Bürgermeister Albert Schindler erzählt stolz von Empfingen / Zu Gast beim "Frühstück mit Anstoß"

Von Jürgen Baiker

Empfingen. Zu einem weiteren "Empfinger Frühstück mit Anstoß" hatte die evangelische Kirchengemeinde in ihr Gemeindehaus eingeladen. Gast war Bürgermeister Albert Schindler.Er sprach zum Thema "Empfingen im Wandel – 40 Jahre Rückblick". Als Urempfinger machte es ihm richtig Spaß, darüber zu referieren. Zu Beginn nannte er die Eckdaten der Gemeinde: erste urkundlichen Erwähnung im Jahr 772, Verleihung des Marktrechtes 1406.

Er berichtete vom Bevölkerungsrückgang von 2200 Einwohner (um 1850) auf 1500 (um 1900) zurück. Als Maurer und Steinmetze zogen die Empfinger in die Fremde, um im Elsass und in der Schweiz zu arbeiten. Erst 1968 wurden wieder 2000 Einwohner erreicht. Empfingen war Arbeiterwohngemeinde mit Nebenerwerbslandwirten. 1972, dem Jahr der 1200-Jahr-Feier, war ein wichtiger Ausgangspunkt. Die Infrastruktur wurde weiter verbessert. 1968 kam die Bundeswehr. Die Kaserne wurde 1989 Bundesaufnahmelager für Aussiedler, das für 221 000 Menschen Station wurde. 300 davon blieben in Empfingen hängen. Heute gehört das Kasernengelände der Gemeinde Empfingen, welche daraus ein Gewerbegebiet erschlossen hat.

1987 gab es in Empfingen 855 Arbeitsplätze. Durch die Erschließung neuer Gewerbegebiete und erfolgreicher Ansiedlungen von Industriebetrieben sind es heute 1400 Arbeitsplätze. Allein Ceratizit brachte 400 Arbeitsplätze mit. Noch, so Schindler, habe Empfingen zwölf Hektar Gewerbeflächen zu verkaufen. Wenn diese verkauft und besiedelt seien, so Schindler optimistisch, wird die Waage der Aus- und Einpendler sich ausgleichen. Seit 1972 wurden 450 Bauplätze erschlossen. Allein jetzt im Stunga/Fischinger Weg wurden im jetzigen zweiten Bauabschnitt 50 Bauplätze erschlossen. Von 30 gemeindeeigenen seien bereits 15 verkauft worden, so Schindler. Er wertet dies als ein Zeichen dafür, dass die junge Generation in Empfingen bleiben will. Schindler ging auch auf das Thema Gesundheitszentrum ein, ist es doch ein existentielles Thema: "Wir können es uns nicht leisten, dass Ärzte fehlen."

Die Ganztagesschule und das Bildungshaus waren auch Themen. Wie geht’s weiter mit der Stärke der Klassen 5 bis 7? Die Kleinkindbetreuung ist derzeit ein großes Thema, ja eine Hauptbaustelle, so Schindler. Der Bürgermeister streifte noch viele Themen, so auch den demografischen Wandel, die Vereinskultur und anderes mehr.

Sein Fazit: Empfingen hat sich von einer Arbeiterwohngemeinde zu einem modernen Kleinzentrum entwickelt, in dem er gerne Bürgermeister sei.