Doris Ladenburger in ihrer Schulzeit Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Meine Schulzeit: Doris Ladenburger erinnert sich an lange Anfahrtswege und aufgeflogenen Schummelversuch

Empfingen. Die Schulzeit ist prägend – ob positiv oder negativ kommt ganz auf die Erlebnisse auf der Schulbank und im Klassenzimmer an. Die Empfinger Gemeinderätin Doris Ladenburger erinnert sich an ihre Tage als Schülerin.

Traum oder Albtraum: Wie war Ihre Schulzeit?

Im Großen und Ganzen war die Schulzeit okay. Sie war nicht immer ein Traum, aber mit Sicherheit kein Albtraum.

Wo sind Sie zur Schule gegangen?

Von 1980 bis 1984 zunächst in Empfingen in die Grundschule. Danach wechselte ich auf die Realschule in Horb, die ich bis 1990 besuchte. Wir waren sechs Schüler aus Empfingen, die nach Horb in die Realschule gegangen sind. Wir fuhren jeden Tag mit dem Schulbus nach Horb. Je älter man war, um so weiter hinten saß man im Bus. Natürlich jeder auf seinem "Stammplatz". Wir waren jeden Tag eine gute dreiviertel Stunde vor Schulbeginn in Horb. Die Wartezeit wurde des Öfteren noch für die letzten Hausaufgaben genutzt. Nach der Realschulzeit ging ich zwei Jahre lang aufs Berufskolleg in Rottenburg. Damit ich rechtzeitig den Zug in Horb erreichen konnte, musste ich in Empfingen den Bus um 6.01 Uhr nehmen – eine recht fiese Zeit in dem Alter. In Horb hieß es dann aber erst mal gut 30 Minuten warten, bis der Zug endlich abfuhr. In Rottenburg mussten wir uns trotz des frühen Aufstehens dann noch sputen, um rechtzeitig zum Unterricht zu kommen, wir hatten noch gut 15 Minuten zu gehen.

Was waren Ihre Lieblingsfächer, welche die "Hassfächer"?

So richtig gehasst habe ich ›Schreibmaschine‹ im Berufskolleg. Zuvor hatte ich das Fach in der Realschule freiwillig belegt – was dort echt Spaß gemacht hat. Aber in Rottenburg artete das ganze in Stress aus: Wir hatten drei Stunden Unterricht pro Woche und jedes Mal einen Berg voll Hausaufgaben. Eine vorgegebene Zeile musste man drei Mal fehlerfrei untereinander schreiben. Bei einem Fehler musste der Dreier-Block noch mal darunter geschrieben werden. Die mechanischen Schreibmaschinen boten keine Möglichkeit zur Korrektur. Heute bin ich aber froh, dass ich mit zehn Fingern blind schreiben kann, muss ich sagen. Das Fach Sport war ein zweischneidiges Schwert für mich. Leichtathletik mochte ich nicht, wenn es um Schwimmen ging, war ich die erste im Wasser – und auch meist die Schnellste. Deutsche Grammatik fand ich aber immer ganz grausig. In Deutsch hatte ich auch meine schlechteste Note im ersten Diktat auf der Realschule: Note sechs. So ging es aber auch einigen anderen Schülern meiner Klasse. Der Durchschnitt war miserabel. Gute Noten gab’s immer in den Nebenfächern wie Musik und Religion. In Englisch hatte ich meist eine Vier. Heute geht mir das witzigerweise super gut von der Hand. Ich war 1999 für drei Monate in USA und musste mich durchschlagen – zu Gunsten meiner Englischkenntnisse.

Würden Sie sich im Rückblick als gute Schülerin bezeichnen? Oder haben Sie sich durchgemogelt?

Ich hab nie zu den Besten gezählt, war aber immer oberer Durchschnitt. Ja, gemogelt wurde auch mal. Die klassischen Spickzettel traut man sich aber dann während der Klassenarbeit ja meistens nicht zu benutzen.

Was war Ihr schlimmstes oder peinlichstes Erlebnis in der Schule?

In Physik wurde ich tatsächlich mal mit Spickzettel ertappt. Ich muss gestehen, ich weiß nicht mehr ob ich eine Fünf bekam oder die Arbeit noch mal wiederholen durfte, oder besser gesagt: musste.

Ihre erste Schulliebe?

Die gab’s in der Grundschule. Den Namen verrat ich aber nicht. Ich kann mich aber gut daran erinnern, dass wir gerne zusammen Rollschulfahren waren. Seine große Schwester hat mir währenddessen das Pfeifen durch die Finger beigebracht. Das kann ich bis heute noch – zum Leidwesen aller Umstehenden, wenn ich auf einem Konzert oder Festival bin.

Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Lehrer?

Gemischte. Witzig fand ich, "alte" Lehrer wieder zu treffen, als ich vor ein paar Jahren beim ASV Horb zu den Hobby-Volleyballern gestoßen bin. Auf einmal mit "dem Biomüller" oder "dem Hirsch" per Du zu sein, war anfangs etwas komisch, aber auch daran gewöhnte ich mich schnell.

Welche Erinnerungen haben Sie an Schulfreunde?

Wir hatten in der Realschule eine richtig tolle Klassengemeinschaft. Schade, dass wir nur ein Klassentreffen bisher hinbekommen haben – und das war schon im Jahr nach unserer Entlassfeier. Erwähnenswert finde ich aber, dass wir seit 1991 einen "Weiberstammtisch" haben. Mit vier damaligen Klassenkameradinnen treffe ich mich bis heute in der Regel einmal im Monat zu diesem Stammtisch.

Die einen schwärmen noch heute von ihrer Schulzeit, die anderen verdrängen sie am liebsten auf ewig. Doch die Schulzeit ist prägend. Und Anekdoten bleiben ein Leben lang. In unserer Serie "Meine Schulzeit" berichten ausgesuchte Lokalpromis, wie ihr Leben als Schüler so war. Mal lustig, mal traurig, mal kurios.