Für seine 25-jährige Mitgliedschaft im Aufsichtsrat mit einer siebenjährigen Funktion als Vorsitzender dieses Gremiums wurde Reiner Schnell (Enzklösterle, Zweiter von links) von Abteilungsleiter Steffen Seiss (Zweiter von rechts) vom Württembergischen Genossenschaftsverband mit dessen Ehrennadel in Silber ausgezeichnet. Die Vorstandsmitglieder Fritz Kiefer (links) und Wolfgang Merkle (rechts) gratulierten zu dieser Auszeichnung. Foto: Ziegelbauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Versammlung der Raiba Oberer Wald / Gedanken über Zukunft

Von Heinz Ziegelbauer

Enzklösterle/Simmersfeld. "Die Geschäftsjahre 2013 und 2014 waren die bisher erfolgreichsten unserer Unternehmensgeschichte", konnte Reiner Schnell als Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisenbank Oberer Wald eG bei der von etwa 130 Mitgliedern besuchten Generalversammlung in der Festhalle in Enzklösterle feststellen. Dieses positive Ergebnis fand seinen Niederschlag auch in den Berichten des Vorstandsvorsitzenden Fritz Kiefer und des Vorstandsmitgliedes Wolfgang Merkle, die von den Mitgliedern mit Beifall quittiert wurden.

Die Raiffeisenbank Oberer Wald eG konnte im vergangenen Jahr den Ausführungen des Vorstandsvorsitzenden zufolge einen effektiven Zuwachs von fünf Mitgliedern verzeichnen, womit sie insgesamt 920 Mitglieder mit 4156 gezeichneten Geschäftsanteilen hat. Die Anzahl der Geschäftsanteile hat sich um 13 erhöht; womit sich die Geschäftsguthaben um 2607 Euro auf 831 012 Euro gesteigert haben. Das Kernkapital erhöhte sich um mehr als 230 000 Euro auf 5,3 Millionen Euro. Im Vergleich mit den Volks- und Raiffeisenbanken in Baden-Württemberg war der Anstieg des Kreditvolumens um etwa 2,4 Millionen Euro und damit um acht Prozent überdurchschnittlich.

"Unsere Maxime gilt unverändert: Kein Wachstum über das Risiko" und "Wir selber machen keine risikoreichen Geschäfte und raten Ihnen auch davon ab. Denn je höher die vermeintliche Rendite, um so höher ist auch das Risiko, das Sie eingehen. Unter Umständen droht sogar der Totalverlust...", warnte Fritz Kiefer und empfahl den Mitgliedern ein entsprechendes Handeln. Das bilanzwirksame Kreditgeschäft bezifferte er auf 31,8 Millionen Euro mit einem weit überwiegenden Anteil von Privatpersonen und Firmen. Was die Einlagen anbetrifft, haben sich diese um etwa 1,7 Millionen Euro auf rund 38 Millionen Euro erhöht. Dabei liegt die Raiffeisenbank Oberer Wald mit einem Plus von 4,6 Prozent über dem Verbandsdurchschnitt von 3,1 Prozent. Bei den Einlagen haben sich die Sichteinlagen/Tagesgelder von 16,5 auf 18,2 Millionen Euro erhöht. Die befristeten Einlagen liegen konstant bei etwa acht Millionen Euro. Ebenfalls in etwa gleich geblieben sind die Spareinlagen mit rund 11,5 Millionen Euro. Das gesamte betreute Kundenvolumen (Einlagen und Kredite) hat sich von 76 Millionen auf 82 Millionen Euro erhöht, was einer Steigerung von sieben Prozent (Verbandsdurchschnitt 3,9 Prozent) entspricht. Die Bilanzsumme von etwa 45 Millionen Euro hat sich um über sechs Prozent gesteigert, wobei das Wachstum ausschließlich aus dem Kundenkreditgeschäft kam.

Reiner Schnell berichtete über die Tätigkeit des Aufsichtsrates und den Prüfungsbericht des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbandes. Vorstandsmitglied Wolfgang Merkle kam auf den Gewinnverteilungsvorschlag des Aufsichtsrates und Vorstandes mit 142 053,18 Euro zu sprechen. Mit einer Ausschüttung von fünf Prozent Dividende mit einem Gesamtbetrag von 41 948,99 Euro zum 7. Juli, mit Rücklagenzuführungen von 100 000 Euro und mit dem Vortrag von 104,19 Euro auf die neue Rechnung erklärten sich die Mitglieder einverstanden.

Hans Kiefer als früherer Vorstandsvorsitzender der Bank sah in den vorgetragenen Zahlen ein gutes wirtschaftliches Fundament der Raiffeisenbank Oberer Wald.

Einstimmig wurde Birgit Treiber für weitere drei Jahre als Aufsichtsratsmitglied bestätigt. In seinem Schlusswort ließ der Aufsichtsratsvorsitzende Reiner Schnell anklingen, dass sich das von ihm geleitete Gremium trotz der guten wirtschaftlichen Lage des genossenschaftlichen Unternehmens Gedanken über dessen Zukunft mache. Wegen des niedrigen Zinsniveaus sei in den kommenden Jahren mit Ertragsrückgängen zu rechnen. Hinzu kämen erhebliche Kosten für die der relativ kleinen Bank vorgegebene umfangreiche Regulatorik. Diese Faktoren seien maßgebend dafür, dass die Selbstständigkeit der Raiffeisenbank Oberer Wald mittelfristig vielleicht nicht mehr erhalten werden könnte.

Mit einer Weinprobe des "Collegium Wirtemberg" ging die Mitgliederversammlung zu Ende.