Die Grundschüler stellten sich beim Pforzheimer Stadttheater zum Gruppenbild. Foto: Grundschule Foto: Schwarzwälder-Bote

Theaterfahrt der Grundschule Oberes Enztal

Enzklösterle. Auch dieses Jahr machten sich die Schüler der Klassen eins bis vier der Grundschule Oberes Enztal auf den Weg ins Stadttheater nach Pforzheim.

Dort wird seit Ende November das Stück "Max und Moritz" von Wilhelm Busch gespielt. Und wer kennt sie nicht, diese beiden Lausbuben? An deren frechen Streichen erfreuen sich Kinder, Eltern und Großeltern bereits seit fast 150 Jahren. Die Theaterfassung am Stadttheater überarbeitet das geniale Kunstwerk behutsam.

Max und Moritz reizen ihre Opfer mit einem Höchstmaß an geistiger Findigkeit und körperlichem Einsatz, ohne Skrupel und Erbarmen. Dies lässt sich bereits laut Mitteilung im ersten Streich erkennen, als Witwe Boltes Hühner an den von Max und Moritz präparierten Krumen ersticken. Herrlich schräg ist hier das Ballett der verfressenen Hühner in weißen Tutus und gelben Ringelstrümpfen, die ihrem stolzen Hahn hinterhertrippeln.

Max und Moritz sind am Stadttheater zwei waschechte Lausbuben in Turnschuhen, die mit schelmischem Grinsen über die Bühne sausen. Sie tanzen, schleichen und rennen, sie klettern hoch aufs Dach, werfen mit heißen Hähnchen um sich und streiten, wer die Idee zuerst hatte. Sehenswert auch, wie die Brüder mit der langen Leiter spielen – Moritz dreht sich damit, Max muss ausweichen, um nicht getroffen zu werden.

Das Theatergeschehen spielt auf einer Drehbühne. Darauf befindet sich ein Dorf-Idyll mit schmalen Häusern, rauchenden Schloten und Zimmern. Da gibt es den Kamin der Witwe Bolte, die Schlafstube von Onkel Fritz mit Nachttopf und die Mühle mit staubigen Säcken. Zwischen den sieben Streichen gerät alles in Bewegung. Die Bühne dreht sich, jeder der in der Dorfgemeinschaft lebt und arbeitet, jagt jeden. Gute Laune macht auch die peppige und spitzbübische Musik sowie die gerappten Texte der Brüder mit der die einzelnen Szenen vorwärtsgetrieben werden. Und das Ende? Was tun die Erwachsenen? Bestraft man die Brüder? Versucht man sie zu bekehren? Das Stück endet, nicht zuletzt auch wegen des positiven Endes, überraschend. Daher war auch begeisterter Applaus die Belohnung für die Schauspieler. Und alle waren sich einig, dass es ein toller, erlebnisreicher Vormittag im Theater in Pforzheim war.