Schriftstellerin Mara Andeck liest den Empfinger Werkrealschülern aus einem ihrer Bücher vor und beantwortet anschließend Fragen zu ihrer Arbeit. Foto: Begemann Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Schriftstellerin Mara Andeck begeistert Empfinger Schüler mit authentischen Einblicken in ihre Arbeit

Wer würde nicht einmal gerne hinter die Kulissen eines Schriftstellers blicken? Die Empfinger Werkrealschüler hatten bei einer Lesung mit der Rottenburger Autorin Mara Andeck die Gelegenheit, all ihre Fragen zu stellen.

E mpfingen. Mit ihrem Jugendbuch "Wenn das Leben dich nervt, streu Glitzer drauf" hat die Autorin Mara Andeck aus Rottenburg den passenden Lesestoff für Schüler der fünften bis siebten Klasse gewählt. Denn die Schüler sind im selben Alter wie die Hauptfigur des Romans. Die Geschichte handelt von einer 14-Jährigen, die gerne selbstbestimmter leben würde, als es in ihrem Alter möglich ist.

Als Andeck fertig ist mit vorlesen, erzählt sie, wie sie grundsätzlich vorgeht, wenn sie einen Roman schreibt. So stelle sie sich jedes Mal die Frage: "Was wäre, wenn?" In ihrem genannten Buch lautet ihre Frage: "Was wäre, wenn jemand nicht in einer Großfamilie leben möchte, es aber muss?" Ihre Ideen schreibe sie in ein gesondertes Buch, der Text für den Roman entstehe dann am Computer. 49 557 Wörter sind so in "Wenn das Leben dich nervt, streu Glitzer drauf" zusammengekommen. Sie sei eine Autorin, die sehr viel nachträglich noch einmal an ihren Texten ändert. "Ich habe jedes Buch dreimal geschrieben", sagt sie.

Das Interesse der Kinder, mehr über das Leben einer Schriftstellerin zu erfahren, ist geweckt. Sie fragten: "Was ist das Wichtigste beim Schreiben?" Andeck sagt: "Das Dranbleiben. Kein Mensch bekommt jeden Tag einen Schreibrausch. Das kann sehr frustrierend sein." Weitere Frage: "Bereuen Sie es manchmal, Autorin zu sein?" Die Autorin berichtet, dass es passieren kann, auf Seite 100 das Gefühl zu haben, in der Geschichte nicht weiterzukommen. Die Kinder interessiert auch, was Andeck als Autorin verdient, welche Promis sie schon getroffen hat und was ihre Eltern von ihrem Beruf halten.

Nicht nur die Kinder sind am Ende der Lesung glücklich, so viel über die Arbeit einer Autorin erfahren zu haben, sondern auch Ellen Wannenmacher. Sie hat als Leiterin der Empfinger Bücherei die Lesung organisiert und die Autorin eingeladen. Sie sagt: "Mir hat das große Interesse der Schüler sehr gefallen. Sie konnten sehen, dass ein Autor kein Übermensch ist, sondern dass es auch Menschen in der Straße nebenan gibt, die Bücher schreiben."

Auch die nächste Lesung steht schon fest: Der deutsche Kinderbuchautor und Schauspieler Oliver Scherz wird am 26. September in die Empfinger Schule kommen.