Die Sportfreunde Bitz haben die ersten drei Punkte in der Tasche. Für den FC Grosselfingen ist die 1:2-Niederlage im Topspiel der Bezirksliga Zollern enorm bitter.
Von Beginn weg war es zwischen Bitz und Grosselfingen ein offener Schlagabtausch. Bei leichtem Nieselregen ging die Heimmannschaft engagiert zu Werke. Lohn war der Führungstreffer in der 18. Minute. Nach schöner Flanke von links von Stefan Fischer netzte Pascal Conzelmann freistehend am langen Posten ein.
Verdiente Bitzer Führung
Der FC Grosselfingen hatte etwas mehr Ballbesitz, kam aber nicht in den Bitzer Strafraum. Nach einer halben Stunde setzte Spielertrainer Fabio Pflumm einen Ball aus 16 Metern an die Latte. Das war aber die einzig nennenswerte Torchance der Gäste in der ersten Halbzeit.
Grosselfingen wird stärker
Nach dem Seitenwechsel nahm der FC Grosselfingen das Heft in die Hand und machte den Bitzern das Aufbauspiel durch frühes Pressing enorm schwer. Zwischen der 50. und 65. Minute hatte die Pflumm-Elf ihre beste Phase. In der 61. Minute setzte sich Stürmer Florian Buck auf dem Flügel mit seinem Tempo durch und konnte nur regelwidrig von Anthony Ciavola gestoppt werden. Den fälligen Strafstoß verwandelte Grosselfingens Spielertrainer Fabio Pflumm zum zwischenzeitlichen 1:1.
Plötzlich in Unterzahl
Als Stefan Fischer auf Bitzer Seite in der 65. Minute die Gelb-Rote sah, schienen die Felle der Sportfreunde davonzuschwimmen. Einer der besten Bitzer an diesem Tag hatte sich lediglich zwei Fouls erlaubt und musste dennoch runter. Grosselfingen war nun präsenter und zweikampfstärker, ließ jedoch in Überzahl ein, zwei gute Möglichkeiten liegen und so kämpften sich die willensstarken Gastgeber zurück in die Partie.
Traumtor von Nick Schulz
Eine Serie von Standards ließ die Sportfreunde an der Führung schnuppern. Dann folgte die spielentscheidende Szene: Nach einem abgewehrten Eckball kam Nick Schulz auf der linken Seite an den Ball. Er ging ins Eins-gegen-eins, wackelte seinen Gegner aus und schien zu flanken, doch sein Schuss wurde immer länger und länger und schlug unhaltbar im langen Grosselfinger Torwarteck ein. Ein absolutes Traumtor, auf Bitzer Seite kannte der Jubel keine Grenzen, doch es waren noch 25 Minuten zu überstehen.
Kizgin auf dem Posten
In der Schlussphase konnte sich Sportfreunde-Keeper Cem Kizgin mehrfach auszeichnen. So parierte er einmal gegen Finn Schoy aus kurzer Distanz und zeigte gegen den eingewechselten Noah Rager tolle Reflexe. Der Schlussmann verdiente sich an diesem Tag die Bestnote.
Insgesamt war das Topspiel der Bezirksliga Zollern sehr umkämpft. Neben der nicht ganz unumstrittenen Gelb-Roten Karte zeigte der Unparteiische alleine in der zweiten Halbzeit siebenmal die Gelbe Karte. Doch die Partie war nicht unfair.
Auf Grosselfinger Seite wurde Toptorjäger Kevin Schneider, der in der vergangenen Saison 22 Tore in 27 Spielen erzielt hatte, schmerzlich vermisst. Der Stürmer verfolgte das Spiel auf Krücken von der Seitenlinie. „Er hatte jetzt die OP und es sieht so aus, dass seine Ausfallzeit deutlich kürzen sein wird, als befürchtet“, sagt sein Trainer Fabio Pflumm.
Der Abpfiff nach 94 Minuten brachte die Erlösung für die Sportfreunde Bitz. Auf der Gegenseite war die Enttäuschung groß. Beide Mannschaften hatten alles in die Waagschale geworfen, mit dem glücklicheren Ende an diesem Tag für die Gastgeber, die ihren ersten Saisonsieg landen konnten und nun in der Saison angekommen sind.
Sportfreunde Bitz: Kizgin – Stuhrmann, Lutz, Henes, Junger, Schulz (86. Novotny), Fischer, Ciavola (72. Roller), Gutzmann, Conzelmann (76. Pizzo/90. Klare), Vogel.
FC Grosselfingen: Sulzer – Liss (66. Oesterle), Haid (55. M. Pflumm), A. Dehner, Buck (72. Rager), Wiest, M. Dehner, Schoy, Beck, F. Pflumm, Fuoß.
Tore: 1:0 Pascal Conzelmann (18.), 1:1 Fabio Pflumm (61./Foulelfmeter), 2:1 Nick Schulz (75.)
Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Stefan Fischer (65./Spfr. Bitz)
Schiedsrichter: Jan-Hendrik Alsmeier
Zuschauer: 250
Trainerstimmen
Marc Miller (Sportfreunde Bitz): „Nach der Gelb-Roten Karte haben wir nicht aufgehört. Ich bin stolz auf die Jungs. Zu zehnt gegen elf wird es immer intensiver, aber wir haben nicht viel zugelassen und das gemeinsam wegverteidigt. Unser Keeper hat den Sieg mit zwei Paraden am Ende festgehehalten.“
Fabio Pflumm (FC Grosselfingen): „Wir hatten mehr Ballbesitz, mehr Torchancen. Die beste Phase hatten wir nach der Halbzeit. In Überzahl haben wir es nicht gut gemacht, das hat uns nicht in die Karten gespielt. Das müssen wir uns selber ankreiden. Wir haben sehr viele Standards hergegeben.“