahren." Bei den Hausherren herrsche "volle Motivation", auch mit Blick auf die Tabelle herrsche eine klare Zielsetzung: "Wir liegen einen Minuspunkt hinter Hanauerland, spielen am Freitag unbedingt auf Sieg."

Zufrieden mit der bisherigen Saison

Beide Coaches sind mit dem Saisonverlauf zufrieden: "Wir stehen besser da als erwartet, sind zuhause weiter unbesiegt geblieben, haben gegen die Spitzenteams richtig gute Spiele gemacht. Das ist ein großartiges Erlebnis", unterstreicht Ziegler.

Frank Mild begann im Sommer mit einem Kader, der viele Abgänge verkraften musste, im Saisonverlauf von der Verletzungsseuche geschüttelt war. "Wenn mir im Sommer jemand gesagt hätte, dass wir vor dem Derby so stehen würden, hätte ich das liebend gerne unterschrieben. Wir sind als Trainer-Team absolut zufrieden, der Kader hat eine Topeinstellung und ist kämpferisch überragend", lobt er.

Trainerteam um Ziegler macht im Sommer weiter

Mit dem Heranführen junger Kaderkräfte, exemplarisch erwähnt Trainer Mild Dominik Hamm, sei ein weiteres maßgebliches Zwischenziel erreicht worden. Während sich Mild am Freitag "ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit viel Kampf" gut vorstellen kann, verfolgt Ziegler ebenfalls ein Ziel: "Der hohen Qualität mit Lukas Bing, Felix Gäßler und Chris Berchtenbreiter wollen wir Probleme bereiten." Auf Nonnenweierer Seite fällt Jens Häß weiter aus, Simon Frenk kehrt zurück. Dazu gab der TuS Nonnenweier am Mittwoch bekannt, dass die Zusammenarbeit mit dem gesamten Team um Trainer Robin Ziegler um ein weiteres Jahr verlängert wird. Auch der Spielerkader wird weitgehend zusammenbleiben. Gastgeber Ottenheim kann am Freitag wieder auf Johannes Weide und Dominik Hamm bauen.