Entwicklung: In Wiesenstetten und Dommelsberg finden Ortsspaziergänge statt / Perspektivwerkstatt ist im März geplant

Zu Ortsspaziergängen in Wiesenstetten und Dommelsberg hatte Empfingens Bürgermeister Ferdinand Truffner die Bürger eingeladen. Sie sollen mitbestimmen, wie sich die Orte entwickeln.

E mpfingen-Wiesenstetten. In den Jahren 2008/2009 wurde in Empfingen die Entwicklungsplanung 2025 zusammen mit der Stadtentwicklungsgesellschaft "STEG" und Empfinger Bürgern in mehreren Arbeitskreissitzungen auf den Weg gebracht. Jetzt galt es, diese Planung und Ziele fortzuschreiben, im Blick das Zieljahr 2035. Dazu soll wieder die Bevölkerung mitwirken. Bürgermeister Ferdinand Truffner hatte daher zu je einem Ortsspaziergang in Wiesenstetten und in Dommelsberg eingeladen. Die aufgeworfenen Themen werden am Mittwoch, 13. März, in einer Perspektivwerkstatt vertieft.

Begleitet wurden die beiden Ortsspaziergänge von Timo Buff und Josefine Korbel von der Bürogemeinschaft Sippel/Buff aus Stuttgart. Diese beiden hatten im Vorfeld, wie sich sehr schnell zeigte, durch persönliche Ortsrundgänge vieles genau in den Blick genommen und bei den anberaumten Ortsumgängen viele Gedanken und Fragen einfach in den Raum gestellt, ohne damit zu sagen oder vorzugeben, was gemacht werden soll.

In Wiesenstetten kamen 58 Personen, in Dommelsberg 45 zu den Spaziergängen. Damit war ganz Dommelsberg auf den B einen. Das große Interesse scheint auch dem Umstand geschuldet zu sein, dass im Ortsentwickungsplan 2025 zu wenig Wiesenstetten und Dommelsberg berücksichtigt worden sei, so einige Rückmeldungen.

Beim Ortsrundgang in Wiesenstetten stellte Buff fest, dass man bewusst auf Wiesenstetten den Fokus legen wolle. Beim Rundgang ging es um die Möglichkeit, in Wiesenstetten von einem Ziel zum andern zu kommen, ohne entlang der Hauptstraße laufen zu müssen. Die Hauptstraßenüberquerung sei erschwert durch den intensiven Durchgangsverkehr. Die Spielplätze sollen weiterentwickelt werden, wobei aber auch die historische Ausstattung zu berücksichtigen sei.

Der Blick beim Rundgang sollte ohne Berücksichtigung der Grundstücksgrenzen stattfinden, man wollte sozusagen über den Tellerrand hinausschauen.

Nebenbei war zu erfahren, dass der alte Wiesenstetter Kindergarten abgerissen werden soll. Der dafür notwendige Zuschuss seitens des Landes ist schon bewilligt. Was könnte hier dann entstehen? Wie kann die Innenentwicklung gestaltet werden? Wo gibt es Treffpunkte? Könnte es noch eine weitere Bushaltestelle hinter den Gärten geben? Zur Zeit müssen Erwachsene und Kinder einen Kilometer bis zur Bushaltestelle am Ortsanfang laufen. In wieweit darf alte Bausubstanz verloren gehen oder muss erhalten werden? Was für Potenziale hat der Ort heute? Welche Bedeutung haben Fußwege und Bänke für ältere Mitbürger?

Bei der Rückkehr ins Dorfgemeinschaftshaus hatten die Wiesenstetter noch die Aufgabe, auf ausgehängten Ortsplänen mit farbigen Punkten aufzuzeigen: "Wo wohne ich?", "Was schätze ich?" und "Was sollte unbedingt verbessert werden?".

Zur Vorbereitung der Perspektivwerkstatt nahmen die Anwesenden eine Hausaufgabe mit. Sie sollen sich ein Projekt ihrer Wahl raussuchen und mit wenigen Worten beschreiben.

Die wichtigsten Themen in Dommelsberg waren die Ortsdurchfahrt, verbunden mit einer möglichen Temporeduzierung, die Aufwertung des Spielplatzes und der bessere Einbezug des Weihers. Truffner sagt nach dem Ortsspaziergang unserer Zeitung: "Man hat gemerkt, dass die Bürger in Dommelsberg durchaus zufrieden mit ihrer Ortschaft sind. Wir haben nur positive Resonanz zu der Durchführung erhalten." Im Anschluss an das Dialogcafé wurden noch gegrillte Rote Würste und Getränke im "Weiherblick" gereicht. Was sich anschloss, glich schon fast einem kleinen Dorffest.