Solange Pfarrer Christoph Gruber seine Stelle nicht wechselt, hat der Pfarrplan 2024 in Empfingen keine Auswirkungen. Foto: Begemann Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirche: Evangelische Kirchengemeinde Empfingen bereitet sich auf die Zukunft vor

Laut Pfarrplan 2024 im evangelischen Kirchenbezirk Sulz soll die Empfinger Pfarrstelle eines Tages wegfallen. Vorerst bleibt zwar alles noch beim Alten, doch die Empfinger stellen mit dem Projekt "Gemeinsam Feiern" schon Weichen für die Zukunft.

Empfingen. Der Pfarrplan 2024, den die Bezirkssynode des evangelischen Kirchenbezirks Sulz aufgestellt hat, hört sich nach einer negativen Zukunftsprognose für die evangelische Landeskirche an. Denn laut Plan fehlen in Zukunft Pfarrer. Das heißt, dass nicht mehr alle Pfarrstellen besetzt werden können. Davon betroffen soll auch Empfingen sein.

Was sich nach einer schlechten Nachricht anhört, ist aber in Empfingen noch lange nicht akut. Christoph Gruber, evangelischer Pfarrer in Empfingen, sagt unserer Zeitung: "Vorerst bleibt alles beim alten." Erst wenn er einmal die Stelle wechsle, würde die Empfinger Pfarrstelle wegfallen. Wann dieser Fall eintritt, ist ungewiss. Gruber sagt: "Das heißt aber nicht, dass für Empfingen dann kein Pfarrer mehr zuständig ist."

In der Gesamtkirchengemeinde Empfingen-Mühlheim-Renfrizhausen gibt es derzeit 1,75 Pfarrstellen. Fällt die Empfinger Stelle weg, müssen die Empfinger noch enger als bisher mit den anderen Kirchengemeinden zusammenarbeiten.

Dabei wird auch ehrenamtliches Engagement gefragt sein. Laut Gruber sind die Empfinger sehr engagiert, was ehrenamtliche Aktivitäten angeht. "Wir haben ein vielseitiges Angebot", sagt er. Beispiele sind das Empfinger Frühstück, der Seniorenkreis 60Plus oder der Zwergentreff. Dabei handele es sich um Angebote, die nicht unbedingt traditionell kirchlich seien, sagt Gruber. Dass die Empfinger Kirchengemeinde offen für Neues ist, hänge auch damit zusammen, dass diejenigen Empfinger, die evangelisch und älter als 30 Jahre sind, zugezogen sind.

Den Zuwachs bekommt die Kirchengemeinde auch durch Jugendliche, die konfirmiert werden. Auch sie bringen immer wieder brauchbare Vorschläge ein. Gruber erzählt von einer Konfirmandin, die im vergangenen Jahr vorgeschlagen habe, Gottesdienste gemeinsam mit den anderen zwei Gemeinden der Gesamtkirchengemeinde zu feiern. Der Kirchengemeinderat habe die Idee gut gefunden und daher sei daraus das neue Projekt "Gemeinsam feiern" entstanden. Ein Team von 14 Leuten bereitet die gemeinsamen Gottesdienste vor, von denen der erste am 25. Februar stattfinden soll.

Gruber sieht in der Initiative eine gute Vorbereitung auf eine Zeit, in der es in Empfingen einmal keine Pfarrstelle mehr geben wird. Er sagt: "So können wir jetzt schon Beziehungen knüpfen, Erfahrungen sammeln und einen Rahmen für Zusammenarbeit schaffen."