Viele Dommelsberger informierten sich über die Möglichkeiten, eine schnellere Internetverbindung in ihrem Ort zu bekommen. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Infrastruktur: Dommelsberger informieren sich über Möglichkeiten, schnelleres Internet zu bekommen

Im Sommer könnte Dommelsberg schnelles Internet mit einer Downloadrate von bis 50 Mbit pro Sekunde erhalten. Darüber informierten sich rund 26 Interessierte im Dorfgemeinschaftshaus in Wiesenstetten.

E mpfingen-Wiesenstetten. Bisher haben die Dommelsberger nach eigenen Angaben etwa 0,8 bis 1 Mbit pro Sekunde im Downloadbereich. "Manche haben auch Spitzenwerte um 30 Mbit", erklärt Theo Walz vom Hauptamt der Gemeindeverwaltung Empfingen. Das seien aber eher diejenigen, die am Anfang der Kupferleitung hängen würden. "Meine Nachbarin sagt immer: Sie schalte den PC ein und könne nebenher duschen gehen, bis alles hochgeladen sei", erklärt eine Dommelsbergerin. Eine andere berichtet von ihrem Sohn, der eine Schulpräsentation mit zahlreichen Fotos zusammenstellen musste. "Das Internet ist so langsam, mein Mann hat dann die Fotos im Geschäft heruntergeladen. Wenn du die Stromkosten ausrechnest, kannst du es gerade lassen."

Der Wunsch nach schnellem Internet sei immer wieder in den Gemeinderat getragen worden und somit ein Dauerbrenner, sagt Empfingens Bürgermeister Ferdinand Truffner. Wiesenstetten sei bereits ans Glasfaserkabel angeschlossen, was nun auch für Dommelsberg vorgenommen werden soll. Das Glasfaserkabel liege in Dettensee, weshalb die Gemeindeverwaltung mit der Stadt zusammenarbeiten werde. "Wir wissen, schnelles Internet ist so wichtig wie Wasser und Abwasser", merkte Empfingens Bürgermeister an. Daher hatte die Gemeindeverwaltung bei rund 180 Einwohnern in Dommelsberg mit mindestens 40 Besuchern der Internet-Informationsveranstaltung gerechnet. Es kamen 26 Dommelsberger aus allen Altersklassen. Diese hakten nach, ob die geplanten Neuerungen auch für zukünftige Entwicklungen ausreichend seien.

Alexander Siebnich von Brain4Kom erklärte anhand einiger Bilder, dass Dommelsberg aktuell über eine Kupferleitung versorgt werde. Je länger diese sei, desto stärker nehme die Übermittlungsrate ab. Das Internet wird also im Herunter- und Hochladen langsamer. Eckhardt Huber, Betriebsleiter der Stadtwerke Horb, erklärte, dass eine Wasserleitung außer Betrieb sei. Diese könnte verwendet werden. "Wenn wir mit dem Glasfaserkabel von Dettensee Richtung Mühringen fahren, könnten wir Dommelsberg anschließen", fügte er hinzu. Das Glasfaserkabel würde dann in der Schloßstraße liegen, wo neben dem bisherigen Kabelverzweiger ein so genannter Digital Subscriber Line Access Multiplexer (DSLAM) installiert werde. Siebnich zeigte ein Bild des Kastens, in den die Teilnehmeranschlussleitungen laufen würden. Bis ins Haus der einzelnen Kunden würden die Kupferleitungen verlaufen, die sogenannte "letzte Meile", die Brain4Kom von der Telecom anmieten würde. Laut Siebnich werde mit der Glasfaserlösung zukunftsfähiges Internet geschaffen: "Aktuell gibt es keine andere Technik, die besser ist als Glasfaserleitungen."

Ein Faserpaar könne Großstädte versorgen. In Dommelsberg wären es 144 Faserpaare. Die Zuhörer wollten wissen, ob alles in geschlossener Bauweise umgesetzt werden könne. Vorerst werde das Kabel über die ehemalige Wasserleitung verlegt. Ob dann eine offene Bauweise oder ein Spühlbohrverfahren nötig sei, müsse geklärt werden. Fragen hatten die Dommelsberger auch zu ihrem direkten Anschluss. Siebnich hatte bereits erklärt, dass Brain4Kom die Kündigung übernehme und auch die bisherige Telefonnummer übernehmen könne.

Jeder Besucher erhielt einen Flyer mit verschiedenen Angeboten und weitere Informationsblätter. Zudem könnten Interessierte sich an ihn oder seinen Kollegen Philip Hermann wenden, denn beide standen nach der Präsentation für Fragen offen. Eckhardt Huber erklärte, dass mit dem Unternehmen aus Gaggenau schon einige Stadtteile wie Ahldorf, Dießen, Isenburg, Dettensee und weitere angeschlossen wurden. Über Horbnet könnten sich auch diejenigen informieren, die am Dienstagabend keine Zeit gehabt hätten. Einige Dommelsberger waren sich jedoch sicher: "Das hört sich gut an, da muss ich mich mal näher informieren."