Mit Freude bei der Sache: Heidi Ringwald (von links), Marlies Hornung, Iliyana Velikova und Catherine Burmester. Foto: Zoller

Für die alleinstehenden Senioren im Höhenort gibt es von den Dobler Mittagstisch-Damen zur Weihnachtszeit so manche Leckerei, um mit selbst gemachten Plätzchen und liebevoll verpackten Marmeladen den Menschen eine ganz besondere Freude zu machen.

Dobel - Mit einem Blick auf die Online-Enzyklopädie Wikipedia ist unter der Rubrik "Ehrenamt" zu lesen: "Sich ehrenamtlich zu engagieren bedeutet, für eine Organisation freiwillig und ohne Vergütung Arbeit zu leisten." Und eben das ist das freiwillige Engagement von vier Dobler Frauen, die sich Mitte der Woche getroffen haben, um die selbst gebackenen Weihnachtsplätzchen sorgsam zu verpacken. "Nach dem vierten Advent werden unsere Päckchen persönlich an unsere Senioren ausgeliefert, die wir nun fast eineinhalb Jahre nicht beim Dobler Mittagstisch gesehen haben", erklärt Catherine Burmester. Als ehrenamtliche Leiterin des Erfolgsmodells "Dobler Mittagstisch" hatte sie bereits beim ersten Lockdown im vergangenen Jahr die Idee zu ganz besonderen Weihnachtspräsenten für die Senioren, "die nun alleine zu Hause sitzen".

Attraktive Anlaufstation

Der üblicherweise monatlich veranstaltete Mittagstisch ist seit vielen Jahren ein ganz besonderes Anliegen für das sechsköpfige Kochteam, das Monat für Monat ein Drei-Gänge-Menü für rund 40 Personen im evangelischen Gemeindehaus auf dem Dobel kreiert. Der 2012 von Iris Mönig zunächst für sozial Schwache auf der Sonneninsel ins Leben gerufene Mittagstisch hat sich allerdings schnell zu einer attraktiven Anlaufstation für alleinstehende Senioren entwickelt. "Die Menschen kommen zu uns nicht allein zum Essen", berichtet Marlies Hornung, die mit ihren 80 Jahren zum engsten Kreis der "Dobler Kümmerer" zählt und zudem berichtet: "Wichtig für alle sind vor allen Dingen das gesellige Zusammensein und die Gespräche untereinander." Gemeinsam mit Heidi Ringwald, die mit ihren 70 Jahren seit fast einem Jahrzehnt als Küchenchefin im Gemeindehaus agiert, hat sich Marlies Hornung in der vergangenen Woche getroffen, um in privater Runde den Backofen für die "Mittagstisch-Gemeinschaft" anzuwerfen.

Ausgeklügeltes System

"Das ist nun schon das zweite Jahr, dass wir für unsere Senioren Plätzchen backen", erklärt Heidi Ringwald, die zwar im Vorjahr drei Mal den berühmten Kochlöffel schwingen konnte, aber 2021 mit einer totalen Kochpause klarkommen musste. "Daher wollen wir an Weihnachten ein Zeichen setzen und unseren Mittagstisch-Gästen wenigstens im Dezember eine besondere Freude bereiten", erklärt Catherine Burmester, die nach einem ganz speziell ausgeklügelten System die Plätzchen in die Klarsichttüten packt. "Jedes Päckchen hat den gleichen Inhalt, denn jeder bekommt bei uns eine große Auswahl an Versucherle", lacht Heidi Ringwald, bei der alles stets Hand in Hand organisiert ist. Und so wandert ihr mitgebrachtes Butter- und Spritzgebäck ebenso wie die Haselnusshäubchen und Kokosmakronen zu den von Marlies Hornung gebackenen Ausstecherle, Lebkuchen, Husarenbrötchen und Spitzbuben.

Persönlicher Gruß

Ergänzt wird die stattliche Mischung, die summa summarum rund 500 Gramm ausmacht, mit Linzerplätzchen, Schokolade und Dörrobst. Dann werden die Weihnachtstütchen final von Iliyana Velikova liebevoll mit einem persönlichen Gruß der Frauen sowie einem Tannenzweig dekoriert. "Das hat ja nun schon Tradition", lacht die gebürtige Bulgarin, die die ehrenamtlich aktiven "Weihnachtsfrauen" bereits zum zweiten Mal in ihre Räumlichkeiten eingeladen hat, um diesen bei stimmungsvoller Musik und einem festlich geschmückten Tannenbaum ebenfalls eine kleine Freude zu bereiten.

"Wir sind schon ein toll eingespieltes Team", erklärt Catherine Burmester, die sich über die Spende von selbst gemachten Marmeladen, verzierte Kerzen und Streichhölzer vom "Hand-in-Hand-Laden" für ihre Aktion freut, die "Birgit Wörz liebevoll dekoriert hat".

Nach rund zwei Stunden sind die 40 Päckchen fertig verpackt und verziert und wandern in die bereitgestellten Kisten und Kartons, um nach dem vierten Advent persönlich an die Adressaten ausgetragen zu werden. "Hierfür haben wir mit Gerhard Ruhmann einen Mann, der uns tatkräftig unterstützt und Päckchen sogar bis nach Bad Herrenalb bringt." Weihnachten kann also kommen.