Offenbar tröstet sich Nick Heidfeld mit der Reservisten-Rolle beim neuen deutschen Rennstall.
Vieles deutet dabei auf Heidfeld hin. Angesichts des reduzierten Testprogramms in der Formel 1 kann sich ein routinierter Pilot in Parkposition auszahlen. Und so spekulierte auch die "Bild" am Freitag: Das Team wolle unbedingt einen erfahrenen dritten Mann - auch für den Fall, dass Schumachers Nackenbeschwerden, die ihn im vergangenen Jahr noch von einem Comeback abgehalten hatten, wieder Probleme bereiten. Der mittlerweile 41-Jährige hatte sich eine Schädelbasisverletzung im Februar 2009 bei einem Motorradsturz zugezogen.
Heidfeld hatte lange Zeit auch selbst auf das Stammcockpit spekuliert. "Meine Zukunftsplanung und mein Ziel sind es, wieder gemeinsam mit Mercedes Erfolge einfahren zu können", hatte der 32- Jährige im Dezember erklärt. Neun Tage später gab Mercedes den Coup mit Schumacher bekannt. Der Mönchengladbacher hatte damals nach eigenem Bekunden bereits "konkrete Möglichkeiten verstreichen lassen, und wir stellen nach wie vor andere Optionen hinten an." Seit dem Ausstieg von BMW steht Heidfeld ohne Arbeitgeber da. Sein einstiges Team Ex-Sauber lehnte ab, als Kandidat wurde er bei Renault gehandelt.
Der Traum vom WM-Titel rückt für den 167-maligen Grand-Prix- Starter aber in immer weitere Ferne. Mehrfach musste Heidfeld, der noch immer auf seinen ersten Sieg wartet, schon um seine Zukunft in der Formel 1 zittern. 2004 mühte er sich in einem Jordan ab. Unvergessen die für ihn glücklich ausgegangene Anekdote Anfang 2005, als das damalige Williams-BMW-Team Fahrer und Auto präsentierte. Wenige Minuten bevor der Vorhang fiel, gab ihm Sir Frank Williams Grünes Licht. Auf ein Auto, mit dem Heidfeld um den Sieg hätte fahren können, musste er lange warten. Mit BMW-Sauber sollte es klappen: Aber auch in diesen vier Jahren blieb die Siegessehnsucht unerfüllt.
Wie für Schumacher würde sich auch für "Quick Nick" mit einem Engagement bei Mercedes ein Kreis schließen. 1997 absolvierte der damalige Mercedes-Junior im McLaren-Mercedes seinen ersten Formel-1- Test. Bis 1999 war er dann auch als Testfahrer angestellt. Der Sprung ins Stammcockpit hatte damals - ebenfalls - nicht geklappt.