Am Samstag nutzen Interessierte die Gelegenheit zur Probefahrt mit E-Mobilen. Foto: Ollenhauer Foto: Schwarzwälder Bote

E-Mobilität: Probefahrten, Informationsveranstaltung und Umfrage zum Thema / 23 Prozent wollen Carsharing statt Privatauto

In der vergangenen Woche konnten die Bürger Enzklösterles ihre Meinung zum Thema Carsharing und E-Mobilität äußern: Dieter Baumann und Claudia Ollenhauer aus dem Arbeitskreis Mobilität verteilten rund 300 Fragebögen an die Haushalte.

Enzklösterle. Am Abend des Weihnachtsmarkts unterm Lichterzelt in Enzklösterle zog Bürgermeisterin Petra Nych die Gewinner des Gutscheins für ein Wochenende mit einem Elektrofahrzeug, den die Teilnehmer der Fragebogenaktion gewinnen konnten.

Dieter Baumann zieht Resümee: "Mit 18 Prozent Rücklauf sind wir sehr zufrieden, das ist deutlich mehr als erwartet." Erfahrungsgemäß liege die Rücklaufquote bei solchen Aktionen eher bei 0,5 bis 2 Prozent. Fragebögen, die in den nächsten Tagen noch abgegeben werden, werden bei der Auswertung zusätzlich berücksichtigt.

Meist unter 50 Kilometern Fahrtstrecke

Die bisherigen Ergebnisse zeigen Folgendes: Ein gutes Drittel der Einsender (34 Prozent) haben mehr als ein Auto zur Verfügung. 23 Prozent der Einsender können sich trotzdem vorstellen, daß Carsharing ein Privatauto ersetzen kann. 57 Prozent der Einsender sind der Meinung, dass das Carsharing-Fahrzeug ein E-Mobil sein sollte. Immerhin geben 77 Prozent an, meist unter 50 km pro Fahrtstrecke zurückzulegen. Als akzeptable Mietpreise werden im Schnitt 30,73 Euro pro Tag bzw. 5,95 Euro pro Stunde genannt. Knapp die Hälfte aller Antwortenden (49 Prozent) würden das Carsharing-Auto lieber in einem Büro als im Internet buchen.

Dieter Baumann fragt: "Warum nutzt kein Einsender soziale Fahrdienste, obwohl 64 Prozent der Einsender Arztbesuche als Fahrtgrund angeben?" und vermutet eine zukünftig steigende Tendenz bei diesem Fahrtanlass. Seine zweite Frage lautet „Warum bilden nur zwei Einsender Fahrgemeinschaften?“.

Probefahrten waren möglich

Das Team der Energie Calw (ENCW), konnte am verschneiten Samstag einigen Interessierten Probefahrten mit den E-Mobilen, zwei Renault Zoe und einem Golf, ermöglichen. Ricarda Becker, Managerin Geschäftsentwicklung Elektromobilität bei ENCW, und ihre Teamkollegen Natalie Pfrommer und Samuel Ziegler wussten Antworten auf viele Fragen.

Zum Beispiel nach der Reichweite – ca. 300 bis 400 Kilometer, im Winter rund 20 Prozent weniger – und dem Ladesäulennetz, das bundesweit im Aufbau ist. Ricarda Becker fasst zusammen: "Das Interesse an der neuen Mobilität ist groß und bedarf noch einiges an Aufklärung und Information. Wir freuen uns über die Begeisterung in Enzklösterle für diese neue Art der Mobilität" und verspricht einen weiteren Probefahrttermin im Frühjahr 2018.