Marianne Popp-Baur ist seit 2011 Ausstellerin und gleichzeitig auch Organisatorin des Empfinger Hobbykünstlermarkts. Foto: Kaspschyk Foto: Schwarzwälder Bote

Kunst: Hobbykünstlermarkt in Empfingen feiert zehnjähriges Bestehen / 50 Aussteller dieses Jahr dabei

Der in Empfingen allseits beliebte Hobbykünstlermarkt feiert dieses Jahr zehnjähriges Bestehen. In einem Gespräch erzählt die dem Organisationsteam vorstehende Marianne Popp-Baur aus Ahldorf von den kleinen Herausforderungen, aber auch den schönen Momenten, die diese Aufgabe mit sich bringt.

Empfingen/Horb-Ahldorf. Wenn man Marianne Popp-Baurs Haus betritt, fallen einem sofort die vielen Plüschtiere und Stricksachen ins Auge. Fein säuberlich ausgestellt schmücken sie das kleine Atelier. "Die Plüschtiere habe ich schon immer gemacht. Jetzt habe ich mein Repertoire mit den Stricksachen erweitert."

Die Vielfalt ist für Ausstellerin und Organisatorin Popp-Baur auch für den Hobbykünstlermarkt selbst eine wichtige Angelegenheit: "Wir haben inzwischen maximal zwei Aussteller aus demselben Gewerk, und auch die haben dann zwei verschiedene Ausrichtungen." Vielfalt sei auch schon vor Jahren wichtig gewesen. In ihrem Gästebuch präsentiert Popp-Baur verschiedene Artikel aus den vergangenen Jahren: "Strick, Malerei, Häkeln, Knüpfen, Töpfern, Drechseln und Trockengestecke" steht in einem Artikel aus den ersten Jahren der Ausstellung.

Mittlerweile hat sich das Repertoire laut Popp-Baur sehr erweitert, neueste Trends wären vor zwei Jahren zum Beispiel Kunstwerke aus Kaffeekapseln, und dieses Jahr käme besonders viel Upcycling – das Herstellen von neuen Gegenständen aus altem Material – mit dazu. "Ein Aussteller macht zum Beispiel Taschen aus alten Milchtüten, ein anderer nutzt alte Schallplatten für sein Upcycling." so Popp-Baur.

Auch die Beliebtheit des Marktes ist gewachsen, unter Besuchern als auch Ausstellern: "Die erste Ausstellung fand im Jahr 1993 noch mit 36 Ausstellern zwischen elf und 82 Jahren statt, dieses Jahr haben wir 50 Aussteller mit mehr als 40 verschiedenen Stilrichtungen dabei." Diese werden von Frau Popp-Bauer aus über 60 eingegangenen Bewerbungsbögen sorgfältig ausgewählt. Die Teilnahmebedingungen müssen laut Popp-Baur klar erfüllt sein: "Wir bieten eine Plattform für private Künstler, keine Gewerbe. Das hilft zum einen, die Kosten niedrig zu halten, was auch unseren Ausstellern wiederum entgegenkommt. Außerdem achten wir bei der Ausstellung auf eine schöne Präsentation der Ausstellungsstücke."

Popp-Baur ist seit 2011 teil des Organisationsteams, welches alle Arbeit ehrenamtlich verrichtet. Mit dem Leitsatz "Nur gemeinsam sind wir stark" meistert das Team um Popp-Baur, Doris Arndt, Erich und Brigitte Stein sowie Jochen Fischer alle zwei Jahre die Vorbereitungen und ist dadurch inzwischen fest eingespielt, vor allem was die Aufgabenteilung betrifft. "Stein kümmert sich zum Beispiel um die Elektrik, Fischer kümmert sich um den Aufstellungsplan, ich selber mache die Presse."

Der bis zum Bodensee bekannte Hobbykünstlermarkt hat auch viele Optimierungen seitdem erfahren. "Die Anordnung der Stände in Blöcken ist beispielsweise eine große Neuerung. Ich selber baue meinen Stand dann auch am Freitag auf, damit ich am Samstag allen anderen Ausstellern zur Seite stehen kann, vor allem denen, die neu sind."

Man lerne von Ausstellung zu Ausstellung dazu, so Popp-Baur, aber dafür sei sie vorbereitet, und teilt deswegen jedes Jahr Rückmeldebögen an die Aussteller aus. Trotzdem merkt sie an: "Es ist viel Arbeit. Deswegen suchen wir händeringend noch nach zwei weiteren Leuten, die uns gerne bei der Organisation unterstützen wollen." Herausforderungen, wie die Suche nach einer Bewirtung, die im letzten Moment von den Fischerfreunden Empfingen übernommen werden konnte (wir berichteten), würden so noch besser bewältigt.

Und es ist nicht nur Popp-Baur daran gelegen, dass der Hobbykünstlermarkt noch lange bestehen bleibt: "Ich bekomme viele begeisterte Rückmeldungen von Ausstellern mit Fotos und und Anfragen, ob sie nächstes Mal noch etwas Neues mitbringen dürfen. Oder eine Mail von unserem Bürgermeister Ferdinand Truffner, der auf einem anderen Hobbykünstlermarkt Aussteller angesprochen hat, ob sie nicht nach Empfingen kommen wollen." Das freut, weil der Markt ein Ziel hat: "Wir wollen Hobbys als Flair präsentieren." Und neue Anregungen schaffen, denn so Popp-Baur: "Viele wissen gar nicht, was für Talente sie haben."

Der Hobbykünstlermarkt findet am ersten Adventswochenende, 30. November und 1. Dezember statt. Und Popp-Baur gibt schon freudig Einblick, was die Gäste erwarten wird: "Auf jeden Fall viel weihnachtliche Dekoration, passend zum Advent."