Ortsvorsteher Alexander Schweizer (von links) dankte den Familien Reis, Löhrke und Ortschaftsratsmitglied Karolina Witek sowie allen Unterstützern für den schönen Weihnachtsschmuck in der Ortsmitte.Fotos: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Dorfkultur: Drei Familien schmücken den Ort / Gegenstände liebevoll von Hand gestaltet

Die Geschenke unter dem neuen Weihnachtsbaum in der Rohrdorfer Ortsmitte hat bereits der Wind ausgepackt, stellten die Ideengeber beim Nachschauen fest. Trotzdem: Die Familien Reis, Löhrke und Witek haben mit dem selbst zusammengestellten Weihnachtsschmuck Wohlfühlstimmung ins Zentrum gezaubert.

Eutingen-Rohrdorf. Im Jubiläumsjahr 1250 Jahre Rohrdorf erhielten die Ehrenamtlichen dafür schon sehr viel Lob. Vorbeifahrende fragten sich, wer sich diese große Mühe gemacht hat, weshalb Ortsvorsteher Alexander Schweizer den Machern herzlich dankte.

Zur Vorgeschichte: Spontan war den Rohrdorferinnen Tanja Reis und Jennifer Löhrke die Idee gekommen, Rohrdorf in dieser schwierigen Zeit etwas weihnachtlicher werden zu lassen: "Die Weihnachtsdeko hat einfach gefehlt. Wenn etwas beleuchtet ist, das tut im Herzen gut."

Die vom Bauhof der Gemeinde Eutingen aufgestellte Tanne sollte Christbaumkugeln, Geschenke und weiteren Schmuck erhalten. Ebenso wollten die Mütter die Bushaltestelle und die umliegende Region weihnachtlich schmücken.

Nach Rücksprache mit dem Ortsvorsteher legten die Helfer los. Im Wald sammelte Familie Reis Zweige. Große Freude hatte das jüngste Familienmitglied, die sechsjährige Pia: "Im Wald war’s schön."

Alexander Schweizer stellte den Reisig und die Misteln kostenfrei zur Verfügung, die die Familien Reis, Löhrke und Witek mit Bändern, Kugeln und weiterem Schmuck in den Ortsfarben Rot-Weiß versahen. Aufgrund des Jubiläums wurden auch viele goldene Kugeln besorgt. So manche Kugel bemalten die Freiwilligen mit aktuellen Motiven, beispielsweise mit dem Corona-Männle oder mit der Aufschrift "Frohe Weihnachten 2020". "Unser Ziel, ist, dass es jedes Jahr weitergeht und in ein paar Jahren viele beschriftete Kugeln am Baum hängen. Vielleicht finden wir ja noch eine Stern-Spitze", beschreiben die Helfer, dass sie die Kugeln aus einem breiten Fundus zusammengetragen haben.

Die Helfer danken allen Nachbarn, Freunden und Unterstützern, die ihren Weihnachtsschmuck für die Aktion gespendet haben. "Man hat herumgefragt, und dann brachte eine Bürgerin noch schnell eine Kugel vorbei. Das war richtig toll", dankte Ortschaftsratsmitglied Karolina Witek. Getreu dem Motto "Miteinander und füreinander" hauchten die Rohrdorfer dem Projekt Leben ein. Pakete wurden in Geschenkpapier und mit Folien eingepackt, um die Wettereinflüsse abzuhalten.

Um die Bürger zu überraschen, schmückten die Helfer Corona-konform in einer "Nacht-Aktion" den Weihnachtsbaum in der Ortsmitte. "Die Männer hatten eine Leiter, und Karolina Witek kam ihr langjähriger Leichtathletik-Sport zugute", scherzt das Team. An der Treppe des Rathaus-Eingangs wurden die Reisigzweige befestigt, und es wurde ebenfalls Weihnachtsschmuck angebracht.

Die Straßenlaternen vergaß das Team ebenso wenig wie die Bushaltestelle. "An der Bushaltestelle darf nun auch Corona-konform geknutscht werden, also Menschen aus einem Haushalt", scherzte Karolina Witek und verwies auf die Misteln.

Die Mutter betonte, dass die Aktion sehr viel Spaß gemacht habe, und dass sie auch im kommenden Jahr wieder umgesetzt werden soll. "Das ist natürlich ausbaufähig", wussten auch die Männer, die beim nächsten Mal auch den oberen Teil des Baums schmücken wollen. Im Vergleich zum Aufbau-Abend waren nun jedoch noch ein paar Glitzer-Kugeln dazugekommen.

Auch den neuen Rohrdorfer Baum, nun nach dem Austausch eine kleine Nordmanntanne, zieren ein paar Kügelchen. "Das ist wunderschön", lobte Alexander Schweizer die Mühen aller Mitwirkenden und freute sich über die Aktion zu 1250 Jahre Rohrdorf und in der schwierigen Zeit: "Das ist zum ersten Mal in Rohrdorf von Bürgern so umgesetzt worden. Ich habe vom Ortschaftsrat die Rückmeldung bekommen, dass dies eine schöne Aktion ist." Er ermutigte die Mitwirkenden, auch die kommenden Jahre so tolle Weihnachtsdeko aufzustellen, um Rohrdorf noch schöner zu machen. Weiterhin sicherte er seine Unterstützung zu.

Die Angehörigen der drei Familien erklärten, dass sie noch weitere Aktionen vorhätten, auf die sich die Rohrdorfer auch nach dem 1250. Jahr seit der Namensnennung freuen dürften. Mehr verrieten die Familien Reis, Löhrke und Witek nicht, denn die Aktionen sollen auch in Zukunft die Rohrdorfer wieder positiv überraschen.