1 Eishockeybundesliga Schwenninger Wild Wings Thomas Sabo Ice Tigers Bartler-Team Foto: Bartler-Team

Eishockey: Wild Wings gehen gegen Wolfsburg unter. Thompson bleibt Trainer.

Wird die Helios-Arena endlich wieder zu einer Festung? Nein. Dem 6:1 gegen Mannheim folgte am Sonntag im DEL-Kellerduell gegen Wolfsburg eine peinliche 0:4-Klatsche. Coach Paul Thompson bekam dennoch Rückendeckung.

Pat Cortina ("Das war ein solider Auftritt meiner Mannschaft") hat die Sorgenfalten seines Nachfolgers in Schwenningen also vergrößert. "Es gibt aber absolut keine Trainerdiskussion. Paul Thompson wird auch am kommenden Wochenende an der Bande stehen. Seine Arbeit hat Hand und Fuß", stellte Manager Jürgen Rumrich nach der Partie klar. Einigen Fans scheint dies egal zu sein. "Und so spielt man die Halle leer", schallte es nicht nur um 16.21 Uhr aus der Kurve.

Wieder an Bord: Matt Carey. Erneut auf der Tribüne: Dominik Bohac und Kai Herpich. So wollte Thompson die Grizzlys bändigen. Wollte, konnte aber nicht.

Kaum Torchancen, ein frühes Gegentor in eigener Überzahl, zahlreiche technische Fehler, ein unsicherer Goalie Dustin Strahlmeier oder zu wenig Gegenwehr in den Zweikämpfen: Wolfsburg musste sich kaum mühen, um nach Treffern von Spencer Machacek (6.), Mathis Olimb (13.) und des gebürtigen Donaueschingers Eric Valentin (18.) früh die Weichen auf Sieg zu stellen. Pfiffe waren die Folge.

Ilya Sharipov ersetzte ab dem zweiten Drittel den glücklosen Strahlmeier, doch ein Ruck ging nicht durch die Schwenninger. Bemühungen ja, echte Leidenschaft nein. Thompson lehnte mit verschränkten Armen an der Bande, Zuversicht sieht anders aus.

Als Sebastian Furchner (38.) die fehlende Disziplin von Troy Bourke mit dem 4:0 bestrafte, hatten einige Zuschauer eine klare Meinung. "Wir haben die Schnauze voll" und "Rumrich raus", so wurde der Manager – nicht aber der Coach – kritisiert. "Das kann ich nicht ändern", so Rumrich dazu später. "Was wir hier abziehen, geht gar nicht", ordnete Stürmer Maximilian Hadraschek die Leistung nach 40 Minuten realistisch ein. Wenig Neues im Schlussdrittel: Wolfsburg verwaltete ohne große Mühe den Vorsprung. Daran änderten auch einige gute Möglichkeiten der Wild Wings nichts.

Kurze Zusammenfassung: Schwenningen spielte am Sonntag eben wie ein Tabellenletzter. Und dies eine Woche nach dem grandiosen Derby. Diese Situation ist also nicht nur eine Frage des Trainers, sondern auch der Spieler! Führungsqualität auf dem Eis, mutmachende Körpersprache: Fehlanzeige. So sah es auch Rumrich, der die Spieler in die Pflicht nahm: "Diese sind nun gefordert!"

"Wenn die Top-6-Spieler ihr Potenzial nicht abrufen, kann man nicht gewinnen. Und dies in so einem extrem wichtigen Spiel", war Thompson sichtlich niedergeschlagen. Der Brite gab sich aber auch kämpferisch: "Natürlich glaube ich, dass mir die Spieler weiter vertrauen."

Wild Wings – Grizzlys 0:4 (0:3, 0:1, 0:0) 

Tore: 0:1 Machacek (5:27/5:4), 0:2 Olimb (12:25), 0:3 Valentin (17:13), 0:4 Furchner (37:56/4:5).

Strafen: Wild Wings 14 – Grizzlys 6.

Schiedsrichter: Kilian Hinterdobler (Bad Tölz), Marian Rohatsch (Lindau).

Zuschauer: 3108.

Das ganze Match zum Nachlesen in unserem Liveticker.