Auch die Security trugen ihren Teil zu einer Evakuierung ohne Verletzte bei. Foto: Baiker

Veranstalter, Feuerwehr und DRK zufrieden über Einsatz bei Unwetter. Polizei verwendet Konzeption als Modell auf Schulungen.

Empfingen - Die Evakuierung gegen Ende der Beatparade und des Abendevents gegen 0.45 Uhr war gelungen – so das Fazit von Veranstaltern, THW, Feuerwehr und DRK.

Im Gespräch mit Sven Warnke vom Organisationsteam ergab sich: Das Evakuierungskonzept wurde seit dem Unglück in Duisburg jedes Jahr überarbeitet. THW, Feuerwehr, Polizei, Security, Veranstaltungsmeister Käfer PA und die Gemeinde Empfingen saßen immer wieder zusammen. Dabei ging es immer um die Frage: Was kann man noch verbessern? Auch Ereignisse wie Sturm und Hagel wurden diskutiert. Für das Wetterwarnsystem war das THW zuständig. Alle Sicherheitskräfte, auch die Verantwortlichen beim JKV, waren mit einem internen Veranstaltungs-Funk verbunden. Als das THW erkannte, dass ein Unwetter heranrollt, gab es mit den beteiligten Sicherheitskräften ein kurzes Resumee und Brainstorming und los ging es.

Der Notruf für die Evakuierung ging raus, um zusätzliche Kräfte anzufordern. Die Security hatte sofort die Notausgänge aufgemacht. Die Musik wurde ausgemacht und auf der großen Leinwand die entsprechenden Informationen eingeblendet, dass sie jeder lesen konnte. Etliche Raver, die die Situation gleich realisiert hatten, verließen sofort das Festgelände.

Da es regnete, versuchten zunächst einige ins Trockene zu kommen und suchten die Zelte auf. Die Security und die Polizei ließen die Zelte sofort leeren. Die Tälesee-Halle wurde aufgeschlossen, um möglichst viele Raver aufzunehmen. Die Straßen ringsum wurden aus Sicherheitsgründen gesperrt. Die Stimmung insgesamt war trotzdem sehr gut, so Sven Warnke. Und er ist sich sicher, dass es in 2014 wieder eine Beatparade geben wird. Dies wird sogar die 15. sein.

Im Gespräch mit Dieter Eger, Kommandant der Gesamtfeuerwehr Empfingen, wurde auch festgehalten, dass das Evakuierungskonzept erfolgreich gegriffen hat. Nachdem es gegen 0.30 Uhr klar war, dass das Unwetter über Empfingen zieht, hat die Polizei vor Ort die Evakuierung angeordnet und weitere Kräfte alarmiert, so Eger, der für die Feuerwehr vor Ort die Einsatzleitung hatte. Unterstützt wurde die Truppe von der Führungsgruppe der Feuerwehr Horb-Empfingen-Eutingen. Auch der Horber Gesamtstadtkommandant Markus Megerle war vor Ort. Da es bereits bei der Shell-Tankstelle ein Verkehrschaos gab, wurden Straßen gesperrt. Zudem begab man sich in die Tälesee-Halle, um dort beruhigend einzuwirken.

Nachdem klar war, dass das Pfand und nicht verbrauchte Getränkekarten ausbezahlt werden, beruhigte sich die Situation in der Halle. Die Feuerwehr war bis 3 Uhr vor Ort, bis die Halle geräumt war.

Durch die Evakuierung gab es keine Verletzten, wie auch DRK-Bereitschaftsleiter Frank Kiefer im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten bestätigte. Er hob hervor, dass es auf Grund von Unwetterkapriolen am Vortag in Pfalzgrafenweiler schon ab 19 Uhr einen sehr intensiven Blick auf das Wetter-Radar gab. Dies wurde am Samstagabend in mehreren Sitzungen, ab 22.30 Uhr im Viertelstundenrhythmus von der Einsatzleitung der Sicherheitskräfte in den Blick genommen.

Kiefer machte deutlich, dass die Oberhand in dieser Situation die Polizei hatte: "Es war richtig, dass man es gemacht hat. Man stelle sich vor, Blitze schlagen in die Metallzäune oder in die Stromkästen ein."

Zum gesamten Abend stellte Kiefer noch fest, dass dieser relativ human war und im normalen Rahmen ablief.

Die Evakuierungskonzeption sei so gut, so Kiefer, dass sogar die Polizei diese auf ihren Schulungen einsetze und diese Konzeption durchaus Modellcharakter habe.