Christian Widmaier als Rekrut: Erinnerung an das gewonnene Regimentsschießen Foto: Privat

Gefahren lauerten an der Front auch dort, wo man sich nicht unbedingt vermutete, berichtet unsere Leserin Fridl Widmaier aus Stuttgart-Rohr.

Stuttgart - Viel konnten Sie nicht retten, als alliierte Bomber Ende 1942 Vaihingen, Rohr und Möhringen angriffen. „Hold’Katz“,habe ihr Vater gerufen, im nächsten Moment sei die Mauer eingestürzt, erzählt Fridl Widmaier aus Stuttgart-Rohr. Die Katze überlebte den Angriff, ein paar Bilder aus der Soldatenzeit ihres Vaters auch.Eines zeigt Christian Widmaier während seiner Rekrutenzeit in Ludwigsburg nach einem Regimentsschießen, bei dem ihr Vater vor den Augen des württembergischen Königs am besten zielte und dafür eine Zigarre und ein Erinnerungsfoto bekam.

Ein kuriose Geschichte ihres Vaters hat Fridl Widmaier nicht vergessen: An der Front diente Widmaier bei einer Pioniereinheit: Unterstände bauen,Stollen graben und Bunker errichten zum Schutz gegen die feindliche Artillerie. Mit dabei war ein Elefant. Woher das Tier kam, kann Frau Widmaier nicht genau sagen, beim Baumfällen erwies es sich jedoch als äußerst nützlich, erzählt die 96Jährige. Bis einer der Soldaten dem Elefanten eines Tages Kautabak anbot. Der Dickhäuter griff begeistert zu, bereute es aber sogleich.Der Soldat hatte die Lacher auf seiner Seite – und einen wütenden Elefanten am Hals. Jedes Mal, wenn dieser Soldat später auch nur in die Nähe des Tiers gekommen sei, habe der aufgebrachte Dickhäuter die Verfolgung des Mannes aufgenommen, erzählt Fridl Widmaier. „Am Ende mussten sie den Soldaten in eine andere Einheit versetzen, damit er nicht totgetrampelt wird.“

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