Drei Empfinger, die es in den Schweizer Alpen wissen wollen (von links): Kurt Fischer, Wolfgang Kolb, Gabriel Müller. Foto: SGE Foto: Schwarzwälder Bote

Ausdauersport: Radfahrer der SG Empfingen wagen sich morgen an gleich fünf Schweizer Alpenpässe

Eine große sportliche Herausforderung haben sich drei Mitglieder der SG Empfingen für den morgigen Samstag vorgenommen: Sie wollen vom schweizerischen Andermatt aus fünf Alpenpässe in einem Tag mit dem Fahrrad bezwingen.

Empfingen. "Er zählt zum Härtesten in den Alpen, was man an einem Tag mit dem Fahrrad bewältigen kann", sagt der Veranstalter über den sogenannten Alpenbrevet. Der ist legendär und extrem: 264 Kilometer, fünf Alpenpässe und fast 7000 Höhenmeter sind die Vorgaben. Mit 2500 Teilnehmern ist die Veranstaltung seit Monaten ausgebucht.

Intensiv auf Herausforderung vorbereitet

Mit dabei sind Kurt Fischer, Wolfgang Kolb und Gabriel Müller von der Ausdauersportabteilung der SG Empfingen. Alle drei sind seit Jahrzehnten begeisterte Radfahrer und haben sich natürlich intensiv auf die Herausforderung vorbereitet. Zwischen 4000 und 6000 Kilometer hat das Trio seit Februar in den Beinen. Kleinere Alpenmarathons und unzählige Berg- und Talfahrten auf die Alb und durch den Schwarzwald standen auf dem Vorbereitungsprogramm.

Start und Ziel der Veranstaltung ist Andermatt am Fuße des Gotthardpasses. Praktisch zum Einrollen geht die Strecke zunächst einmal 500 Höhenmeter abwärts bis Wassen. Als erster Pass steht der 2282 Meter hohe Sustenpass mit 19 Kilometer Länge an. Nach einer rasanten Abfahrt nach Innerkirchen folgt der steile Anstieg zum Grimselpass, danach die Abfahrt ins Rhonetal. Hier wartet der 2500 Meter hohe Nufenenpass, dann gleich wieder eine lange Abfahrt bis in den italienischsprachigen Kanton Tessin. In Airolo können die Teilnehmer wählen, ob sie tatsächlich die fünf Pässe fahren oder über den Gotthardpass abkürzen wollen. Dann wären es nur vier Pässe und 5094 Höhenmeter.

Fischer und Kolb wollen auf jeden Fall die lange Tour mit den anschließenden Pässen Lukmanier und dem Oberalp fahren. Müller dagegen entscheidet sich je nach Fitnesszustand, ob er auch die lange Tour in Angriff nimmt oder den Gotthardpass als Abkürzung nimmt. Das wäre dann übrigens dieselbe Strecke, die er 1984 erstmals gefahren ist. Es folgten für ihn damals noch weitere drei Vierpässefahrten, bevor er 1988 Kurt Fischer überreden konnte, auch mal mitzufahren. Damals auch mit dabei: Lothar Hank, Arnold Eger und Joachim Hermann aus Horb. Sogar das Fernsehen zeigte damals Interesse an der Veranstaltung und drehte einen 15-minütigne Bericht über die fünf Radfahrer. Danach stiegen Hank und Müller in den Triathlonsport ein.

Kurt Fischer dagegen war so begeistert von der Pässefahrerei, dass er danach jedes Jahr mindestens an einer Pässerundfahrt teilnahm. Insgesamt neunmal nahm er an dem Alpenbrevet teil. 24-mal hat er den Ötztaler Radmarathon und 29-mal den Alpirsbacher Radmarathon – beide ebenfalls sehr anspruchvolle Touren – durchgestanden.

Auch Wolfgang Kolb geht nicht ohne Erfahrung an die diesjährige Extremtour: Er hat im vergangenen Jahr den Ötztaler geschafft, den Alpirsbacher bereits viermal.