Timm Kern (FDP, links) traf sich mit dem Grundschulrektor Rudolf Linsenmann, um sich über Bildungspolitik zu unterhalten.  Foto: Lazar Foto: Schwarzwälder-Bote

FDP-Bildungspolitiker besucht die Empfinger Grundschule / Gespräch mit Rektor Rudolf Linsenmann

Empfingen. Durch seine zahlreichen Schulbesuche im Wahlkreis will Timm Kern (FDP), Parlamentarischer Geschäftsführer und bildungspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, die Erfahrungen der Verantwortlichen vor Ort in die bildungspolitische Arbeit mit einbringen. Deshalb traf sich der Horber Abgeordnete mit dem Rektor der Grundschule Empfingen, Rudolf Linsenmann.

In der Empfinger Grundschule werden 147 Kinder in acht Klassen unterrichtet. Kern gab im 90-minütigen Austausch unumwunden zu, dass die allgemeinen Aufgaben und Herausforderungen an den Schulen im Land über die vielen gravierenden Veränderungen in der Bildungspolitik enorm sind. Dabei stimmte Kern dem Schulrektor durchaus zu, dass auch vor 2011 nicht alle Reformen gut durchgeführt worden seien.

Für Linsenmann war der Wegfall der Hauptschule im Jahr 2010 ein herber Verlust. Seither gibt es in Empfingen nur noch die Grundschule sowie eine Außenstelle der Werkrealschule Sulz-Vöhringen. Der Rektor stimmte Kern in seiner Erfahrung zu, wonach die Sehnsucht der Menschen nach verlässlichen Schulstrukturen und somit besserer Planbarkeit sehr groß ist.

Dies ist Absicht des von Kern im Oktober 2014 vorgelegten Impulspapiers für einen landesweiten Schulfrieden. "Wir müssen einen überparteilichen Konsens in der Bildungspolitik finden und den Verantwortlichen vor Ort mehr Entscheidungsfreiheit in Bildungsfragen einräumen", erklärte der Freie Demokrat seine Intention. Dieses Prinzip der Subsidiarität fand auch die Zustimmung von Rektor Rudolf Linsenmann. Die Grundschule Empfingen hat in ihrem momentan Ganztagesangebot eine an den Bedürfnissen der Eltern ausgerichtete Lösung, wie Linsenmann erläutert: "Wir bieten die ganztätige Betreuung an bis zu vier Nachmittagen an. Die Eltern entscheiden, wie oft ihr Kind daran teilnimmt. Für diese Lösung hat die Schule bei der Fremdevaluation 2014 von Elternseite viel Zustimmung erhalten." Kern lobte solche Lösungen, bei denen eine erkennbare Wahlfreiheit für die Eltern gegeben ist. "Im Gesetzesentwurf der grün-roten Landesregierung steht die verpflichtende Ganztagsschule im Mittelpunkt. Ich würde mir aber mehr Wahlfreiheit für die Eltern wünschen, wie Sie dies hier auch in Empfingen realisiert haben", so Timm Kern. Eine große Herausforderung ist es für die Empfinger Schule, in Kooperation mit den Vereinen entsprechende Angebote für diese Betreuung sicherzustellen. Hier ist der ländliche Raum deutlich schwieriger gestellt als Schulen in Großstädten. "Deshalb fordere ich eine stärkere politische Unterstützung ländlicher Regionen, damit auch hier ein qualitativ gutes Ganztagesprogramm angeboten werden kann", sagte der liberale Bildungspolitiker.