Kommunales: Nutzung der Empfinger Bücherei wird erstmals kostenpflichtig / Preise für Gräber steigen

Em pfingen. Wer in Zukunft die Empfinger Bücherei nutzen will, muss dafür eine jährliche Gebühr bezahlen. Auch werden Bestattungen auf dem Friedhof teurer. Beides hat der Gemeinderat in einer öffentlichen Sitzung am Dienstag beschlossen.

Bisher war die Benutzung der Gemeindebücherei kostenlos. Bezahlt werden musste nur bei Überziehung der Leihfrist oder für Vorbestellungen. Ab dem neuen Jahr wird nun aber eine jährliche Gebühr in Höhe von 12 Euro fällig, die jeder Inhaber eines Leser-Ausweises entrichten muss. Davon ausgenommen sind nur Jugendliche unter 18 Jahren. Diese können auch weiterhin die Bücherei kostenlos nutzen.

E-Books wird man auch künftig nicht in der Bücherei ausleihen können. Entsprechend der Beschlussvorlage entschied sich der Gemeinderat dagegen, eine solche Möglichkeit zu schaffen. Bürgermeister Ferdinand Truffner wies auf die unverhältnismäßigen Kosten hin, die mit der Online-Ausleihe verbunden wären. So hätte die Einführung einmalig 6450 Euro gekostet und später jährlich 4272 Euro. Weiter erläuterte Truffner, dass Bürger der Gemeinde auch die Möglichkeit hätten, E-Books über die Stadtbücherei Stuttgart auszuleihen.

Darüber hinaus beschloss der Gemeinderat, zahlreiche Friedhofs-Gebühren zu erhöhen. Ziel sei es dabei, durch Erhöhung der Grabgebühren um zwölf bis 15 Prozent die Kostendeckung weiter zu steigern. Beispielsweise kostet eine 20-jährige Ruhezeit in einem Reihengrab ab nächstem Jahr 1400 Euro statt bisher 1250 Euro. Die Kosten für eine 30-jährige Nutzung eines Doppelgrabes steigen ebenfalls von 3600 Euro auf 4050 Euro.

In geringerem Umfang steigen auch die Kosten für die Herstellung der Grabstätten. Zum Beispiel fallen künftig für Reihengräber 607 Euro statt bisher 593 Euro an.

Auch für die Nutzung der neuen Aussegnungshalle, die derzeit gebaut wird, wurden Gebühren festgelegt. So soll es 120 Euro kosten, den Raum für Trauerfeierlichkeiten zu mieten. Die Nutzung des Abschiedsraumes wird 40 Euro und die der Kühlzelle 80 Euro kosten. "Wir haben die Halle gespendet bekommen, daher wollen wir keinen Gewinn erwirtschaften, aber wir haben Kosten", begründete Truffner die Notwendigkeit der Gebühren. So soll durch die Einnahmen die Wartung, die Reinigung sowie der Strom- und Wasserverbrauch bezahlt werden. Hinzu kommen Lohnkosten für einen Hausmeister.

Die beschlossenen Gebühren hält Truffner für angemessen: "Das ist ein sehr gut vertretbarer Preis."