40. Geburtstag mit einem Festakt gefeiert / Erster Leiter Rudolf Pokorny erzählt, wie alles damals anfing

Von Jürgen Baiker

Empfingen. Die Musikschule Empfingen hat beim Festakt zu ihrem 40-jährigen Bestehen eine beachtliche musikalische Kompetenz bewiesen.Musikschulleiterin Bärbel Schindler führte durch das Programm. In ihrer Begrüßung fragte sie die Anwesenden: 40 Jahre ist eine lange Zeit. Können sie sich noch an 1973 erinnern? Sie griff einige Ereignisse auf, die in diesem Zeitraum stattfanden. So beispielsweise Ölkrise, Sonntagsfahrverbote oder musikalisch "Hoch auf dem gelben Wagen" von Walter Scheel.

"Heute freuen wir uns, den 40. Geburtstag der Musikschule Empfingen feiern zu dürfen, dies mit viel Musik und wenig Worte", so stellte Bürgermeister Albert Schindler fest.

Als erster Leiter der damaligen Jugendmusikschule Empfingen – zur Musikschule Empfingen wurde sie erst später – ging Rudolf Pokorny auf die Gründungsphase ein. "Wie alles begann", lautete folgerichtig sein Vortrag. Im Mitteilungsblatt der Gemeinde Empfingen war im Mai 1973 eine Geburtsanzeige zu lesen mit folgendem Text: "Hiermit geben wir die Geburt unserer Tochter, der Musikschule Empfingen, bekannt. Am 2. Mai 1973 erblickte sie nach zwölfmonatigem Schwangergehen das Licht der Welt. Über die glückliche Geburt freuen sich Rudolf Pokorny (Schulleiter) und Reinhold Köhler (Bürgermeister)." Im Voraus waren zwölf Monate mit vielen Gesprächen mit dem Elternbeirat der Empfinger Schule, Anschreiben an die Eltern, und anderes mehr vergangen.

Pokorny hob die enge Kooperation mit Bürgermeister Reinhold Köhler hervor. Er selbst war damals Gemeinderat. Bürgermeister Köhler war damals auch noch Elternbeiratsvorsitzender an der Empfinger Grund- und Hauptschule. Ziel war es zu erreichen, dass Musiklehrer an einem erreichbaren Ort ihre Dienste anbieten.

Für einen qualitativen Unterricht wollte man nicht jede Musiklehrerin oder Musiklehrer nehmen. Es sollten die Besten sein und mindestens auch drei Instrumente beherrschen, in denen sie unterrichten können, so Pokorny. Pokorny sah sich als Ziehvater und Pflegevater der Musikschule.

Die Gemeinde Empfingen stellte die Räume kostenlos zur Verfügung und sorgte auch für stationäre Instrumente so ein Klavier. Die Leitung der Jugendmusikschule musste jedoch ehrenamtlich von Rudolf Pokorny geleistet werden.

Carola Werth war eine Schülerin der ersten Stunde. Ermuntert von ihren Eltern, lernte sie das Gitarrenspielen. Mittlerweile hat sie geheiratet und hat selbst Kinder, die ebenfalls zur Musik fanden. Werth musiziert auch heute mit ihren Kindern. Dies zeigte sie auch sogleich mit ihrer Tochter Patrizia, wie schön es ist, wenn Eltern mit ihren Kindern Musik machen.

Nicht fehlen durfte auch ein Wort von Bürgermeister Albert Schindler. Denn die Musikschule ist eine Einrichtung der Gemeinde Empfingen. Die Empfinger Musikschule ist eine Erfolgsgeschichte. Sie habe zwei Väter: Bürgermeister Reinhold Köhler und Rektor Rudolf Pokorny. Mit 107 Schüler ist sie laut Schindler gestartet. Heute seien es ungefähr 300. Die Musiklehrer sind freiberuflich. War die Musikschule damals Gast in der Empfinger Schule, habe sie heute eigene Räumlichkeiten in der Mühlheimer Straße neben dem Heimatmuseum. Die Gemeinde lässt sich dies jährlich 25 000 Euro kosten für Heizkosten und Reinigung. Seit zehn Jahren leitet Bärbel Schindler diese Einrichtung. Empfingens Bürgermeister Schindler vermutet, dass die demografische Entwicklung auch an der Musikschule nicht vorbei gehen wird. Da es in Empfingen vieles an Infrastruktur gibt, mache es Empfingen lebens- und liebenswert, so Schindler.

Nach dem Motto "Viel Musik und wenig Worte" gestalteten die Schüler und Schülerinnen diesen Festakt mit. Darunter fanden sich leichtere und auch hochkarätige Musikstücke wie "Ausschnitt aus der Symphonie Nr. 40" von Wolfgang Amadeus Mozart und andere Stücke. Die Interpreten zeigten auch auf, wie vielfältig das Angebot an verschiedenen Musikinstrumenten ist. Vorträge gab es mit dem Klavier, der Querflöte, Es-Saxofon, Gitarre und der Pan-Flöte. Bei allen Vortragenden war an den Mimiken rauszulesen, dass Musik viel Spaß macht.