Drei Varianten wurden den Anwesenden vorgestellt. Die Tendenz liege bei allen Beteiligten bei Variante 2. Foto: Gemeinde Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: Pläne für Nordumgehung sind bereit / Staatssekretär Steffen Bilger und Landrat Klaus Michael Rückert zu Besuch

Trotz Corona-Pandemie konnte Bürgermeister Ferdinand Truffner im Rathaus den Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Steffen Bilger MdB und Landrat Klaus Michael Rückert sowie die Vertreter des Gemeinderats begrüßen.

Empfingen. Mit Freude begrüßte Bürgermeister Truffner dabei seinen langjährigen Parteifreund der Jungen Union Steffen Bilger, der seine Einladung zum Besuch in Empfingen wahrnahm.

Nach kurzer Einführung in die aktuelle Kommunalpolitik durch Bürgermeister Truffner wurde das Vorhaben der Ortsumfahrung der Landstraße 410 anhand des erfolgten Verkehrsgutachtens erläutert. Natürlich sei für die Umsetzung der Ortsumfahrung nicht der Bund zuständig, sondern vielmehr das Land Baden-Württemberg, so Truffner in den Ausführungen.

Dennoch sei es der Gemeinde ein Anliegen, gerade auch im Hinblick auf die Unterführung der Bundesautobahn A81 und der Schaffung zusätzlicher Lkw-Stellplätze im künftigen interkommunalen Gewerbegebiet mit Vertretern des Bundesministeriums zu sprechen.

Zwei Umgehungen laufen westlich der A81

Beka nntlich kann die Ortsumfahrung der L410 durch drei verschiedene Varianten gelöst werden. Die Varianten 1 und 3 sind westlich der Autobahn A81 geplant und schließen am bestehenden Knotenpunkt L410 Haigerlocher Straße/Robert-Bosch-Straße an das Straßennetz an und verlaufen in nördlicher Richtung zur Querung der bestehenden Wiesenstetter Straße (K 4768). Variante 2 befindet sich östlich der Autobahn A81 und schließt mit einem neu zu dimensionierenden Knotenpunkt an die bestehenden Bundesstraße B463 an und läuft östlich des geplanten interkommunalen Gewerbegebietes Kompass81 nach Norden bis zur Einmündung in die bestehende Kreisstraße K4768 (Richtung Wiesenstetten).

In der Weiterführung unterquert diese Trasse der Nordumfahrung auf der bestehenden Kreisstraße K4768 die Autobahn A81 und geht dann auf Höhe der Einmündung der Robert-Bosch-Straße in den weiteren Verlauf der neuen Trasse der Nordumfahrung nördlich des bebauten Gemeindegebietes über.

Variante 2 entlastet außerdem den Knotenpunkt Haigerlocher Straße/Robert-Bosch-Straße und den Verkehrslärm im Gebiet Reichenhalden, Gänsäcker-Tiergarten und dem Hotel Empfinger Hof. Variante 1 und 3 dagegen seien eine starke Lärmbelastung für diese Bereiche, so Truffner weiter.

Mit Variante 2 werden im Verkehrsmodell die größten Verkehrsströme auf der neuen Nordumfahrung sowie die größte Verkehrsentlastung auf der Haigerlocher Straße in der Ortsmitte erzielt, weshalb diese Variante von der Gemeinde präferiert und mit allen Mitteln hierfür "gekämpft" werde.

Ausbau der Landstraße steht im Fokus

La nd rat Rückert erklärte, dass der Ausbau der Landesstraße im Landkreis besonders im Fokus stehe und Gewerbegebiete, nicht nur für ortsansässige Firmen mit Erweiterungsgedanken, dringend benötigt werden. Der Landkreis stehe voll und ganz hinter der Variante 2 der Nordumfahrung und stärke der Gemeinde den Rücken. "Das geplante interkommunale Gewerbegebiet ist ein idealer Standort für Gewerbe im Landkreis", meint Rückert.

Auch Gemeinderäte äußerten sich zur vorgesehenen Planung und begrüßten die Signale der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nordschwarzwald und des Regionalverband Nordschwarzwald, dass diese Flächen "Premiumflächen für Gewerbe" seien. Man müsse das Gesamtkonzept Ortsumfahrung und Gewerbegebiet sehen, so der einhellige Tenor.

Staatssekretär Bilger sah aus seiner Sicht keine größeren Probleme bei der Unterführung der Autobahn A81 im Zuge der Variante 2. Vor dem Hintergrund eines geplanten kommunalen Gewerbegebietes begrüßt er die Initiative der Gemeinde durch die Schaffung zusätzlicher Lkw-Parkflächen vor Ort Vorsorge zu treffen. Die Ansiedlung eines Autohofes würde auf der Grundlage kommunalen Baurechts erfolgen.

Die Gemeinde könne sich durchaus vorstellen, dass man mit dem interkommunalen Gewerbegebiet dringend benötigte Lkw-Stellplätze, die von Bund und Land händeringend gesucht werden, und einen attraktiven Autohof entwickle, so Truffner ohne dem Gemeinderat vorwegzugreifen. Er bedankte sich bei Staatssekretär Bilger und Landrat Rückert für den offenen Austausch, wenn auch mit Abstand unter den Corona-bedingten Hygieneauflagen.