Die Senioren, die Modell für die Bilder zur Ausstellung "Schönheit des Alters" gestanden sind, schauten sich das Ergebnis im Empfinger Rathaus an. Foto: Gruber Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Fotomodelle schauen sich ihre Ausstellung "Schönheit des Alters" im Empfinger Rathaus an

Empfingen. Mehrere Senioren, die vor gut eineinhalb Jahren als Fotomodell für das Fotoprojekt "Schönheit des Alters" der evangelischen Kirchengemeinde Empfingen vor der Kamera standen, besuchten nun die Ausstellung im Empfinger Rathaus.

Dort standen sie bewundernd vor den Fotografien, die Andrea Raible von ihnen gemacht hatte. Adelinde Hellstern, sie ist für die Ausstellungen im Rathaus zuständig, freute sich über den Besuch und beglückwünschte die Senioren zu den Ergebnissen, die ihrer Meinung nach viel Würde und eine ganz besondere Schönheit ausstrahlen, was ihr auch viele bestätigten. Hellstern lobte den Mut, sich für so eine Sache zu präsentieren, bestätigte aber auch, dass sich das gelohnt habe. Die Bilder seien bewundernswert und vielsagend, ganze Lebensgeschichten mit Höhen und Tiefen spiegelten sich in den Fotografien. Seit vielen Jahren gibt es Bilderausstellungen im Rathaus.

Pfarrer Christoph Gruber ist immer noch begeistert von der Aktion, die bundesweit, zumindest im kirchlichen Umfeld wahrgenommen wurde. Sogar aus Hamburg erhielt man einen Ausschnitt einer Kirchenzeitung, die auf dieses Projekt hinwies und es als Idee zur eigenen Umsetzung vorschlug. Zu jedem Bild gibt es auch eine Geschichte.

Schönheit und Würde

Er zeigte das an einem Bild exemplarisch: "Es zeigt nämlich, dass es nicht immer nur schlechter wird, sondern eine erstaunliche Verbesserung gibt." Gemeint war das Bild von Ursula Pierozak, die damals nach einem Beinbruch im Rollstuhl saß. Zur Ausstellung war sie ohne Krücken gekommen und die Treppen im Rathaus wacker hochgestiegen. "Das ist doch erstaunlich, darüber kann man sich nur freuen", betonte Gruber. Die Schönheit, Würde und die Ausstrahlung der Ausstellung fasste für den Pfarrer ein Bibelzitat aus dem Buch der Sprüche (16, Vers 31) gut zusammen, dort steht: "Graue Haare sind eine Krone der Ehre; auf dem Weg der Gerechtigkeit wird sie gefunden."

Gefragt, wie es sich anfühlt, Teil einer Ausstellung zu sein, schmunzelten die rüstigen Senioren. Schön sei es, zu sehen, was daraus geworden ist. "Mir haben die Bilder gut gefallen. Ich habe auch viele davon verschenkt, weil sie wunderschön geworden sind", sagte Josefine Peller, die zusammen mit ihrer Tochter abgebildet ist. Denn während auf einer Etage nur Bildausschnitte wie die markanten und eindrücklichen Hände von Käthe König oder ein kunstvoller Haarknoten, der täglich von der über 80-jährigen Konilda Dobler eigenhändig geflochten wird, zu sehen sind, sieht man einige Treppenstufen weiter oben Porträts der Senioren.

Die Ausstellung ist bis Februar im Rathaus zu sehen, anschließend werden die Bilder im evangelischen Gemeindehaus gezeigt. Pfarrer Christoph Gruber war es wichtig, zu betonen, dass diese Ausstellung durch eine Spende erst ermöglicht wurde: "So konnten wir zum Beispiel die Bilderrahmen anschaffen, um diese würdevollen Kunstwerke so ansprechend zu präsentieren." Er dankte auch Andrea Raible, der Mutter und Fotografin und Angelika Gamerdinger für den Aufbau der Ausstellung.