Petra Nych auf der Konzertplatte. Die Vorbereitungen laufen hier für das Frühlingsfest mit Ostermarkt am 13. April in Enzklösterle. Nach dem Foto-Termin eilte die Bürgermeisterin gestern Morgen zur Festhalle, um nach dem Rechten zu sehen. Spielt doch dort heute Abend "Herrn Stumpfes Zieh & Zupf Kapelle" ab 20 Uhr. Foto: Kugel

Ehrenamtliche Bürgermeisterin von Enzklösterle: Ort wie kaum ein anderer im Kreis touristisch geprägt.

Enzklösterle - Seit 2011 ist Petra Nych ehrenamtliche Bürgermeisterin von Enzklösterle. Im Januar teilte die 53-Jährige mit, dass sie bei der Kreistagswahl am 25. Mai als Kandidatin antritt. Und zwar auf der Liste der CDU. Wir unterhielten uns mit der Rathauschefin des Luftkurortes.

Sie wollen in den Kreistag. Was war der entscheidende Auslöser für Ihre Kandidatur?

Die Gemeinde Enzklösterle hat schon alleine durch ihre Randlage im Landkreis Calw eine besondere Stellung. Hinzu kommt, dass der Ort wie kaum ein anderer im Kreis touristisch geprägt ist. Ausschlaggebend war aber auch, dass Enzklösterle als kleinste selbstständige Gemeinde im Landkreis Calw ganz andere Voraussetzungen und Bedingungen hat als eine größere Gemeinde. Das fängt bei der Anzahl der Mitarbeiter an und hört bei der Möglichkeit auf, die Kreisumlage zu finanzieren. Als Mitglied im Kreistag sehe ich Möglichkeiten, diese Positionen in die Diskussionen einzubringen.

Wird Ihrer Meinung nach die Gemeinde Enzklösterle im Kreis Calw nicht genügend wahrgenommen?

Das kann ich so nicht bestätigen. Die Gemeinde Enzklösterle wird durchaus wahrgenommen.

Was zeichnet den Luftkurort besonders aus?

Abgesehen davon, dass natürlich die Luft in Enzklösterle frisch, gesund und sehr gut ist, freut man sich hier über die Nebelfreiheit und wenig Wind. Es herrscht einfach ein erholsames Klima. Besonders ist aber auch, dass wir bei einer Einwohnerzahl von rund 1200 ein Lebensmittelgeschäft haben, genauso wie einen Bäcker, einen Metzger, einen Getränkehandel, mehrere Gemischtwarengeschäfte. Gesundheitlich sind wir versorgt mit einer Arztpraxis, einer Apotheke und Praxen für Physiotherapie. Dazu kommen zwei Bankfilialen, eine Poststelle, eine Tankstelle und noch Verschiedenes mehr. Es gäbe noch mehr aufzuzählen. All das halte ich nicht für selbstverständlich und gilt es zu pflegen, damit alle sich weiterhin hier wohlfühlen können. Dies ist gut für die Einwohner und auch für die Gäste von Enzklösterle.

Die touristische Zusammenarbeit mit Bad Wildbad ist jetzt noch enger geworden. Wie lautet der größte Pluspunkt?

Der größte Pluspunkt ist, dass durch die engere Zusammenarbeit mit der Touristik Bad Wildbad GmbH die Angebotspalette für die Gäste und Gastgeber größer geworden ist. Auch die Erreichbarkeit der Touristik Information ist erweitert. Gut ist natürlich, dass die Mitarbeiterinnen durch die Möglichkeit der Vertretung durch Mitarbeiter aus Bad Wildbad entlastet werden können. Synergieeffekte werden genutzt. So müssen nicht mehr beide Touristik-Abteilungen in einzelnen Arbeitskreisen vertreten sein.

Wie oft sitzen Sie eigentlich als ehrenamtliche Bürgermeisterin an Ihrem Schreibtisch im Rathaus?

An meinem Schreibtisch im Rathaus verbringe ich täglich mehrere Stunden. Ich habe aber auch einen Heimarbeitsplatz und arbeite oft von zu Hause aus für die Gemeinde. Daneben stehen natürlich noch Außentermine an, auch am Abend oder am Wochenende. Aber da ich die Arbeit gerne mache, habe ich noch nie die Stunden gezählt – und das ist auch gut so.

Was steht auf Ihrer Prioritätenliste in diesem Jahr ganz oben?

Auch in diesem Jahr werden wir einige Vorhaben verwirklichen oder anstoßen. Interessant wird die Umstellung der Straßenbeleuchtung in der Gemeinde auf LED. Durch die danach erwartete Stromeinsparung von 70 Prozent werden sich die Anschaffungskosten schnell amortisieren und die Gemeinde wird bei den Stromkosten große Einsparungen haben. Für sehr nötig halte ich auch das Transnationale Leader-Projekt, bei dem es darum geht, dass ältere und hilfebedürftige Menschen in der Gemeinde in ihrer häuslichen Umgebung betreut leben und auch alt werden können. Dies ist ein Projekt vor allem mithilfe von Bürgern für Bürger. Aber für die Tourismusgemeinde Enzklösterle ist natürlich die Optimierung der neuen Struktur wichtig. Auch daran werden wir weiter arbeiten.

Auf was freuen Sie sich 2014 am meisten?

Ich denke gerne sehr positiv und gehe darum davon aus, dass die Veränderungen, die wir angehen, die Gemeinde Enzklösterle voranbringen werden – und darauf freue ich mich.

Und was bereitet Ihnen zurzeit als Rathauschefin die größten Sorgen?

Die finanzielle Situation der Gemeinde Enzklösterle ist schwierig. Es macht mir natürlich immer Sorgen, unter diesem Aspekt viel für die Gemeinde und ihre Bewohner erreichen zu können.

Gibt es einen Lieblingsplatz, wo Sie besonders gut abschalten können?

Ja, glücklicherweise gibt es einen. Aber das ist privat.