Preise am laufenden Band heimste die Klasse 9 ein. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Rektor Rudolf Linsenmann findet viele lobende Worte für die Schulabgänger / 16 Schüler aus insgesamt acht Ortschaften

Von Jürgen Baiker

Empfingen. Zum letzten Mal ist eine Klasse 9 an der Grund- und Hauptschule Empfingen verabschiedet worden. Damit geht eine Ära zu Ende. Übrig bleibt neben der Grundschule eine Außenstelle der Werkrealschule Sulz-Empfingen-Vöhringen.

Diese letzte Abschlussfeier bekam auch durch die Extra-Platzierung an einem Samstag eine besondere Note. Nach einem Musikstück, von Angelika Gebel am Klavier vorgetragen, begrüßte Rektor Rudolf Linsenmann, der dieses Mal besonders auf die neunte Klasse einging, die sich doch als ein Jahrgang der Sonderklasse präsentierte: "Ihr wart eine tolle Gemeinschaft. Ihr habt mit positivem Denken eure Klassengemeinschaft gestaltet und geformt. Ihr habt es fertiggebracht, dass einer vom anderen profitieren konnte – der Einzelne wurde, wenn es Probleme gab, von der Gemeinschaft gestützt, von der Klasse aufgegangen und nicht ausgegrenzt."

Weiter lobte Linsenmann den guten Zusammenhalt in der Klasse, die ja fast eine "internationale" Klasse gewesen sei: 16 Schüler aus acht Ortschaften. Sie werde ihm als Klasse im Gedächnis bleiben, die sich durch Anstand, Freundlichkeit, Humor und Verlässlichkeit hervorgetan habe. Schön sei der kleine Smalltalk morgens kurz nach 7 Uhr gewesen. Und weiter: "Bei der Abschlussfahrt nach Holland seid ihr so unglaublich anständig und zuverlässig gewesen – was fast nicht normal ist – dass ihr Euch glatt als Botschafter des Landes Baden-Württemberg im Ausland eignen würdet."

38 Mal gibt es bei den Noten ein "sehr gut"

Auf die Noten der Abschlussklasse eingehend, stellte Linsenmann fest: Jeder Schüler bekam in seinem Zeugnis zehn Noten, was bei 16 Schülern insgesamt 160 Noten ergibt. Davon gab es 38 Mal "sehr gut" und 80 Mal "gut".

Empfingens Bürgermeister Albert Schindler griff das Motto der Klasse "Ja Mann… Nein Mann .. wir wollen nicht gehen!" auf. Es zeige, wie innerlich zerrissen sich die Klasse fühle, gehe sie jetzt doch getrennte Wege. Auch er sei innerlich etwas zerrissen. Mit dem heutigen Tag ende die Hauptschule Empfingen. So einen Einschnitt gab es noch nie. Lernen fürs Leben, Teamarbeit und Solidarität ist angesagt. Langsam würden die Abschlussschüler aus der Obhut der Eltern entlassen. Sie müssten selbst entscheiden, was recht, was unrecht ist. Wichtig sei, den richtigen Freundeskreis zu finden. Schindler wünschte den Abgängern, stets den richtigen Weg im beruflichen und familiären Leben zu finden.

Die Elternbeiratsvorsitzende Gabi Zanker überbrachte die Glückwünsche der gesamten Elternschaft. Sie wünschte einen kräftigen Ehrgeiz, um eine gute Ernte einzufahren. Man dürfe träumen, müsse aber die Ärmel hochkrempeln um die Träume zu erfüllen. Nach einem weiteren Musikstück ergriff Klassenlehrerin Anke Steim das Wort, die die Abschlussklasse ab der Klasse 7 unterrichtet.

In der neunten Klasse wachten alle auf

Sie stellte fest, dass wenn drei Kräfte – Lehrer, Eltern und Schüler – am gleichen Strang ziehen, ein gutes Ergebnis möglich sei. Sie blickte zurück. In der siebten Klasse hätten sich manche als kleine Strolche gesehen und die Mädchen seien noch zickig gewesen. In der achten Klasse habe sich bei einigen Herren die Bequemlichkeit verbreitet, ehe in der neunten Klasse alle aufgewacht seien. Die Abschlussklasse habe das beste Ergebnis erzielt, seit sie hier in Empfingen ist – also seit 36 Jahren. Eine Power-Point-Präsentation gab Einblicke in den Werdegang der Schüler ab dem Babyalter. Die Vergabe der Schulpreise, des Preises der Firma Bauser, die Vergabe des Sozialpreises der Fördergemeinschaft St. Georg Empfingen schloss sich an (siehe Artikel oben). Schulsprecherin Angelika Gebel dankte den Lehrern und Eltern der Klasse. Frank Kugel, der die Klasse über die ganze Schullaufbahn als Elternvertreter begleitete, sprach ebenfalls noch Dankesworte.

Empfingen (jb). Schon seit vielen Jahren wird für den besten Abschluss-Schüler der Klasse 9 in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern ein Preis in Höhe von 150 Euro vergeben, der gestiftet wird von der Firma Bauser GmbH & Co KG. Dieses Jahr bekam ihn Manuel Kreidler – 1,0 war sein Notendurchschnitt in dieser Kategorie.

Überhaupt war fast die gesamte Klasse preiswürdig, was die Leistungen bei der Abschlussprüfung und die vielen Lobesworte deutlich machten. Von den insgesamt 16 Schülern der Abschussklasse erhielten Preise: Massimo Colagrossi, Benedikt Haid, Marcel Hummel, Matthias Korolev, Manuel Kreidler, Mehmet Okutan, Lukas Weinstein, Anna Deuringer, Kerstin Engel, Angelika Gebel, Marie-Luise Kugel, Isabel Noll, Sydney Ryba und Ramona Schlotter. Durch eine Gesamtspende von 500 Euro durch die Firma Bauser ist eine Preisvergabe von Klasse 3 bis Klasse 9 möglich.

Levin bekommt das Preisgeld

Auch der Sozialpreis, gestiftet von der Fördergemeinschaft St. Georg Empfingen für die Klassen 5 bis 9, wurde dieses Jahr an die gesamte Klasse 9 vergeben, waren doch alle Schülerinnen und Schüler in dieser Kategorie preiswürdig, so die Rückmeldungen der Schule. Alle erhielten aus den Händen von Jürgen Baiker, Vorsitzender der Fördergemeinschaft St. Georg, eine Urkunde. Die Klasse hatte im Vorfeld beschlossen, den entsprechenden Geldbetrag für den Sozialpreis für Levin zu spenden.