Eine Drehleiter war bei der Feuerwehrübung bei Ceratizit in Empfingen unerlässlich. Fotos: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Rettung: Feuerwehren Empfingen, Dettensee und Horb trainieren bei Ceratizit

Was tun, wenn bei einem Rettungseinsatz der Feuerwehr eine zu rettende Person sich weigert, sich über eine Steckleiter retten zu lassen? Mit dieser Aufgabenstellung waren die Einsatzkräfte bei der Großübung der Gesamtfeuerwehr Empfingen mit Dettensee und Horb bei der Firma Ceratizit konfrontiert.

Empfingen. Im ersten Obergeschoss von Ceratizit in Empfingen war in dem Übungsszenario ein Brand ausgebrochen. Über die Brandmeldeanlage wurde die Leitstelle Freudenstadt alarmiert, die sofort B5-Alarm auslöste. Mit zehn Fahrzeugen und 70 Mann rückten die Feuerwehren aus Empfingen, Dettensee und Horb an. Zwölf Personen wurden vermisst. Sie versuchten, sich vor dem Brand im und auf dem Gebäude zu retten.

Da der gesamte Einsatz nicht einfach zu koordinieren war, wurden zwei Abschnitte gebildet, geleitet von Frank Hellstern und Dominik Kimmich. Bei beiden ging es um die Brandbekämpfung und Personenrettung. Die jeweils erhaltenen Informationen und vorgenommenen Schritte wurden von den Abschnittsleitern an die Führungsgruppe weitergegeben. An einer Tafel wurde das gesamte Zusammenspiel dargestellt. Die Führungsgruppe bestand aus Mitgliedern der Feuerwehren Horb, Eutingen und Empfingen. Dieses Mal hatte Albrecht Teufel, Feuerwehrkommandant in Eutingen, die Leitung dieser Führungsgruppe inne.

Neben dem Großeinsatz mit mehreren hundert Metern an B- und C-Schläuchen musste auch die Drehleiter der Horber Feuerwehr an drei Standorten Menschen vom Dach retten. Eine Person musste mit der Drehleiter und der darauf befestigten Trage gerettet werden, da sie nicht mehr laufen konnte. Zudem kamen mehrere Steckleitern zum Einsatz, so auch im Innenhof. Acht Atemschutztrupps waren im Einsatz. Gedanklich wurden die Abteilungen Ahldorf, Betra, die Drehleiter aus Haigerloch und der GWA-Wagen der Feuerwehr Freudenstadt zusätzlich alarmiert. Im Ernstfall wäre dies Realität gewesen.

Zu der am Anfang dieses Artikels gestellten Frage: Laut Feuerwehr sei es wichtig, die betroffene Person zu beruhigen und auch eine andere Rettungslösung zu überlegen, etwa die Anforderung einer zweiten Drehleiter.

Marc Link hatte zusammen mit Alexander Schlotterbeck die Übung konzipiert, dies in Kontakt mit dem Brandschutzbeauftragten von Ceratizit Oliver Zahn. Sowohl Marc Link als auch Feuerwehrkommandant Dieter Eger, der die Einsatzleitung hatte, zeigten sich mit dem Verlauf der Übung sehr zufrieden. Sie sprachen Ceratizit ihren Dank aus für die zur Verfügungstellung des Gebäudes und die Verpflegung.