Fasnet: Der 66. Bunte Abend ist für alle Empfinger ein Highlight der närrischen Jahreszeit

Sie war wieder auf der Erfolgspur – die Empfinger Narrenzunft. Ihr traditioneller Bunter Abend, dieses Jahr zum 66. Mal nach der altbewährten "Marke Eigenbau", lockte wieder viele Gäste in den Empfinger Narrentempel.

Empfingen. Nach dem Einzug von Tomas Joachim und Werner Eggenweiler vom Empfinger Narrenrat, begleitet von den närrischen Traditionsfiguren wie Schantle, Hexen, Osterbachmännle, Kneller, gab es die traditionelle Begrüßung am Gartenzäunle mit Andreas Seifer und Willi Brindle. "Guada Noobad, liabe Leit, send’r do?" Thomas Joachim, Chef der Empfinger Narren, begrüßte recht herzlich zum 66. Bunten Abend im Empfinger Narrentempel. Ein besonderer Gruß galt Bürgermeister Ferdinand Truffner mit Ehefrau, und Thomas Fischer sowie Klaus Ranft vom närrischen Freundschaftsring Neckar-Gäu.

Die schönsten Mädchen

Und dann ging es los, dies gleich mit den "schönsten Mädchen von Empfingen", so Thomas Joachim überzeugt, mit ihrem traditionellen Standardtanz. Für die musikalische Umrahmung des ganzen närrischen Abends sorgte die Zottla-Musik unter Leitung ihres neuen Dirigenten Udo Lohmiller. Zwischen den einzelnen Programmpunkten gab es immer wieder humorvolle Ansagen der beteiligten Akteure in Form von kleinen Sketchen und Witzen.

Danach gab es eine Überraschung, die eigentlich erwartet war.

Werner Eggenweiler kündigte einen Neubürger an. Seine Frage: Was ist ein Neubürger? Er ist kurz in Empfingen und wohnt hier. Was ist ein Empfinger? Altbürgermeister Albert Schindler wusste dies schon im vergangenen Jahr so zu erklären. Wer 30 Jahre in Empfingen lebt und wohnt, ist ein Empfinger. Eggenweiler rechnete nach und meinte, dass Truffner noch 29 Jahre benötige, um Empfinger zu werden.

Mit dieser Ankündigung stieg Truffner in die Bütt. Sein Thema Empfi-TV. Zur Bürgermeisterwahl: Die Gemeinde hat für die Suche viel Geld in die Hand genommen und so eine stattliche Zahl von Kandidaten bekommen. Ob alle geeignet waren? Noch immer fragt man sich das, die Kandidatenvorstellung war wie "Verstehen sie Spaß". Dank an Albert Schindler: "Ein gemähtes Wiesle hat er mir hinterlassen, das kann ich jetzt umpflügen und sein Erspartes verprassen. Gemeinderatsitzungen, die geh’n jetzt ratz-fatz, da wird abgestimmt schon vor’m letzten Satz. Xaver und Elmar, die Silberrücken im Rat, seit Jahrzehnten dabei, ich lass sie nicht ziehen, denn ich als Hüpfer brauch auch noch manches Erfahrungswissen."

Mit dem Orginal E’pfenger Schantletanz ging es weiter im Programmablauf. Danach gab es von den Saiwald-Hexen eine Parodie auf das Märchen Schneewittchen.

Das Jugendballett erfreute mit "Mädchen gib dich in Acht, wenn Nachts dein Schatten erwacht".

Präsident und sein Vize

Präsident Thomas Fischer und sein Vize Klaus Ranft wollten auch dieses Jahr zum närrischen Programm beitragen und stiegen gemeinsam in die Bütt, hatten sie doch im vergangenen Jahr gesagt: "wWenn wir schon kommen, wollen wir auch auftreten." Auch sie hatten es mit dem Müll. "Zur Fasnet allgemein mol schnell möchte i no was saga gell, mir zwoa sind moistens mit dabei, als Inbegriff der Narretei, jedes Johr in andrer Roll, fendet mir halt d Fasnet toll."

Eine Pause schloss sich an. Danach gab es einen Treff beim Bücherschrank, gab es doch Neues zu erfahren, was so alles im Flecken passiert ist. So kam Andreas Welle, der gerne mithelfen wollte, die Krippe abzubauen, eine Woche zu früh in die Kirche. Thomas Joachim hatte nicht aufgepasst, welches Benzin sein Auto braucht. Er tankte falsch und das Auto blieb stehen. Resle Kleindienst nimmt beim Schneiden von Schnittlauch aus Versehen ein da liegendes Tablett, das sie für ein Schneidebrett hält.

Der altbekannte EFC ging eigentlich im vergangenen Jahr in den Ruhestand, wollte aber das Programm nochmals bereichern und nahm das aktuelle Thema Müllschweine und illegale Müllentsorgung an den Müllcontainern ins Visier, im Blick vor allem den Tennis-Parkplatz in der Weillindestraße. "En da Weillende war i obads spot no uff da Gass, am Tennisparkplatz beim Container kläpprad nau grad was. I deg, isch des wohl a Müllsau, ond gugg mol g’nau."

Das Hofballett zeigte sich wieder in Topform. Sie haben sich bei ihrem Tanz mit einer akrobatischen Meisterleistung übertroffen. Ihr Thema "Bewohner des Waldes nehmt euch in acht, wenn der Jäger seinen Streifzug macht".

Rundherum war es wieder ein gelungener Abend der Qualitätsmarke "Eigenbau". Am Ende des Bunten Abends wurden nochmals alle Akteure auf die Bühne gerufen. Die große Schar zeigte, dass es für alle eine närrische Freude macht, bei diesem Highlight mitzuwirken.