Machen sich über die Zukunft Empfingens Gedanken (von links): Gabriele Reich, Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel und Bürgermeister Ferdinand Truffner im Rathaus. Foto: Klein-Wiele Foto: Schwarzwälder Bote

Politik: CDU-Bundestagsabgeordneter Fuchtel spricht mit Bürgermeister Truffner über Ideen und Fakten

Auch wenn in Empfingen keine finanzielle Not herrscht, so soll die Gemeinde nach dem erklärten Willen ihres Bürgermeisters Ferdinand Truffner dennoch gesund weiterwachsen. Das betonte Truffner beim Besuch des CDU-Bundestagsabgeordneten Hans-Joachim Fuchtel.

Empfingen. Mit am Tisch saß auch Gabriele Reich, Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbands Empfingen. Der Flächennutzungsplan setze der Gemeinde beim Einwohnerwachstum Grenzen, erläuterte der Rathauschef, wenngleich weiterhin Bedarf für Wohnraum in Empfingen bestehe. Deshalb mache sich der Gemeinderat intensiv darüber Gedanken, in welchem Umfang Wohnbebauung noch möglich sei und welche Flächen dafür in Frage kämen.

Was das schnelle Internet anbelange, sei Empfingen momentan gut versorgt; sogar in Wiesenstetten würden 50 Mbit/s erreicht. Wenn Dommelsberg mit der gleichen Geschwindigkeit von Horb aus versorgt werde, seien zumindest "keine weißen Flecken" mehr vorhanden. Der Abgeordnete ist auf der Suche nach Versuchsgemeinden für die digitale Verwaltung in seinem Wahlkreis. Voraussetzung dafür sei eine ausreichende digitale Infrastruktur und der Willen zur Umsetzung.

Wirtschaftlich will Empfingen sich durch ein rund 30 Hektar großes interkommunales Gewerbegebiet gemeinsam mit Horb weiterentwickeln, nannte Truffner die weitere Perspektive. Der Zweckverband mit der Neckarstadt soll am 26. Juni gegründet werden.

Erstmalig sei ein Gespräch zwischen Ärzten, Gesundheitsträgern und der Verwaltungsspitze im Rathaus geführt worden, berichtete Ferdinand Truffner. Er werde dies gerne jedes Jahr anbieten – nicht nur zum Austausch untereinander. Für ein Ärztehaus im Ortskern nahe der Apotheke gibt es einen Investor. Mit zwei Allgemeinmedizinern, zwei Zahnärzten, Hebammen und Physiotherapeuten sieht der Rathauschef die Gemeinde auch bei der Gesundheitsversorgung gut aufgestellt. Angefragt habe sogar ein Arbeitsmediziner.

Integration ist erfolgreich

Die Integration der Flüchtlinge im Ort verlaufe völlig geräuschlos, betonte Truffner, auch dank des rührigen Arbeitskreises Asyl. Derzeit gibt es 40 Betreute, die alle in Privatunterkünften wohnen, berichtete Gabriele Reich, mit einer Ausnahme seien alle in Arbeit. In diesem Zusammenhang kam das Thema Facharbeitermangel zur Sprache. Was den Bedarf an Arbeitskräften betrifft, plane die Koalition ein Fachkräfte-Einwanderungsgesetz, um mehr Facharbeiter aus dem Ausland zu gewinnen, betonte Staatssekretär Fuchtel.

Die Pläne für eine Ortsumfahrung möchte die Gemeinde ab nächstem Jahr wieder intensiver verfolgen, erläuterte der Bürgermeister, weshalb man schon bei der Regierungspräsidentin vorgesprochen habe. Mit einer Umfahrung ließe sich die innerörtliche Entwicklung noch besser gestalten, stimmte Fuchtel zu, damit könnte Empfingen mehr Atmosphäre im Ort schaffen.

Ein attraktiveres Empfingen könne sicher auch dazu beitragen, die Tourismuslandschaft im Nordschwarzwald schon an der Autobahn besser darzustellen, so Fuchtel. Empfingen sei breit aufgestellt, aber es sei allemal besser, auf mehreren Füßen zu stehen, also durchaus auch auf Tagestouristen zu setzen. Darüber lohne sich nachzudenken.