Simon Klostermann und Jan Ferdinand klatschen sich ab; VfR-Keeper Matthias Layer schaut bedröppelt: Das Balinger Sturmduo erzielte alle Treffer der TSG beim 3:2 gegen Aalen. Foto: Kara

Den ersten Saisonsieg in der Regionalliga Südwest unter Dach und Fach gebracht haben die Fußballer der TSG Balingen mit dem 3:2 (2:0)-Erfolg gegen den VfR Aalen. Nach 3:0-Führung wurde es am Ende aber noch mal spannend.

Erschöpft, aber zufrieden saßen die Balinger Spieler nach dem Schlusspfiff auf dem Rasen der Bizerba-Arena. Der erste Dreier war im vierten Spiel endlich perfekt.

"Heute waren wir von Anfang an da. In den Spielen davor haben wir meistens die erste Halbzeit verschlafen", sagt Doppeltorschütze Simon Klostermann.

Fürwahr, begannen die Gäste von der Ostalb doch so, wie von TSG-Cheftrainer Martin Braun erwartet druckvoll und aggressiv. So wie in der dritten Minute, als ein Freistoß von Alessandro Abruscia auf der linken Seite bei Benjamin Kindsvater auf der linken Seite landete, der aus spitzem Winkel abzog; doch TSG-Schlussmann Julian Hauser war zur Stelle und lenkte den Ball noch zur Seite. Aber die Eyachstädter ließen sich den Schneid nicht abkaufen, nahmen die Zweikämpfe an und starteten immer wieder gefährliche Konter: Leander Vochatzer leitete den ersten gefährlichen Vorstoß mit einem langen Ball auf Jan Ferdinand ein, der das Leder behauptete und den heraus geeilten VfR-Keeper Matthias Layer mit einem Heber zu überlisten versuchte, der aber knapp über dem Gehäuse landete (5.). Wenig später eine ähnliche Situation: Wieder spielten die Gastgeber einen langen Ball – diesmal auf Klostermann – die Aalener Abwehr war nicht im Bilde; und der Balinger Goalgetter überwand Layer mit einem feinen Heber: 1:0 für die TSG!

Pech hatten die Gastgeber, dass sich in der ersten Viertelstunde gleich zwei Spieler verletzten: Vochatzer musste mit Verdacht auf eine Außenbandverletzung raus (15.) – und wenig später auch Aron Viventi, der sich wohl eine Zerrung an den Adduktoren zugezogen hatte. Dafür kamen Kaan Akkaya und Pedro Almeida Morais. Am Spielverlauf änderte sich dadurch aber nichts; Aalen hatte zwar mehr Ballbesitz und war spielbestimmend; Balingen agierte in der Defensive aber aufmerksam und ließ dem VfR außer einigen Distanzschüssen nicht viel zu. Und im Spiel nach vorne präsentierten sich die Gastgeber gnadenlos effektiv: Morais setzte sich stark auf der linken Seite durch, drang in den Strafraum ein und passte vor das Tor, wo Klostermann goldrichtig stand und auf 2:0 (28.) erhöhte. "Diesmal haben wir unsere Chancen genutzt und so gespielt, wie Balingen spielen sollte", freute sich Klostermann über seinen zweiten Saisontreffer.

"Das war mental brutal wichtig für uns"

Kurz vor der Halbzeit hatten die Eyachstädter allerdings Glück, als Mark Müller im Strafraum freigespielt wurde, seinen Drehschuss aus elf Metern aber über das Balinger Tor jagte (44.) – so blieb es zur Pause beim 2:0.

In der Halbzeit wechselte Aalens Trainer Uwe Wolf gleich dreimal aus, da er mit dem Auftritt seines Teams in den ersten 45 Minuten alles andere als einverstanden war.

Nach dem Seitenwechsel hatte die TSG erst einmal eine Schrecksekunde zu überstehen, als Kindsvater aus 16 Metern den Ball an den Innenpfosten jagte – und von dort sprang das Leder zurück ins Feld. Wieder begannen die Gäste druckvoll – und wieder wurden sie gnadenlos ausgekontert: Die TSG eroberte im Mittelfeld den Ball, Akkaya passte auf die linke Seite zu Klostermann, und dessen präzise Flanke köpfte Jan Ferdinand im Strafraum zum 3:0 für die Gastgeber ein (51.).

Aber trotz des deutlichen Rückstandes steckte Aalen nicht auf und berannte weiter das Balinger Tor. Doch die Balinger Hintermannschaft um Kapitän Matthias Schmitz kämpfte aufopferungsvoll und brachte die Bälle immer wieder nach vorne; so dass die TSG zu Konterchancen kam. Balingen versäumte es aber, den vierten Treffer nachzulegen, und so wurde es am Ende noch einmal spannend: Als bei den Hausherren etwas die Kräfte nachließen und die TSG zu offensiv agierte, konterten die Gäste über mehrere Stationen und Sascha Korb verkürzte auf 1:3 (86.). Damit aber nicht genug: Zwei Minuten später war Korb frei und konnte unbedrängt flanken; der eingewchselte Leon Volz köpfte zum 2:3 ein. Damit wurde es noch einmal eng. Doch das war’s dann aber.

Die TSG brachte die Führung über die Zeit und freute sich über den ersten Saisonsieg. "Das war mental brutal wichtig für uns. Nach den ersten drei Spielen, in denen wir mehr Punkte hätten holen können, tut das jetzt extrem gut, diese drei Punkte einzufahren", so Klostermann.