Das Dorfgemeinschaftshaus in Wiesenstetten war zur feierlichen Amtseinsetzung von Bürgermeister Ferdinand Truffner gut gefüllt. Fotos: Baiker Foto: Schwarzwälder Bote

Amtseinsetzung: Landrat Rückert und Rathausangestellte berichten von Erlebnissen mit Bürgermeister Truffner

Einiges, das die Empfinger noch nicht über ihren neuen Bürgermeister Ferdinand Truffner wussten, haben die Besucher bei seiner offiziellen Amtseinsetzung im Wiesenstetter Dorfgemeinschaftshaus erfahren.

Empfingen -Wiesenstetten. Landr at Klaus Michael Rückert habe Empfingens neuen Bürgermeister Ferdinand Truffner bei seinem Antrittsbesuch "intensiv befragt". "Sie haben mir versichert, dass Sie Schnaps brennen können", sagt Rückert scherzend. Eine Aussage, die Truffner später dementiert: "Ich kann keinen Schnaps brennen. Sie können aber über mich Schnaps einkaufen." Gegenüber unserer Zeitung erklärt Truffner, was hinter den Andeutungen steckt: "Mein Vater hat eine Nebenerwerbslandwirtschaft, zu der Streuobstwiesen gehören. Das Obst liefert er an eine Brennerei." Wer einen Obstler braucht, muss daher nur auf das Empfinger Rathaus gehen, um eine Bestellung aufzugeben.

Abgesehen vom Thema Schnapsbrennerei setzt Landrat Rückert auch in anderen Bereichen Vertrauen in Truffner. Er sagt: "Sie können Vereine." Truffner hat bekanntermaßen schon seit vielen Jahren Erfahrungen in mehreren Vereinen gesammelt. "Trotz ihres jungen Alters bringt er einen bunten Blumenstrauß an Erfahrungen mit", sagt Rückert. Er sichert Truffner zu, dass die Türen im Landratsamt für ihn immer offen stehen. Als Geschenk überreicht der Landrat eine Flasche Schwarzwald-Gin.

Roland Walter, Vorsitzender der Empfinger Vereinsgemeinschaft, gibt Truffner einen wichtigen Tipp mit auf den Weg: "Sie sollten sich mit dem Hohenzollernlied auseinandersetzen. Sie müssen Ihre württembergische Identität ablegen und die hohenzollerische annehmen. Dafür dürfen Sie auch evangelisch bleiben." Damit Truffner gleich anfangen kann zu üben, überreicht Walter ihm das traditionelle Empfinger Liederbuch für Neubürger.

Empfingens Kämmerer Reinhard Dettling berichtet bei der Gelegenheit, wie es im Empfinger Rathaus seit dem 2. Januar zugeht: "Wir wissen jetzt, dass es Bürgermeister gibt, die E-Mails schreiben." Noch über weitere Begebenheiten seien die Rathausmitarbeiter überrascht gewesen: Truffner trinke keinen Tee und auch keinen Kaffee. Zum Frühstück bevorzuge er "eine Flasche sauren Sprudels direkt aus dem Kühlschrank". Dettling nennt es "eine kalte Dusche von innen".

Empfingens evangelischer Pfarrer Christoph Gruber richtet stellvertretend für die katholischen Kirchengemeinden Wiesenstetten und Empfingen und die evangelische Kirchengemeinde Empfingen ein paar Worte an Truffner. Er erinnere sich gut an den Abend, an dem Truffner zum Bürgermeister gewählt wurde und er ihm Gottes Segen gewünscht habe. Truffner habe geantwortet: "Das kann man brauchen." Gruber: "Ich bin fest davon überzeugt, dass sie das nicht nur brauchen können, sondern ich sage: Sie werden das brauchen. Gottes Segen. Denn alle Wiesenstetter, Dommelsberger und Empfinger wünschen sich, dass der neue Bürgermeister zum Segen für uns alle wird." Der Pfarrer verspricht: "Wir – also die Kirchengemeinden – werden in unseren Gottesdiensten immer wieder auch für Sie beten. Weil ich glaube, dass das auch eine Form ist, wie wir Sie in ihrer herausfordernden Aufgabe aktiv unterstützen können."

Truffner nutzt die Gelegenheit, allen anwesenden Bürgern noch ein "frohes und gesegnetes neues Jahr" zu wünschen. Es tue ihm jetzt schon leid, dass er nicht alle Anliegen der Bürger sofort bearbeiten könne. Einen Wunsch richtet er an die Öffentlichkeit: "Wir können über alles reden, Beleidigungen möchte ich aber nicht vernehmen." Sein Appell zum Schluss: "Let’s rock Empfingen, Wiesenstetten und Dommelsberg!"