Elektroautos könnten schon bald auch in Enzklösterle für das Carsharing genutzt werden. Foto: Mutschler

Arbeitsgruppe befasst sich mit Nahverkehr im Oberen Enztal und entwickelt diverse Anregungen.

Enzklösterle - Im Rahmen des Leitbildprozesses in Enzklösterle hat sich eine Arbeitsgruppe mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Kurort und im Oberen Enztal befasst und dabei diverse Anregungen entwickelt.

Diese aufzuarbeiten war das Ziel der Einladung von Claudia Ollenhauer als Sprecherin dieser Gruppe und als "Kümmerin" für den Workshop "Mobilität", wobei sie nicht nur Erwachsene, sondern insbesondere auch Schüler aus Enzklösterle, Nonnenmiß, Gompelscheuer und Poppeltal angesprochen hatte.

Nur vier Besucher einschließlich der Bürgermeisterin Petra Nych hatten sich dazu im Leseraum der Festhalle eingeladen. Ollenhauer präsentierte eine Bestandsaufnahme der in der Gruppenarbeit entwickelten Themen insbesondere zur Frage "Welche Alternativen zum ÖPNV und zum Personenwagen brauchen wir in ganz Enzklösterle?". Sie stellte die aktuelle Situation sowie Alternativen vom Bürgerbus bis zur Mitnahmebank vor. Dabei verwies sie darauf, dass in der Vergangenheit gelaufene Angebote mangels eines ausreichenden Zuspruchs wieder eingestellt wurden.

Kein Bürger-Rufauto

In der weiteren Aussprache ging es zunächst um die Arten des Beförderungsbedarfs für Einwohner von Enzklösterle auf der Enztalachse mit Fahrtzielen Freudenstadt, Bad Wildbad und Pforzheim, wobei Fahrten zu Arztbesuchen und zur Freizeitgestaltung im Vordergrund standen. Gegen ein Bürger-Rufauto in Enzklösterle spreche nicht nur das aktuelle Urteil des Karlsruher Verwaltungsgerichtes hinsichtlich des Bad Liebenzeller Bürger-Rufautos, sondern auch die geringe Einwohnerzahl in Enzklösterle und damit auch die nur mäßigen Zahlen potenzieller Nutzer.

Als eine Alternative zum ÖPNV und zum Privatwagen, der oft für Fahrten zu auswärtigen Arbeitsstellen genützt werde und damit tagsüber der Familie nicht zur Verfügung steht, ergab sich in der Aussprache das "Carsharing".

Insbesondere unter dem Aspekt, dass eine solche Möglichkeit mit einem entsprechenden Angebot im Raum stehe. Nych berichtete über das aktuelle Angebot der Energie Calw GmbH (ENCW), ein Carsharing mit Elektromobilen der Fahrzeugmarke Renault Zoe in Enzklösterle zu etablieren. Von einer im Ortszentrum aufzustellenden Ladesäule könnten auch Touristen mit Elektroautos und E-Bikes profitieren. Noch nicht gefunden sei allerdings ein Kostenträger für die Ladesäulen, die von der Gemeinde wohl nicht finanziert werden könnten. Die Gruppe kam überein, das Projekt Carsharing weiter zu verfolgen.

Ollenhauer und Dieter Baumann erklärten sich in Zusammenarbeit mit Nych bereit, zunächst die rund 200 Haushalte in Enzklösterle zum Bedarf und einer möglichen Nutzung des Carsharings zu befragen. Die entsprechenden Fragebogen wurden vor wenigen Tagen an alle Haushalte von Nonnenmiß bis Poppeltal verteilt.

Die Fragebögen können bis zum kommenden Samstag, 16. Dezember, um 12 Uhr im Rathaus, im Landmarkt und in der Enztal-Apotheke an der Friedenstraße, in der Bäckerei Haag an der Wildbader Straße sowie in der Postfiliale und in der Metzgerei Hammann an der Freudenstädter Straße abgegeben werden. Mit etwas Glück haben Teilnehmer der Umfrage, die sich namentlich als Absender zu erkennen geben, die Chance, für einen Tag ein E-Mobil zu fahren. Die entsprechende Auslosung findet beim Weihnachtsmarkt unter dem Lichterzelt auf den Vorplatz der Festhalle am Samstag, 16. Dezember um 18 Uhr statt.