Wie man richtig über die Straße geht, lernen die Erstklässler bei einer Übung mit der Polizei. Fotos: Herfurth Foto: Schwarzwälder Bote

Schulwegetraining: Erstklässler lernen, wie sie richtig über die Straße gehen / Polizisten erklären Regeln

Wie man richtig über die Straße geht, konnten die Erstklässler der Grundschule in Empfingen am Freitag üben. Zwei Polizisten erklärten die Regeln. Und auch wenn die Kinder schon viel wussten, wurde doch noch der ein oder andere Fehler gemacht.

Empfingen. Stehenbleiben, die Hand ausstrecken, zweimal in beide Richtungen schauen, warten bis die Autos anhalten – dann laufen die zwei Erstklässler über die Straße. "So war es genau richtig", sagte Polizist Karl Müller. Die 28 Erstklässler der Grundschule Empfingen üben, wie sie die Straße überqueren können.

Bevor es für die Schüler aber auf die Straße ging, erklärten Müller und seine Kollegin Cornelia Nitsch den Kindern die Regeln im Klassenzimmer. Hier zeigt sich: Das Thema Verkehr ist für die Kinder wichtig. "Wir sind da, um zu lernen, wie man sich im Straßenverkehr richtig verhält", meinte ein Kind und bringt es damit auf den Punkt. Ein Mädchen erzählt von ihrer Mutter, die auch schon mal über eine rote Ampel gefahren ist. "Genau deshalb ist es wichtig, dass man aufmerksam bleibt", sagte Müller.

Wie die Kinder gerade in dieser Jahreszeit, in der es schon früh dunkel wird, besser erkannt werden können, zeigte Nitsch an ihrer Polizeijacke. "Diese Reflektoren habt ihr auch an eurer Warnweste, die ihr zum Schulanfang bekommen habt. Damit können euch die Autofahrer nicht nur sehen, wenn es dunkel ist, sondern auch, wenn die Sonne scheint", erklärte die Polizistin. Auf die Frage, wer die Weste heute dabei habe, hebt allerdings nur ein Kind die Hand. "Ich trage sie jeden Tag", sagte der Junge. Eine Klassenkameradin erwiderte: "Meine Mutter sagt, ich muss sie nicht tragen".

Eltern, beziehungsweise Erwachsene generell, würden bei der Verkehrserziehung eine wichtige Rolle spielen, weiß Klassenlehrerin Birgit Armbruster: "Die Kinder schauen sich viel von den Erwachsenen ab." Wieder draußen auf der Straße läuft während der Übung vor dem Schulgebäude prompt ein Passant ohne zu schauen einfach über die Straße. Fünf Meter weiter drüben üben die Kinder am Zebrastreifen.

Bei der Übung fiel auf, dass die Kinder zwar in der Theorie schon bestens Bescheid wussten, in der praktischen Umsetzung haperte es aber noch ein bisschen. Immer paarweise überquerten die Schüler die Straße. Einige waren so aufgeregt, dass sie bei der Hälfte zu rennen begannen. Da musste Nitsch gleich einschreiten. "Über die Straße rennt man nicht, weil man stolpern kann", erklärte die Polizistin.

Fußabdrücke zeigen, wo man mit guter Sicht die Straße überqueren kann

Eine Besonderheit in Empfingen sind die Fußabdrücke, die in der ganzen Stadt verteilt sind. Sie zeigen den Kindern, an welcher Stelle die Sicht gut ist und sie die Straße überqueren können. Das wird an der Kreuzung Marktstraßen/Herrengärten auch gleich geübt. Ein parkendes Auto versperrt den Kindern die Sicht und erschwert die Aufgabe. Auf die Fußabdrücke gestanden, geschaut, vor bis zu dem Auto gelaufen, wieder geschaut und dann kann die Straße überquert werden. Die Schüler meistern die zweite Aufgabe solide.

Die Polizisten sind zufrieden, reden den Kindern aber noch einmal ins Gewissen: "Ab kommender Woche tragt ihr alle eure Warnwesten, das müsst ihr uns versprechen", sagte Müller.