Catrin Hils im Gespräch mit einem jungen Harthauser Bürger Foto: Danner Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeisterwahl: Mit der Bewerberin Catrin Hils auf Wahlkampftour in Harthausen

Epfendorf. "Guten Tag. Mein Name ist Catrin Hils. Ich möchte Bürgermeisterin werden und wollte mich mal persönlich bei Ihnen vorstellen." Die Begrüßung kommt ihr flüssig über die Lippen. Schließlich sagt sie den Spruch in diesen Tagen zig hundert Mal auf. Bei ihrem Gang durch die Straßen von Harthausen lässt sie sich am Freitagnachmittag von der Redakteurin des Schwarzwälder Boten begleiten.

Um 14 Uhr wird gestartet. "Es ist wichtig, dass man den Leuten ihre Mittagspause lässt", weiß die 46-Jährige. Catrin Hils hat sich vorgenommen, an jedem Haus in der Gemeinde zu klingeln – von Talhausen bis Trichtingen. Nicht immer wird ihr aufgetan. Machmal ist halt keiner zu Hause. Ihr mittlerweile geschulter Blick fällt auf die Tageszeitung, die am Nachmittag noch im Briefkasten steckt. "Vielleicht ist hier ein Schichtarbeiter noch im Geschäft", vermutet sie. Und in der Tat – auf ihr Klingeln hin rührt sich nichts.

In ihrem Rucksack, den sie auf dem Rücken trägt, finden sich etwas zu trinken – es ist ein sehr warmer Herbsttag – und ein Schreibblock. "Falls jemand ein Anliegen hat." In Talhausen hat sogar ein älterer Herr an ihrem Auto auf sie gewartet, um ihr ein Geländer an einem öffentlichen Weg zu zeigen, das dringend erneuert gehört, erzählt sie. Diese Anregung hat sie gleich ans Rathaus in Epfendorf weitergegeben. "Ich bin wunschlos glücklich", hört die Kandidatin von einem Harthauser, der sich über ihren Besuch sichtlich freut. Er berichtet von seinen erwachsenen Kindern und wünscht ihr für den Wahlsonntag alles Gute.

Überhaupt wird Catrin Hils dort, wo sich die Türen öffnen, überall sehr freundlich empfangen. Die Epfendorfer Bürger scheinen es zu schätzen, dass sich ein Bewerber persönlich bei ihnen vorstellt. Da lässt sich doch ein anderer Eindruck gewinnen, als in der Albblickhalle bei der Kandidatenvorstellung oder gar nur aus dem Flyer.

"Als Frau müssen Sie sich ja schon gegen die Männer durchsetzen", meint einer. Das ficht die Böhringerin nicht an. Das müsse sie ja im Sulzer Bauamt, wo sie arbeitet, schließlich auch.

Ein paar Meter weiter ist zumindest der Hund zu Hause, der das Klingeln mit lautstarkem Gebell kommentiert. Von den Hausherren allerdings keine Spur. Egal, in bequemen Turnschuhen geht’s weiter zum nächsten Haus. Dort öffnet ein junger Feuerwehrmann, den Hils im Laufe ihres Wahlkampfs bereits kennengelernt hat. Ja, die Feuerwehr – die Querelen innerhalb der Wehr beschäftigen die Menschen. Von verhärteten Fronten ist die Rede. Gleich mehrfach kommt die Rede bei ihren Haustürgesprächen auf dieses Thema. Die Botschaft kommt klar bei ihr an. Sollte sie Bürgermeisterin werden, hat sie da einiges aufzuarbeiten. Und das verspricht sie auch zu tun.

Ein Harthauser freut sich, dass sich gleich vier Kandidaten aus der Region aufstellen lassen. Er erhofft sich, dass ein Hiesiger mehr für die Gemeinde erreichen kann. "Tun Sie ihre Arbeit und bemühen Sie sich. Am 8. Oktober wird’s ernst", gibt ihr ein Bürger freundlich mit auf den Weg.

Beim Gang an den Vorgärten vorbei holt sich Catrin Hils gleich noch ein paar Anregungen für die Deko des eigenen Zuhauses. Sie genießt ihre Wahlkampftour bei strahlendem Sonnenschein sichtlich. "Das sieht ja herrlich aus hier."

In der Wolfsgasse klagt ein Anwohner sein Leid über die verschobene Kanal- und Straßensanierung. Catrin Hils ist bereits im Bilde, kann informiert Antwort geben.

Bis zum 8. Oktober sind es noch ein paar Tage und viele Haustüren hin. Aufpassen muss sie nur, dass sie nicht mit ihren Mitbewerbern ins Gehege kommt. Denn die putzen ebenfalls fleißig Klingeln.