Auf der Panoramawiese am Bibelweg feiern Christen das Erntebittfest, um Gott um eine gute Ernte und Nahrungsmittel zu bitten. Es ist das größte Fest des Jahres am biblischen Rundwanderweg. Foto: Maier

Zum größten Fest des Jahres auf dem Bibelweg in Waldachtal pilgerten viele Gläubige zum Schellenberghof Kaufmann in Tumlingen. Der Verein Biblischer Rundwanderweg und die Evangelische Kirchengemeinde feiern das Erntebittfest, um eine gute Ernte bei Gott zu erbitten.

Waldachtal - Auf der Panoramaweise am Bibelweg versammelten sich Christen aus der Region zur sonntäglichen Gottesdienstfeier im Anliegen "des täglichen Brots". Der Posaunenchor Waldachtal unter Leitung von Margrit Baur umrahmte die Feier unter freiem Himmel mit passenden Liedern. Pfarrer Johannes Wegner von der evangelischen Gemeinde Waldachtal predigte.

Eingang einer großen Spende

Beate Mast feierte mit den Kindern parallel einen kindgerechten Gottesdienst. Ehrenamtliche um die Familien Kaufmann vom Schellenberghof und vom Verein Biblischer Rundwanderweg Waldachtal boten den Gästen anschließend ein Mittagessen, das sehr gelobt wurde, sowie Kaffee und selbst gebackenen Kuchen.

Mühe und Not hatte Bibelweg-Vereins-Vorsitzender Werner Würfele, genügend Leute für dieses größte Fest des Jahres zu engagieren. Er lobte das "Super-Bewirtungsteam" und freute sich über den Eingang einer großen Spende. "Der gute Festbesuch gibt uns Ansporn, weiterzumachen. Ich freue mich über neue Fördermitglieder!"

Grassi bittet Segen in Fürbitte

Pfarrer Wegner sagte: "Wir danken für die Ernte des vergangenen Jahres, die uns jetzt noch versorgt und bitten, dass sein Segen auch dieses Jahr aus seiner Hand auf Feld und Hof fließt, dass wir Menschen davon leben können." Überdies: "Wir bitten für die Landwirtsfamilien des Waldachtals sowie für alle, die ihre Arbeitskraft einsetzen, dass wir gesunde Lebensmittel konsumieren können."

Die Christengemeinde erbittet, dass Gott Waldachtal vom Unwetter, Dürre und Flut fernhalten möge und nicht allein lässt, wenn uns das Klima die Rechnung für unsere Ignoranz überreicht. Den Segen für unser eigenes Leben erbat Bürgermeisterin Annick Grassi in einer Fürbitte.

Demut vor dem Leben

Gott möge sich unserer Sorgen annehmen, Ungerechtigkeit und Leid beseitigen, so Hörschweilers Ortsvorsteherin Elisabeth Enderle, und Liebe und Frieden schenken, was auch wir Menschen üben sollten. Um Perspektiven für Kinder und Jugendliche bat Kirchengemeinderätin Sabrina Johannsen. Werner Würfele formulierte: "Menschen sollen auch über den Bibelweg zum Glauben finden."

Laut Pfarrer Johannes Wegner ist es ein Dilemma der Postmoderne: "Man hat es nicht im Griff." Woher kommt Hilfe? Angesichts der Krisen sagten manche Menschen: Gott gibt es nicht. Es bedürfe aber der Demut und der Ehrfurcht vor dem Leben und Vertrauen. Arten sterben, der Krieg in der Ukraine, von Menschen gemachte Hungersnöte, Flüchtlingsströme prangerte der Geistliche ebenso an wie den Verlust landwirtschaftlicher Flächen.

Christsein soll Alltag beeinflussen

Er rief zu gemeinsamen Tun in Waldachtal auf, auch zusammen mit Pfarrer Romer und den Katholiken. Denn: "Wir sind darauf angewiesen." Christsein soll unseren Alltag beeinflussen. "Bekehrt sich der Bauer, merken es die Tiere im Stall", meinte Pfarrer Wegner.

Der Gott des Himmels und der Erde habe uns den Verstand geschenkt, um Lösungen zu finden und Fragen auszuhalten, zu denen es keine Antwort gebe. Nach Psalm 21 dürfe man in seiner Sehnsucht auf Heil vertrauen: "Unser Gott der Bibel behütet." Zur Corona-Pandemie bemerkte Waldachtals Pfarrer: "Es gab in Deutschland keine Übersterblichkeit wie zum Beispiel in Bergamo. Gott hat uns bewahrt!"