"Monsieur Claude und seine Töchter" beschäftigt sich mit Vorurteilen. Foto: NEUE VISIONEN Foto: Schwarzwälder Bote

Vorführung: Trichtinger Kirchplatz wird heute zur Filmarena / Französische Streifen werden gezeigt

Weil es vor dem Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde Trichtingen so schön war, gemeinsam Fußball zu gucken, soll es jetzt zum Ferienbeginn noch einen Abend mit zwei Spielfilmen geben.

Epfendorf-Trichtingen. So wird heute, Mittwoch, um 18 Uhr und um 20.15 Uhr je ein Film gezeigt. Der Kirchengemeinderat Trichtingen ist in Sachen Filmvorführung gut aufgestellt: Mit Schreiner Rainer Heckele und Andreas Müller (Energie und Gebäudetechnik) sind Ausrüstung und Know-How vorhanden, um aus dem Trichtinger Kirchplatz eine Filmarena zu machen. Freilich geht das nicht im Handumdrehen, doch mit der Hilfe des Gemeinderates lässt sich das machen. So geschieht es bereits seit 2006 alle zwei Jahre zu den großen Fußballturnieren.

Gerade in diesem Jahr, in dem die deutsche Nationalmannschaft so erfolglos war, wurde das Angebot besonders gut angenommen. Erstmalig fanden auch Spiele ohne deutsche Beteiligung großen Zuspruch.

Vielleicht liegt es also nicht unbedingt am Fußball. Das will jetzt der Kirchengemeinderat Trichtingen herausfinden und hat eigens seine Sitzung verschoben, um in Trichtingen nochmal die Gelegenheit für ein Gemeinschafts-erlebnis zu schaffen.

Pünktlich zum Ferienbeginn soll die Filmarena nochmal für zwei Spielfilme genutzt werden. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Auch ein paar belegte Brote werden vorbereitet sein. Zudem wird zu einer kleinen Abendandacht zwischen den Filmen in die Kirche gegenüber eingeladen.

Gezeigt werden die beiden französischen Filme "Monsieur Claude und seine Töchter" (2014) und "Die Kinder des Monsieur Matthieu" (2004). Bei Monsieur Claude geht es um einen nicht ganz vorurteilsfreien Vater, der vier Töchter und bereits drei nicht katholische Schwiegersöhne hat und sich nun auf den ersten katholischen freut. Es stellt sich bald heraus, dass der auch nicht seinen Vorstellungen entspricht, weil er kein Franzose ist, sondern von der Elfenbeinküste kommt. Aber auch dort ist man nicht begeistert, dass der Sohn eine Weiße heiraten will. Mit viel Schwung und Komik nimmt die Geschichte über Vorurteile ihren Lauf.

Bei Monsieur Matthieu geht es um einen erfolglosen Musikanten, den es in ein Jungeninternat der 1950er-Jahre verschlagen hat. Den traurigen und grausamen Zuständen dort versucht er etwas entgegenzuhalten, indem er die Jungen zum Chorgesang animiert. Der Film handelt nicht nur von der Macht der Musik, sondern auch von der Kraft der liebevollen Zuwendung gerade da, wo das Leben aus Zwängen, Regeln und Scheitern zu bestehen scheint.