Breiter Protest entwickelte sich im Schönenbacher Ortschaftsrat nach einer Bürgeranfrage zu den Hallengebühren.
Furtwangen-Schönenbach - Aus mehreren Gründen sei diese Erhöhung, die offensichtlich sogar das weitere Bestehen von traditionsreichen Vereinen in Frage stellt, problematisch und nicht nachvollziehbar, so der Tenor der anschließenden Diskussion im Ortschaftsrat.
Ganz wesentlich sei, dass die Schönenbacher Vereine beim Umbau der Schule zum Dorfgemeinschaftshaus viele ehrenamtliche Stunden eingebracht hätten, der Raum also ein Ergebnis von einem großen Bürgerengagement sei. Dies sollte auch weiterhin berücksichtigt werden.
Viele ehrenamtliche Stunden eingebracht
Irritiert zeigte man sich im Ortschaftsrat unter anderem darüber, dass die Ortschaftsräte diese geplanten Erhöhungen nur durch die Presse erfahren haben. Auch Anja Siedle, Ortschaftsrätin und zugleich auch Stadträtin, hat erst auf Anfrage die Unterlagen erhalten, nachdem sie von Vereinsvertretern angesprochen worden war. Selbst Ortsvorsteher Ralph Wehrle war nicht informiert und auch nicht zu der Vereinsversammlung eingeladen, wo die Stadt die neuen Gebühren vorstellte. Zum Glück war er trotzdem gekommen und hatte so Informationen.
Frist endet bald
Aber bereits am Ende dieser Woche endet die Frist, in der Bürger und Vereine sich gegenüber der Stadt zu den neuen geplanten Gebühren äußern können, die dann Anfang November vom Gemeinderat endgültig beschlossen werden sollen. Arnold Hettich zeigte sich erstaunt, dass man auf einen Schlag eine Gebührenerhöhung von fast 60 Prozent von den Vereinen verlange. Martina Hepting zeigt ein gewisses Verständnis für eine Erhöhung, da die Nebenkosten vor allem für Energie laufend steigen. Anja Siedle allerdings machte deutlich, dass die Stadt für diese drastische Erhöhung einen unglücklichen Zeitpunkt gewählt habe. Die Vereine seien nur unter großen Problemen über die Corona-Zeit hinweg gekommen.
Enttäuscht von der Stadtverwaltung
Viele Kosten liefen weiter, die Einnahmen brachen massiv ein. Und nun sollen sie plötzlich noch mehr für den Übungsraum bezahlen. Sie selbst sei sehr enttäuscht über dieses Verhalten der Stadtverwaltung. Weitere Stimmen aus dem Ortschaftsrat machten deutlich, dass mit solchen Maßnahmen auch das Interesse der Vereinsmitglieder und anderer Bürger sinken könnte, sich für Dorf und Stadt zu engagieren. Schon im kommenden Jahr beispielsweise seien die Schönenbacher Vereine gefordert, Dorf und Stadt beim Dorfjubiläum zu unterstützen. Ob dann die Bereitschaft weiter so groß ist wie bisher?
