Fronleichnamsprozession: Festgottesdienst in Empfingen / "Sammeln-Danken-Teilen" Thema der Predigt

Das Fronleichnamsfest wurde am Sonntag in Empfingen gefeiert. Den Festgottesdienst zelebrierte Dekan Alexander Halter, der sich die Fronleichnamsprozession anschloss. Dabei wurde das Allerheiligste in der Monstranz mitgetragen.

Empfingen. Dekan Halter in seiner Begrüßung: "Heute treten wir in die Öffentlichkeit hinaus. Dieser Schritt kostet vielleicht Überwindung. Wir bekennen uns gemeinsam zu Gott, den wir in der Monstranz durch die Straßen tragen."

In seiner Predigt griff Dekan Halter die Begriffe "Sammeln-Danken-Teilen" auf. Er sprach die Solidarität an, wurde diese doch von Jesus im Evangelium von der Brotvermehrung praktiziert. Ressourcen erkennen ist Solidarität. Heute finden sich viele Ressourcen auf den Müllhalden der Reichen. "Wir sind Weltmeister im Vernichten von Ressourcen. Das Engagement für andere gibt es nicht zum Nulltarif", so Halter weiter. Solidarität sei ein Schnäppchen der Lebensqualität.

Angeführt von den Klängen des Musikvereins, Fahnenabordnungen der Feuerwehr, des Männergesangvereines Empfingen, des Schützenvereins und Trachtenträger der Kulturgemeinschaft, bezeugten viele Empfinger Christen in der Öffentlichkeit, was ihnen lieb und wichtig ist. An drei Stationen waren festlich geschmückte Altäre aufgebaut, an denen gebetet und gesungen wurde.

Die drei Altäre waren beim Heimatmuseum durch den Heimatkreis, beim Sängerheim durch den Männergesangverein und auf dem Parkplatz bei der Kirche durch das Gemeindeteam geschmückt worden. Bei jedem Altar gab es einen nachdenkenswerten Impuls, gesangliche Vorträge durch den Kirchenchor und den eucharistischen Segen.

Papst Franziskus hat in seinem Schreiben "Evangelii Gaudium" alle Christen aufgefordert: "Brechen wir auf, gehen wir hinaus, um allen das Leben Christi anzubieten. Mir ist eine verbeulte Kirche, die verletzt und beschmutzt ist, weil sie auf die Straßen hinausgegangen ist, lieber als eine Kirche, die auf Grund ihrer Verschlossenheit und ihrer Bequemlichkeit, sich an eigene Sicherheiten zu klammern, krank ist."

In den Fürbitten wurde darum gebeten, die Aufgaben der Zeit zu erkennen und zu verstehen: "Vertreibe aus unseren Pfarrgemeinden Egoismus und Engherzigkeit. Gib uns Verständnis für einander und Geduld, die das Anderssein aushält. Lass uns in unseren Pfarrgemeinden glaubwürdig unser Christsein leben." Gebeten wurde auch um die Schöpfung, dass sie nicht aus dem Lot gerate.

"In unserer Landschaft leben Menschen aus verschiedenen Teilen unserer Welt. Wir können den Reichtum vieler Kulturen erleben. Manche warten quälend lange auf Entscheid über ihren Asylantrag. Vorurteile und Neid bringen uns oft genug gegeneinander auf", so Halter.

Am Ende der Fronleichnamsprozession dankte Dekan Halter allen, die diese Fronleichnamsprozession möglich gemacht haben. So seien die Träger des Himmels die Säulen des Himmels gewesen. Er lobte die geschmückten Fronleichnamsaltäre. Heute begegneten sich zwei Welten – die säkulare und die kirchliche. Immer weiter auseinandertriftend sind sie heute verbunden. Heute galt es Gott in die Welt hineinzutragen", sagte der Dekan abschließend.