Lisa Kauff ist mit "Monkey Yoga" erfolgreich. Besonders gefragt sind ihre Online-Beiträge. Foto: Anne Katrin Brunier

Zum Interview erwischt man Lisa Kauff beim Spaziergang im Nagolder Stadtpark Kleb – Kopfhörer in den Ohren, Baby Henri im Kinderwagen, Töchterchen Frida in der Kita. Stillstand? Den musste sich die quirlige junge Mama erst selbst beibringen. Mit Yoga. Aber auch mit Yoga ist Kauff auf der Überholspur.

Nagold - Schon beim Zuhören wird einem schwindelig, wenn die 35-jährige Kauff von ihrem ja eigentlich noch recht jungen Leben erzählt. Mit 22 Jahren das Studium abgeschlossen – International Business, inklusive Praktika und Auslandssemester. Ab da Vollgas – erst bei einer Unternehmensberatung, dann bei einem großen, eigentlich dem größten schweizerischen Nahrungsmittelkonzern. Immer jetten im die Welt, jede Nacht woanders im Hotel. "Morgens vor sieben Uhr machte ich meine Einkäufe, abends nach 19 Uhr Sport, Treffen mit Freunden." Nur kein Abend auf dem Sofa. Freizeit: Marathons, Alpenüberquerungen mit dem Mountainbike, neue Fremdsprachen lernen. Was fehlte: "Zufriedenheit stellte sich irgendwie nie ein.". Auf der Arbeit – "viel Disput", viel Druck. "Was mich immer nervöser, unruhiger werden ließ." Beim Sport lief ihr irgendwann ihr späterer Mann über den Weg – auch ein Wendepunkt. Beide stammen aus dem gleichen Ort in Rheinhessen, doch dort war er ihr nie aufgefallen. "Erst als er" – als Arzt, Chirurg – "in Mainz arbeitete und ich in Frankfurt, kreuzten sich unsere Wege". Bei einem gemeinsamen Urlaub hatte Lisa ein Buch dabei: "Finde deine Berufung." Die große Inventur des Lebens begann.