Konzert: Peter Schad und seine Musikanten liefern in Empfingen wieder vier Stunden Blasmusik ab

Einen fulminanten, vierstündigen Blasmusikabend der Extraklasse mit Peter Schad und seinen oberschwäbischen Dorfmusikanten erlebten die Besucher am Freitagabend.

Empfingen. Zum vierten Mal hatte die Kulturgemeinschaft Empfingen die oberschwäbischen Musiker in die Tälesee-Halle eingeladen, diesmal als einer der Höhepunkte des Jubiläumswochenendes, denn die Trachtengruppe ist 60 Jahre alt geworden.

Thomas Joachim, Vorsitzender der Kulturgemeinschaft, begrüßte die Besucher in der vollen Tälesee-Halle. Es musste nachgestuhlt werden. 550 Konzertbesucher freuten sich auf einen musikalischen Abend. Peter Schad freute sich über die humorvolle Begrüßung und stellte fest, dass Thomas Joachim der Gottschalk von Empfingen sei.

"Wir sind wieder da", sagte Peter Schad in seiner Begrüßung, und seine Musiker gratulierten zum 60. Geburtstag der Trachtengruppe und ließen auch gleich die "Jubiläumsklänge" erklingen.

Peter Schad und seine Musiker können auch Geburtstag feiern. Seit 35 Jahren gebe es sie. Noch sind drei Gründungsmitglieder unter den Musikern: Josef Kienle, Erwin Krattenmacher und Wolfgang Liebetz. In diesem Jahr wird noch gefeiert. Auch Fans aus der Region waren gekommen, einige Mitglieder umliegender Musikvereine.

Sie alle erlebten, dass Peter Schad und seine 18 Mann- und zwei Frauen starke Kapelle präsen fast vier Stunden lang eine musikalische Reise mit Märschen, Walzer und Polkas präsentierten. Alle Mitglieder seien Halbprofis, so Peter Schad, die vor Ort als Dirigenten in Musikvereinen oder auch als Organisten in der Kirche tätig sind, die aber in ihrem normalen Beruf jeden Tag ihren Mann oder ihre Frau stehen, sei es als Lehrer, Musiklehrer oder bei der Polizei.

Zirka 25 Auftritte gibt’s im Jahr. Sie waren schon in Frankreich, Belgien, Österreich und der Schweiz, in diesem Jahr hauptsächlich im Süddeutschen Raum und der Schweiz. 80 Prozent der musikalischen Vorträge und Texte stammen aus der Komponistenfeder von Peter Schad.

Conny Schuler, von Peter Schad als oberschwäbische Nachtigall vorgestellt, zeigte mit ihrer klaren Stimme, dass diese Beschreibung ihr Talent bestens beschreibt. Mit Peter Schad, selbst ein guter Sänger, gab es einige gemeinsame Liedvorträge, begleitet von den oberschwäbischen Musikern, so sangen sie beispielsweise "Stille Sehnsucht" eindrucksvoll. Conny Schuler hört nach dieser laufenden Saison auf. Seit 32 Jahren ist sie dabei.

Die Texte von Peter Schad, die seine Kompositionen begleiten, drücken das aus, wie es ihm gerade geht, was ihn gerade umtreibt. So wundert es einen nicht, dass inzwischen mehr als 100 Titel aus seiner Feder stammen.

Den Erfolg seiner Truppe sieht Peter Schad auch darin, dass alle sehr viel Spaß an der Musik haben, ja es ein heißgeliebtes Hobby sei und sie auch untereinander sehr gut befreundet seien. "Wir sind lauter Idealisten", so Schad. 20 CDs haben sie schon gemeinsam auf den Weg gebracht.

Aus dem reichen Fundus der Oberschwäbischen Dorfmusikanten waren unter anderem zu hören: "Ewig Schad", Kuschel-Polka", "Tirol ist bei uns", "Marsch: Schwabenstolz", "Florentiner Marsch", "Polka Junges Musikantenherz", "die neueste Polka Festfieber", "Zum Wohl ihr Freunde" und Weiteres aus der neuen CD "Lebenslust". Es gab nur zwei kleine Pausen.

Alle Musiker zeigten sich bestens in Form, so auch bei Solos von Ingrid Baumann (Querflöte) mit "Dornenvögel", dem Brüderpaar Klaus und Stefan Merk mit "Baritone der Nacht", Martin Schad (Trompeter) mit "Silberfäden" und "Der alte Dessauer" oder Manuel Zieher (Posaune) mit "Der Gentleman".

Schad zeigte sich den ganzen Abend von einer sehr humorvollen Seite, einerseits stellte er doch immer wieder einzelne Musiker auf sehr humorvolle charmante Art vor, andererseits gab es auch als Einführung zu einigen Titeln sehr spaßige Bemerkungen.

Es war wieder ein gelungener Abend. Peter Schad selbst brachte in seiner Person eine ausstrahlende Ruhe mit, die sich auf das Publikum übertrug und so zu einem fast vierstündigen musikalischen Genuss werden ließ. Das Publikum begleitete den ganzen Abend mit sehr viel Beifall. Als Dankeschön gab es mehrere Zugaben.

Er habe wieder eine Welle der Begeisterung erlebt, berichtete Schad im Gespräch mit unserer Zeitung. "Die Leute sind auch dafür dankbar, dass bei uns die Lautstärke dezent bleibt und niemand Ohrenschützer braucht. Ich fahre doch nicht durch die Gegend, um mit meiner Musik jemanden weh zu tun."Auf seine Musikanten sei er stolz. "Da ist keiner dabei, der nicht ein Solostück spielen könnte."