Auf dem Parkplatz am Weiherplatz in Empfingen können Autofahrer bald nur noch maximal zwei Stunden parken. Foto: Begemann Foto: Schwarzwälder Bote

Parkkonzept: Gemeinde führt am Weiherplatz zeitliche Begrenzung ein / IHGV ist anderer Meinung

Die Frage nach dem richtigen Parkierungskonzept für die Ortsmitte in Empfingen spaltet die Gemüter. Sollen die Parkplätze nur zeitlich beschränkt nutzbar sein oder nicht? Und falls ja, wie viele? Bürgermeister Truffner hat sich für einen Versuch entschieden.

Empfingen. Empfingen ist eine autofahrerfreundliche Gemeinde, wenn es um das Parken geht. Am Weiherplatz in der Ortsmitte kann ohne Parkscheibe unbegrenzt lange geparkt werden. Doch das führt auch zu einem Problem: Viele Plätze werden durch Dauerparker belegt. Bürgermeister Ferdinand Truffner ist um eine Lösung bemüht und hat das Thema vom Gemeinderat beraten lassen. Er sagt: "In der Ortsmitte brauchen wir die Plätze für Leute, die Ärzte oder die Apotheke besuchen. Dauerparker sehe er am Weiherplatz nicht so gerne. Auf den Beschlussvorschlag der Verwaltung konnte sich der Gemeinderat aber letztlich nicht einigen.

Wo parken Berufstätige?

Dieser sah vor, die Parkdauer am Weiherplatz werktags von 8 bis 18 Uhr auf zwei Stunden zu begrenzen, jedoch die vier Längsflächen vor dem Eingang des Vereinsheims zeitlich unbegrenzt zu belassen.

Eine Diskussion entbrannte im Gemeinderat über die Frage, ob beispielsweise für Angestellte von Ärzten und Betrieben in der Ortsmitte Parkplätze zur Verfügung stehen sollten, auf denen diese den ganzen Tag parken können. Xaver Kleindienst meint, es reiche nicht aus, wenn nur vier Parkplätze am Weiherplatz nicht begrenzt sind. "Eine Arzthelferin muss auch irgendwo acht Stunden parken können." Das sieht Uwe Gfrörer nicht so. Er sagt: "Als Firma sollte man den Mitarbeitern Parkplätze zur Verfügung stellen. Das ist nicht Aufgabe der Gemeinde." Andreas Seifer ist ebenfalls nicht überzeugt davon, vier Plätze unbegrenzt zu lassen. Er halte es für schwierig, jetzt genau festzulegen, wie viele unbegrenzte Plätze nötig seien. Helena Deuringer meint: "Ich finde es zu krass, alle Parkplätze zu begrenzen." Michael Gfrörer meint, dass ein paar freie Parkplätze keinen Sinn machten, denn diese würden durch die ersten Berufstätigen ab 5 Uhr morgens dann den ganzen Tag über belegt werden.

Umsetzung dauert noch

Kerstin Hönle regt darüber hinaus noch an, doch auch am Friedhof einen Behindertenparkplatz anzulegen. Das sei beispielsweise bei Beerdigungen sinnvoll.

In Anbetracht der unterschiedlichen Meinungen schlägt Truffner vor: "Wir begrenzen alle Parkplätze am Weiherplatz auf zwei Stunden und gehen noch einmal auf die Ärzte zu." Außerdem schlägt er einen Behindertenparkplatz am Rathaus vor und einen am Friedhof. Sein Vorschlag findet schließlich bei der Abstimmung die Zustimmung des Gemeinderats.

Bis die Beschränkung am Weiherplatz in Kraft tritt, dauert es aber noch. Nach Angaben von Truffner könne es im Winter so weit sein. Außerdem wolle die Gemeinde auch nicht gleich in voller Härte durchgreifen. Die Verwaltung wolle die Situation beobachten und falls nötig Anpassungen vornehmen.

Anders als der Gemeinderat hätte Alexander Gerhardt, Vorsitzender des Empfinger Industrie-, Handels- und Gewerbevereins, abgestimmt. Im Gespräch mit unserer Zeitung sagt er, er fände es sinnvoll, die Hälfte der Parkplätze zeitlich zu begrenzen und die andere Hälfte frei zu lassen. "Ein guter Mix wäre wichtig", sagt er. Gerhardt würde die Parkdauer rund um das Rathaus begrenzen. Generell würde er mehr Parkplätze als bisher begrenzen, aber beispielsweise die hinteren Stellflächen am Weiherplatz frei lassen, damit auch Berufstätige parken können.