Rektorin Barbara Neuwirth stellt Gemeinderat Ganztageskonzept vor / Endgültiger Beschluss steht im Herbst an

Von Alicja Bienger

Epfendorf. Die geplante Errichtung einer Ganztagesschule in Epfendorf nimmt Formen an. Die endgültige Beschlussfassung hierzu sowie ein eventueller Antrag beim staatlichen Schulamt in Freiburg sollen im Herbst erfolgen.Nachdem der Gemeinderat im Januar der Ausarbeitung eines Entwurfs zum Ganztagsschulbetrieb zugestimmt hatte (wir berichteten), stellte Barbara Neuwirth, Rektorin der Grund- und Hauptschule Epfendorf, dem Gremium in der Sitzung am Montagabend ein Konzept zur weiteren Vorgehensweise vor. Dieses sieht vor, ein Ganztagesangebot nur im Schulstandort Epfendorf anzubieten. Der Pflichtunterricht soll fast ausschließlich auf die Vormittage verlegt werden (bis 12 Uhr Mittags), da viele Eltern sich im Zuge der in den vergangenen Monaten durchgeführten Befragungen gegen Pflichtunterricht am Nachmittag ausgesprochen hatten. Der Kompromiss, der sich herauskristallisiert habe, erläuterte Neuwirth, läge bei maximal einem Pflichtnachmittag pro Woche. Dadurch stehe es den Eltern frei, ihre Kinder in die Nachmittagsbetreuung zu geben.

Diese würde mit einem warmen Mittagessen sowie einer anschließenden Erholungsphase mit diversen Spielangeboten beginnen. Bürgermeister Boch äußerte die Überlegung, die für das Mittagessen entstehenden Unkosten, die aktuell auf 3,20 bis 3,50 Euro pro Kind kalkuliert werden, unter Umständen seitens der Gemeinde zu bezuschussen. Ansonsten kämen auf die Kommune im Falle der Einrichtung eines solchen Ganztagsschulbetriebs Kosten in Höhe von rund 20 000 Euro pro Jahr zu, da dann die Einstellung von zusätzlichem Personal – voraussichtlich in Form einer pädagogischen Betreuungskraft mit hinreichenden Qualifikationen – notwendig wäre.

Für die Eltern hingegen sei das Nachmittagsangebot weitgehend kostenfrei. So sollen die betreuten Kinder nachmittags ihre Hausaufgaben unter Aufsicht erledigen und sich auf Klassenarbeiten vorbereiten. Auch Intensivkurse in Mathematik und Deutscher Rechtschreibung sind geplant, um die Schwächeren besser zu fördern. Parallel dazu sollen immer wieder Pausen für Erholung und Spielzeit eingebaut werden, etwa in Form von Theaterspiel, Musikprogrammen und Ähnlichem. Sechs zusätzliche Lehrerstunden pro Woche sollen außerdem hinzukommen.

Bürgermeister Boch sprach sich nach dem Vortrag klar für das Projekt aus. Es diene dem Erhalt der Infrastruktur und verschaffe der Gemeinde unter Umständen Vorteile aufgrund des Wandels der Schullandschaft. Er regte an, eine Art Bürgerbus auf ehrenamtlicher Basis einzurichten, um sicherzustellen, dass Grundschüler aus allen Teilorten das Ganztagsangebot in Anspruch nehmen könnten.

Am Montag, 1. Juli, sowie am darauffolgenden Dienstag sind jeweils Informationsveranstaltungen für Eltern in der Turnhalle Epfendorf beziehungsweise Trichtingen vorgesehen. Dann kann ermittelt werden, ob die Mindestgruppenstärke von 20 Schülern zustande kommt, die als Voraussetzung für die Errichtung einer Ganztagesschule gesetzlich vorgeschrieben ist. Erst dann wird der Gemeinderat endgültig über die Antragstellung beim Schulamt abstimmen.