Das Wohngebiet Reichenhalden am Rande von Empfingen bietet sechs Hektar Platz.Archiv-Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Die Gemeinde könnte sich einen Kauf des Gebiets von der Bundesimmobilienanstalt vorstellen

Seit Ferdinand Truffner vor rund drei Jahren zum Bürgermeister in Empfingen gewählt wurde, hat er viele Themen, wie etwa den Neubau einer Kindertagesstätte, umgesetzt, Doch "die größte Melodie" könnte man in Empfingen in Zukunft erst noch spielen, sagt er in einem Gespräch.

Empfingen. In einem Gespräch mit dem FDP-Landtagsabgeordneten Timm Kern spricht Empfingens Bürgermeister Ferdinand Truffner über seine bisherige Amtszeit und auch darüber, welches ungenutzte Potenzial noch in Empfingen liegt. Truffner bezeichnet sich in dem Gespräch selbst als "nicht so der große politische Redner", sondern eher als einen Macher. Über seine Position in Empfingen sagt er: "Es macht sehr viel Spaß, dass man gestalten kann."

Bei allem Gestalten macht er kein Geheimnis daraus, dass er schon ein Wahlversprechen gebrochen hat. In seinem Wahlkampf vor rund drei Jahren hatte Truffner gesagt, er wollen den Wiesenstetter Kindergarten erhalten. Das hat sich nicht erfüllt. Mittlerweile wird mit Hochdruck an einer neuen Kindertagesstätte für rund fünf Millionen Euro gebaut. Dazu sagt er: "Im Wahlkampf hat man die Themen nicht so in der Tiefe gehabt. Erst als ich in der Tiefe der Materie drin war, war für mich klar, dass man den Kindergarten so nicht halten kann. Da muss ich sagen, das Wahlversprechen wurde eindeutig gebrochen." Und er fügt hinzu: "Im ersten Jahr als Bürgermeister einen Kindergarten zu schließen, das lernt man auch auf der Hochschule, sowas macht man eigentlich nicht."

Doch auch wenn nicht jede Entscheidung eines Bürgermeisters leicht ist, hat Truffner das Bürgermeisteramt in Empfingen attraktiver gestaltet, als es vielerorts ist. Die Zeiten, in denen der Bürgermeister seine Arbeitszeit in der Amtsstube verbringt, sind seiner Meinung nach vorbei. Er sagt: "Es geht um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Für mich ist das das moderne Arbeiten. Ich muss nicht im Rathaus sitzen, ich kann auch in Südtirol auf der Terrasse sitzen und mich ins Rathaus einwählen." Starres Amtsstubendenken brauche er nicht. Und wenn Truffner doch einmal in seinem Büro sitzt, bleibt die Familie auch nicht außen vor. Er sagt: "Ab und zu ist unter der Woche mein Sohn mal für eine Stunde da."

Attraktive Lage

Eines der großen Themen in der Zukunft wird sicherlich auch in Empfingen der bezahlbare Wohnraum sein. Truffner meint, wenn die Gemeinde jetzt alle verfügbaren Bauplätze auf den Markt stellen würde, wären alle schnell verkauft. Wegen der attraktiven Anbindung an die Autobahn vor allem auch an Leute aus dem Raum Stuttgart. Doch das flächenmäßige Wachstum der Gemeinde ist begrenzt. Das Stichwort heißt daher Innenentwicklung. Und dafür hat Truffner eine Idee: Das Wohngebiet Reichenhalden hat eine Fläche von sechs Hektar und ist nur mit einfachen Häusern bebaut. Truffner sagt: "Das ist die größte Melodie, die man in Empfingen irgendwann spielen könnte. Hier bezahlbaren Wohnraum zu entwickeln. Bisher gehört das Gebiet noch der Bundesimmobilienanstalt. Wir sind dran, dass wir es irgendwann vielleicht mal kaufen."