Der Spielplatz am Stadtsee in Bad Liebenzell wird nach den Ideen einer Elterninitiative umgestaltet. Foto: Felix Biermayer

Eine Elterninitiative stellt die Pläne für eine Spielplatzsanierung und -erweiterung am Stadtsee in Bad Liebenzell im Gemeinderat vor. Das trifft auf viel Wohlwollen. Vor allem, weil es die Stadt wenig kostet.

Der Spielplatz am Stadtsee in Bad Liebenzell ist etwas in die Jahre gekommen. Dazu fehlt ihm ein Angebot für ältere Kinder. Deshalb hat sich eine Elterninitiative formiert, die diesem Spielplatz neues Leben einhauchen möchte. Deren Vertreterinnen Nina Stark, Nadine Hubert und Carola Simmchen kamen nun in den Gemeinderat, um ihren Plan vorzustellen.

Neue Schaukeln, eine Kletterturm, eine Erweiterung um einen Bereich für Kinder über drei Jahren, Sitzgruppen, ein kleines Karussell – die drei Frauen hatten detailliert ausgearbeitete Ideen im Gepäck. Die Themen Burg und Riese Erkinger sollten sich ebenfalls auf dem Spielplatz wieder finden, erklärte Simmchen. So biete man Familien etwas, die auf dem nahe gelegenen Erkinger-Weg unterwegs seien. Man wolle einen „generationenübergreifenden Ort“ schaffen.

Derzeit in einem schlechten Zustand

Die Frauen machten aber auch klar, was sie von der momentanen Situation halten. „Der Spielplatz ist aktuell leider in einem schlechten Zustand. Es fehlen einige Dinge“, formulierte es Hubert. Auch die Sicherheit der Kinder sah sie gefährdet, weil eine Abgrenzung zum Stadtsee fehle. Zudem wolle man einen Sichtschutz zu den Anwohnern errichten, der auch den Lärm etwas abhalte. Die Verwirklichung der Ideen kostet laut der drei Frauen etwa 120 000 Euro.

Der Großteil mit rund 75 000 Euro entfällt hierbei auf die Spielgeräte sowie deren Transport und Montage. Aber die Elterninitiative kam nicht mit leeren Händen. Denn 102 000 Euro, so rechneten es die Frauen vor, habe man schon. Davon stammen 72 000 Euro aus Förderprogrammen, wie zum Beispiel dem Stadtkernsanierungsgebiet III.

Dazu hat die Gruppe mit lokalen Unternehmern gesprochen, die das Vorhaben mit ihrer Arbeitskraft und Materialien unterstützen werden. So kommen noch einmal 17 000 Euro zusammen.

10 000 Euro an Spenden hat die Elterninitiative über Events eingenommen. 3000 Euro steuert die Stadt aus den „Rücklagen für alternative Projekte“ bei.

Für die Stadt ist das Projekt also insgesamt sehr billig, auch wenn man den städtischen Anteil der Kosten für das Stadtkernsanierungsgebiet III berücksichtigen muss. Denn die Elterninitiative hat viel Geld eingesammelt und will bei der Umsetzung selbst Tatkraft miteinbringen. Das fehlende Geld möchte sie über weitere Aktionen reinholen.

Es gab viel Lob aus dem Gremium. „Großer Respekt für die Finanzierungsleistung“, äußerte sich Lucas Wehner (CDU). „Das Projekt ist genial“, fand Katrin Heeskens (UL). „Hut ab vor dieser Leistung“, so Erich Grießhaber (Grüne).

Alle drei Fraktionen signalisierten Zustimmung zum Vorhaben. Die CDU mahnte jedoch an, auf die Sorgen der Anwohner einzugehen und zu verhindern, dass der Spielplatz zu einem nächtlichen Treffpunkt für Jugendliche wird.

Heeskens erkundigte sich nach dem Zeitplan. Anfang 2024 solle das Projekt umgesetzt werden, antwortete Stark. Der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben schließlich einstimmig zu.